Archiv der Kategorie: Was wir machen

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All überall, es brennt!

Liebe Leut,

Konfuzius meint, es sei besser, ein einziges Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen. Doch: Die Welt brennt an allen Ecken und Enden. Wir meinen: wir brauchen kein weiteres Licht anzuzünden. Wir müssen nur endlich unsere zugekniffenen Augen öffnen.

So auch im Fall der Terroristen vom sogenannten Nationalsozialistischen Untergrunds und dem Verhältnis von Rechtsradikalismus und Polizei insgesamt. Vorletzte Woche gab der Onkel von Michéle Kiesewetter im Erfurter Untersuchungsausschuss einen erhellenden Einblick in das Beziehungsgeflecht des NSU-Umfelds. Plötzlich scheint die in Heilbronn ermordete Polizistin Michéle Kiesewetter nicht mehr nur ein Zufallsopfer, wie u.a. der Abschlussbericht der “Ermittlungsgruppe Umfeld” des baden-württembergischen Landeskriminalamts meint. Gleichzeitig werfen die neuen Erkenntnisse auch einen Schatten auf die Anklageschrift der Generalbundesanwalt im NSU-Prozess in München.

In Baden-Württemberg könnte nun ein NSU-Untersuchungsausschuss des Landtags die Augen öffnen und eventuell ans Licht bringen, was viele nicht wahrhaben wollen. Doch bisher weigert sich das Parlament einen Ausschuss mit entsprechenden Kompetenzen einzurichten. Die Grünen wollen nicht gegen die SPD agieren und die SPD stellt sich hinter ihren Innenminister Gall. Das soll jetzt eine – auch von vielen Prominenten – unterstützte Petition ändern.

Unterschreiben auch Sie die Petition online – oder benutzen Sie die analoge Unterschriftenliste!

Erstunterzeichnende sind u.a. Jochen Dürr (Landessprecher der VVN-BdA), Hasan Tahsin Ersoy (Vorsitzender Türkischer Verein Tübingen), Annette Groth (MdB Die Linke), Harald Hellstern (Pax Christi Stuttgart), Chris Kühn (MdB Grüne), Andreas Linsmeier (Landesvorsitzender NaturFreunde), Bernhard Löffler (Regionsvorsitzender DGB-Region Nordwürttemberg), Jörg Tietze (Vorsitzender Stadtjugendring Stuttgart) und Wolf Wetzel (Autor “Der NSU-VS-Komplex”).

Die Erstunterzeichnenden betrachten die Aufklärung des Mordanschlages vom 25. April 2007 auf der Heilbronner Theresienwiese als eine Schlüsselfrage für den gesamten Komplex des neofaschistischen Terrortrios NSU und des Rechtsterrorismus überhaupt. Zu deutlich weicht dieses Verbrechen von dem Tatmuster der sonstigen NSU Morde ab. Auffällig ist auch, dass die gesamte Tatserie nach der Heilbronner Bluttat abgerissen sei.

Im Mittelpunkt der Fragen, die vom Untersuchungsausschuss beantwortet werden sollen, muss die Frage stehen, warum die Ermittlungsbehörden nie mit Nachdruck den Phantombildern nachgegangen sind, die unmittelbar nach der Tat von Zeugen des Hergangs angefertigt wurden. Diese Bilder weisen auf mehr als zwei Täter hin und keines von ihnen gleicht den als Schuldigen ermittelten Naziterroristen Mundlos und Böhnhardt.

Auch die Frage nach der Verwicklung von Geheimdiensten und Sicherheitsbehörden in den Rechtsterrorismus bedarf dringend der Aufklärung.

Es grüßen recht freundlich

Peter Grohmann und Fritz Mielert

PS1: Vom 2. bis 5. Oktober fahren wir nach Dresden. 440 Euro pro Person.
PS2: Peter Grohmann wetterte diese Woche über die Russen – oder waren es die Amerikaner?
PS3: Albrecht Müller von den Nachdenkseiten plädiert angesichts der Situation in der Ukraine für eine neue Friedensbewegung.
PS4: Ende des Monats läuft die Einreichungsfrist für den Stuttgarter Friedenspreis aus. Schicken Sie jetzt noch schnell Ideen mit Begründung an vorschlag@stuttgarter-friedenspreis.de!
PS5: Unser Plakatwettbewerb zum Ersten Weltkrieg läuft noch bis Ende Mai.
PS6: Falls Sie auch gerade hinsichtlich der DE-Mail umworben werden: Das Konzept ist grundsätzlich fehlerhaft und nicht sicher, da es keine Verschlüsselung zwischen Sendenden und Empfangenden ermöglicht. Jede E-Mail wird auf den Servern entschlüsselt und kann manipuliert werden. Fallen Sie bitte nicht darauf herein. DE-Mail ist ein Problem und keine Lösung.
PS7: Wir stampfen gerade noch eine Podiumsdiskussion zur Ukraine am Montag, den 24.3. um 19:30 Uhr im WKV aus dem Boden. Andreas Zumach (taz) und Paul Russmann (Ohne Rüstung leben) haben zugesagt, Albrecht Müller von den Nachdenkseiten und Vertreter vom EUCOM und vom russischen Konsulat sind angefragt.
PS8: Danke allen, die bei der netten Zugfahrt zur Fukushima-Demo mit dabei waren! Wir versuchen, den nächsten Zug etwas länger fahren zu lassen.
PS9: Im nächsten Newsletter versuchen wir die zweistellige PS-Grenze zu knacken. Versprochen!


Wenn wir unsere Termine so anschauen, hoffen wir, dass Sie unter keiner Troll-Phobie leiden…

12. Mahnwache am 12.3.2014 – Wir warten auf die Antwort des Justizministers!

Die 12. Mahnwache fand am 12.3.2014 auf dem Schillerplatz statt. Wir hatten einen Monat vorher Justizminister Stickelberger einen Offenen Brief zugestellt – wir warten weiter auf seine Antwort!

Wir haben in unseren Ansprachen die Versäumnisse der deutschen und vor allem der Stuttgarter Justiz – wie schon in dem Brief an den Justizminister – dargestellt und die Frage der Entschädigung ziviler Opfer von Massakern und anderer Unrechtstaten der deutschen Besatzungstruppen (Wehrmacht, SS, Waffen-SS) in den von diesen besetzten Gebieten während des Zweiten Weltkriegs thematisiert. Akuter Anlass: Der griechische Präsident Papoulias hat Bundespräsident Gauck am 6. März bei dessen Griechenland-Besuch in ungewöhnlicher Schärfe mit den Entschädigungsforderungen Griechenlands konfrontiert.

Ein Filmteam aus Konstanz hat uns bei der 12. Mahnwache begleitet und Aufnahmen gemacht. Es gestaltet einen Dokumentarfilm „Das zweite Trauma – das ungesühnte Massaker von Sant’Anna di Stazzema“ (Arbeitstitel) – mit dem Schwerpunkt auf dem Versagen der Politik und der Justiz bei der Aufarbeitung des Verbrechens. Der Filmautor Jürgen Weber stellte anschließend bei einem Treffen der AnStifter-Initiative Sant’Anna sein Projekt vor. Mehr …

 

Die Mahnwache “Gerechtigkeit für Sant’Anna”
findet an jedem 12. des Monats, 12:30 – 14:00 Uhr, in Stuttgart statt.

Fotos: Jürgen Weber (oben u. links), Peter Främke

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Eile vs. Besonnenheit

Liebe Leute,

haben Sie sich auch gewundert, was das letzten Montag sollte? Einen merkwürdigen Betreff gibt’s ja bei den AnStiftern häufiger. Aber dann auch noch gedutzt werden? Und ohne Termine? Nein, wir haben am Montag keine Transparenzinitiative gestartet. Es war nur ein fehlgeleitetes Protokoll der Steuerungsgruppe der AnStifter, in der sich monatlich unsere Arbeitsgruppen über die weiteren Vorhaben austauschen.

Dementsprechend war die Einladung für kommenden Mittwoch auch nicht wirklich für Sie und die anderen 7.182 Empfängerinnen und Empfänger unseres Newsletters gedacht – der Raum für unser nächstes Treffen fasst leider nur etwa 20 Personen. Wir versprechen aber, dass es demnächst mal wieder eine Vollversammlung der AnStifter geben wird, auf der zumindest ein-/zweihundert AnStifterinnen und AnStifter kritische Fragen diskutieren können.

Einige von Ihnen sprechen kritische Fragen auch als Antworten auf unseren Newsletter an. Ob es nun um den Bildungsplan, um Atomkraft oder, wie dem Protokoll der letzten Steuerungsgruppe zu entnehmen, um eine mögliche Beteiligung der AnStifter am Kirchentag nächstes Jahr in Stuttgart geht. Und immer erreicht uns sowohl positive als auch negative Kritik. Nicht immer ist es uns möglich, zeitnah darauf zu reagieren, was uns ausgesprochen Leid tut. Die folgende Ausführung über den Propheten Mohammed aus einer kirchlichen Sendung heute Morgen im Deutschlandfunk sollte uns allen bei all unseren Äußerungen zu denken geben:

Der Prophet kam mit einem seiner Begleiter in eine Stadt, um zu lehren. Bald gesellte sich ein Anhänger seiner Lehre zu ihm: »Herr! In dieser Stadt geht die Dummheit ein und aus. Die Bewohner sind halsstarrig. Man möchte hier nichts lernen. Du wirst keines dieser steinernen Herzen bekehren.« Der Prophet antwortete gütig: »Du hast recht!«. Bald darauf kam ein anderes Mitglied der Gemeinde freudestrahlend auf den Propheten zu: »Herr! Du bist in einer glücklichen Stadt. Die Menschen sehnen sich nach der rechten Lehre und öffnen ihre Herzen deinem Wort«. Mohammed lächelte gütig und sagte wieder: »Du hast recht!«. »Aber Herr«, wandte da der Begleiter Mohammeds ein: »Zu dem ersten sagst du, er habe recht. Zu dem zweiten, der genau das Gegenteil behauptet, sagst du auch, er habe recht. Schwarz kann doch nicht weiß sein«. Mohammed erwiderte: »Jeder Mensch sieht die Welt so, wie er sie erwartet. Wozu sollte ich den beiden widersprechen. Der eine sieht das Böse, der andere das Gute. Würdest du sagen, dass einer von beiden etwas Falsches sieht, sind doch alle Menschen hier wie überall böse und gut zugleich. Nichts Falsches sagte man mir, nur Unvollständiges«. (Quelle: Peseschkian, Nossrat (1989): Der Kaufmann und der Papagei. Frankfurt/M: Fischer, S.28.)

In diesem Sinne: Lassen Sie uns weiter gegen das Unrecht kämpfen, die Wahrheit suchen und dabei immer versuchen, die Sichtweisen der anderen Seite zu verstehen.

Herzliche Grüße

Peter Grohmann und Fritz Mielert

PS: Leider gibt’s nicht nur bei der Steuerungsgruppe nächsten Mittwoch wenige Plätze. Auch bei  Peter Grohmanns politischem Aschermittwoch sieht’s nicht gut aus. Wenn Sie also noch einen der letzten Plätze ergattern wollen, sollten Sie sich heute darum bemühen. Kartentelefon: 0711 / 40 20 7 -20

PPS: Im Gegensatz dazu können wir Sie sowohl bei unserer Veranstaltung Fukushima außer Kontrolle – Berichte und Hintergründe im Bürgerzentrum West nächsten Freitag als auch im Sonderzug zur Fukushima-Demo nächsten Sonntag noch gut unterbringen.

PPPS: Lesenswertes zur Vermögensentwicklung bei der ZEIT

PPPPS: Peter Grohmann wetterte über Bienen


Unsere und Ihre Termine (wir Lateiner wissen natürlich, dass das Wort von terminus, dem Grenzzeichen abstammt):

Nach nur 69 Jahren
Auschwitz-Wachleute endlich verhaftet

69 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau wurden heute drei ehemalige Wachmänner in Baden-Württemberg verhaftet. Die drei 88, 92 und 94 Jahre alten Männer kommen aus dem Enz-Kreis und dem Rhein-Main-Gebiet und befinden sich nun im Justizvollzugskrankenhaus in Hohenasperg in Untersuchungshaft. Weitere Hausdurchsuchungen gab es in Hessen und Nordrhein-Westfalen. Ihnen wird Beihilfe zum Mord vorgeworfen.

Das alles kommt spät, aber besser spät als nie. Endlich setzt sich die Auffassung durch, dass auch Wachmänner an den Ermordungen beteiligt waren, selbst wenn ihnen eine individuelle Tat nicht nachgewiesen werden kann.

Spiegel Online berichtet über die Verhaftungen und zitiert Pressesprecherin Claudia Krauth von der Staatsanwaltschaft Stuttgart: „Bei den dreien sehen wir einen dringenden Tatverdacht. Das Ziel ist nachzuweisen, dass sie in Auschwitz waren und dass sie Beihilfe zum Mord geleistet haben.“

Der erwachende Eifer der Stuttgarter Staatsanwaltschaft ist erfreulich. Zu hoffen ist auch, dass sie endlich dieselbe Aktivität bei den SS-Mördern des Massakers in Sant‘ Anna di Stazzema zeigt, auch wenn die Anwältin der Hinterbliebenen diese Hoffnung nicht teilt.

Auf nach Neckarwestheim!

Vor knapp drei Jahren, am 11. März 2011, kam es im japanische Fukushima zu einem dreifachen Super-GAU. Die Folge: der Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg aus der Atomkraft der Bundesregierung. Doch seitdem ist wenig passiert. Nur acht Meiler sind bisher vom Netz. Unser Haus- und Hof-AKW Neckarwestheim soll uns sogar noch bis 2022 dem Risiko eines GAUs aussetzen und seine strahlenden Hinterlassenschaften produzieren. Und um dem Ganzen noch eins drauf zu setzen, ist die Regierung ist drauf und dran, die Energiewende komplett vor die Wand zu fahren. Mit Leitungstrassen, die hauptsächlich der Kohleverstromung dienen, mit immer weiteren Ausnahmen von der Ökostromumlage für die Industrie, mit hohen Hürden für die Energiewende von unten.

Schlimm genug, dass hierzulande anscheinend nicht allzu viele Schlüsse aus dem GAU gezogen wurden. Doch wie sieht es in Japan aus? Für den 7. März (19:30 Uhr) haben wir Referentinnen und Referenten ins Bürgerzentrum West geladen, um einen Blick auf Fukushima zu werfen, die Situation mit der in Tschernobyl zu vergleichen und notwendige Konsequenzen hierzulande zu thematisieren. Unter anderem wird Prof. em. Dr. Detlev Schauwecker von der japanischen Kansai-University über die Situation vor Ort berichten.

Zwei Tage später, am Sonntag, den 9. März, organisieren die AnStifter einen Sonderzug zur Fukushima-Demo, die von Kirchheim am Neckar zum Atomkraftwerk Neckarwestheim ziehen wird. 280 Sitzplätze hat der Zug, dessen Speisewagen übrigens von Plattsalat bestückt wird. Jeder Platz kostet die AnStifter 14 Euro. Wäre also schön, wenn Sie, falls Sie denn überhaupt noch eine Karte an der Mahnwache am Hbf, auf zahlreichen Demos oder in der DenkMacherei erwischen, uns eine entsprechende Spende zukommen lassen könnten.

Fahrplan am 9. März
Stuttgart Hbf ab 11:53 Uhr, vsl. Gleis 5
Ludwigsburg ab 12:09 Uhr, vsl. Gleis 2
Kirchheim (Neckar) an 12:33 Uhr, vsl. Gleis 2
Kirchheim (Neckar) ab 16:34 Uhr, vsl. Gleis 1
Ludwigsburg an 16:57 Uhr, vsl. Gleis 4
Stuttgart Hbf an 17:16 Uhr, vsl. Gleis 3

Kurz vor der Fukushima-Demo lästert am 5. März um 20 Uhr Peter Grohmann beim  Politischen Aschermittwoch im Theaterhaus. „Einmal im Jahr Asche aufs Haupt, wegen der Sünden, und dann gibt’s Weißwürscht und Bier, bis der Ranzen kracht. Nach dem Rücken kommt der Arsch – das warsch. Inzwischen wird die Sündenliste des christlichen Abendlandes wird immer länger – Das Boot ist voll, die Seele quietscht, wenn Grohmann lästert und sich sein Bruder Ingo am Akkordeon vergreift.“ So oder ähnlich wird der Abend klingen. Wer sich‘s gönnen will, sollte sich schnellstmöglich beim Theaterhaus melden 0711 40207-20 oder online Tickets bestellen.

Sie trauen sich, eine dieser Einträge des Sündenregisters auf‘s Papier zu bringen? So richtig groß auf DIN A1? Um Krieg und Frieden geht‘s beim Plakatwettbewerb unseres Projekts Hundert Jahre Erster Weltkrieg – Die Waffen nieder! Jetzt! Und natürlich suchen wir auch weiterhin Mitstreiterinnen und Mitstreiter, um das Gesamtprojekt zu stemmen. Unter anderem können wir bei der Frage „Wie macht man ein Volk wehrhaft?“ Zensur und Propaganda zwischen 1914 und heute noch gut Unterstützung gebrauchen. Oder bei der Recherche nach Zwangsarbeiterlagern während des Ersten Weltkriegs in der Region Stuttgart. Nächstes Treffen: Dienstag, 18. Februar, 18 Uhr, DenkMacherei, Werastr. 10.

Hochachtungsvoll

Peter Grohmann / Fritz Mielert

PS: Peter Grohmann wetterte letzten Mittwoch über Snowden

Die Waffen nieder! Jetzt! – Plakatwettbewerb

ZeichenIn dem Wunsch, die Wahrnehmung der Themen Erster Weltkrieg, Krieg und Frieden allgemein, Gerechtigkeit, Solidarität und Zivilcourage zu verbessern, schreibt das Bündnis „100 Jahre Erster Weltkrieg: Die Waffen nieder! Jetzt!“ einen Plakatwettbewerb aus.

Gesucht werden Entwürfe, die den Ersten Weltkrieg als zivilisatorische Zäsur, Krieg und Frieden, Rüstungsproduktion und Abrüstung thematisieren: Toleranz. Frieden. Gerechtigkeit. Solidarität. Gegen Hass. Gegen Gewalt. Gegen Gleichgültigkeit.
Die grafischen Ideen sollen in Form eines hochformatigen DIN A1-Plakats umgesetzt werden. Die künstlerischen Stilmittel, vom Piktogramm bis zur Bildgeschichte, sind den Teilnehmenden überlassen.

Details gibt es auf der Seite der Initiative „Die Waffen nieder! Jetzt!“: Plakatwettbewerb. Der Einsendeschluß ist am 31. Mai 2014.

Vor vier Jahren haben die AnStifter einen internationalen Plakatwettbewerb zum Thema Zivilcourage durchgeführt. Zur Inspiration haben wir eine Auswahl der Einsendungen online gestellt.

Offener Brief an Justizminister Stickelberger

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Foto: Jens Volle

Nach der 11. Mahnwache am 12.2.2014 wurde Justizminister Stickelberger ein Offener Brief der AnStifter-Initiative Sant’Anna zugestellt.

Leider war keine/r seiner Mitarbeiter_innen bereit, das Schreiben persönlich und öffentlich entgegenzunehmen. Daher musste es von einer Mahnwache-Teilnehmerin, die von der ganzen Gruppe der Mahnwachenden begleitet wurde, in den Briefkasten eingeworfen werden – auch um das anwesende Fernsehteam teilhaben zu lassen.

Der SWR berichtete in den Nachmittags-Nachrichten. Hier geht es zur Landesschau Aktuell
(ab Minute 5:10).

Auszug aus dem Offenen Brief:

Vier Fragen an Justizminister Stickelberger zum Fall Sant’Anna:

1. Warum haben Sie Ihre Rechts- und Dienstaufsicht über die Stuttgarter Staatsanwaltschaft nicht entschiedener wahrgenommen?

2. Wie erklären Sie die Diskrepanz einerseits zwischen den Aussagen, die Sie vor Ihrem Amtsantritt – damals als Abgeordneter – zum Fall Sant’Anna gemacht haben, und andererseits Ihrer Haltung und Ihren Worten dazu nach Ihrem Amtsantritt?

3. Sind Sie und das Stuttgarter Justizministerium mit dem Vollstreckungsersuchen, das die italienischen Behörden für die in La Spezia verurteilten Täter  an die Bundesrepublik Deutschland gerichtet haben, befasst worden oder können Sie sonst über den Stand dieses Verfahrens Auskunft geben?

4. Wie erklären Sie Ihren Wählerinnen und Wählern, die bei der letzten Landtagswahl in der Hoffnung auf einen Wechsel gerade im Justizapparat auch Ihre Partei und Sie gewählt haben, Ihre Passivität im Blick auf eine personelle Erneuerung des Justizapparats?“

Im vollen Wortlaut Offener Brief an Justizminister Stickelberger vom 12.2.2014

Zum Artikel Justiz verfolgt Justizkritiker in der StZ vom 8.1.2014 über die passive Haltung des Ministers

 

Fotos: Jens Volle

11. Mahnwache am 12.2.2014 – Eine Anwältin rechnet ab.

Die Mahnwache “Gerechtigkeit für Sant’Anna”
findet an jedem 12. des Monats, 12:30 – 14:00 Uhr, in Stuttgart statt.

Der aktuelle Termin:
Mittwoch 12. Februar 2014, 12.30 – 14.00 h, auf dem Schillerplatz – vor dem Justizministerium

Am 27. Januar 2014 fand in Esslingen eine Gedenkfeier zum Auschwitz-Gedenktag statt. Vor einem großen Publikum konnte Enrico Pieri, Überlebender des Massakers und Stuttgarter Friedenspreis-Träger 2013,, über seine Erlebnisse berichten. Die Menschen waren sehr bewegt und dankten ihm mit großem Applaus.
Sichtbar schockiert waren sie allerdings von dem Bericht, den Pieris Rechtsvertreterin, Gabriele Heinecke, vortrug: Ruhig und sachlich stellte sie Punkt für Punkt das Versagen der deutschen und besonders der Stuttgarter Justiz bei der juristischen Behandlung des Massakers dar. Unter den Zuhörern war auch Landtagsvizepräsident Drexler (SPD).

Der Titel: „Generalamnestie durch biologische Lösung“
Der Bericht Frau Heineckes stellte eine Abrechnung mit der deutschen, insbesondere der Stuttgarter Justiz und der passiven Haltung von Justizminister Stickelberger dar.
Dem Minister wird von den Teilnehmenden an der Mahnwache ein Exemplar des Berichts übergeben oder an der Pforte abgegeben.

Ihr Fazit:  2014 –  kein Cent Entschädigung, keine strafrechtliche Aufarbeitung

„70 Jahre nach dem Massaker ist so manche Krokodilsträne
von deutschen Politikern in Sant’Anna vergossen worden.

Die juristische Aufarbeitung aber wurde hintertrieben,
verschleppt,
Sachverhalte uminterpretiert,
Vollstreckungsantrage aus Italien liegen gelassen
und bis heute nicht entschieden.

In wenigen Jahren werden die an dem Massaker Beteiligten alle tot sein.
Die deutsche Justiz hat – auch im Fall Sant’Anna di Stazzema – ihre Chance vertan, Verantwortung zu übernehmen und ein Stuck Gerechtigkeit zu schaffen. Es bleibt unsere Aufgabe dies und das Massaker nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.“

Die Rede von Rechtsanwältin Heinecke finden Sie hier im vollen Wortlaut. Bei der Mahnwache werden Ausschnitte aus ihrem Bericht vorgetragen.

Sant’Anna di Stazzema
Generalamnestie durch biologische Lösung

Kommentar zur rechtsgeschichtlichen Verarbeitung des Massakers von Sant’Anna di Stazzema in Italien und Deutschland von Rechtsanwältin Gabriele Heinecke, gehalten am 27. Januar 2014 in Esslingen am Neckar. Die Rechte für diesen Text liegen bei Frau Heinecke.

Gedenken ist dann sinnvoll, wenn es eine Bedeutung für die aktuelle Zeit hat. Nicht vergessen heißt, Fehler nicht zu wiederholen. Ich bin mir nicht sicher, ob Deutschland aus den Fehlern der Vergangenheit genügend gelernt hat. Das gilt insbesondere für die NS-Kriegsverbrechen, denen man sich nicht gestellt hat und nicht stellt, aber auch für die neuen Kriege, die geführt werden.

Zu Beginn dieser Veranstaltung ist aus der Rede des Bundespräsidenten Gauck zitiert worden, die er im letzten Jahr anlässlich seines Besuches in Sant’Anna di Stazzema gehalten hat. Enrico Pieri hat sich über den Besuch zu Recht gefreut. Allerdings hat der Bundespräsident mit Blick auf die Nichtverfolgung der für das Massaker Verantwortlichen gesagt, die Instrumente des Rechtsstaats reichten nicht aus, um Gerechtigkeit zu schaffen. Das stimmte nicht. Es ist die Unwahrheit.
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Die lieben Homophoben…

Finden Sie es auch so erschreckend, dass es eine Onlinepetition mit knapp 200.000 Unterschriften gegen Aufklärung über Homosexualität im Schulunterricht gibt? Als wäre das nicht genug an reaktionärster Einflussnahme kam auch noch heraus, dass sich gleich mehrere hochrangige CDU-Politiker im Kuratorium eines Vereins in Sachsen-Anhalt engagier(t)en, der Kurse zur “Heilung” von Homosexualität anbietet. Wo leben wir denn? Das Ganze klingt schon sehr nach den extrem konservativen, evangelikalen Tendenzen in den USA und erfordert dringend nicht weniger sondern deutlich mehr Aufklärung – nicht nur an Schulen.

Seit kurzem ist nun bekannt, dass sich am Samstag, den 1. Februar nicht nur die homophoben Aufklärungsgegener zu einer Demonstration “gegen die Indoktrination” ihrer Kinder in Stuttgart versammeln werden, sondern auch die liberalen Kräfte zu einer Gegenkundgebung um 14 Uhr auf dem Schillerplatz aufrufen. Parteiübergreifend soll damit ein Zeichen für Aufklärung und Toleranz und gegen Ausgrenzung und Homophobie gesetzt werden. Es wäre super, wenn Sie Flagge zeigen könnten – falls Sie nicht schon durch die ganzen Parallelveranstaltungen (SOFa-Kongress,Bonhoeffer-Tagung zu Rechtsextremismus, AnStifter-Exkursion nach Karlsruhe…) komplett ausgebucht sind.

Für Sonntag wollen wir Ihnen den Film “Der Dachdecker von Birkenau” im Atelier am Bollwerk ans Herz legen (2.2., 11 Uhr, mit Mordechai Ciechanower, Auschwitz-Überlebendem und Protagonisten des Films). Am Donnerstag, den 6.2. verspricht dann eine Lesung von Christian Fuchs aus seinem Buch Geheimer Krieg – Wie von Deutschland aus der Kampf gegen den Terror gesteuert wird spannende Einblicke in die Welt der Sicherheitsfanatiker, Militärstrategen und Geheimdienste.

Und auch beim Neujahrsempfang der AnStifter am 9. Februar wollen wir uns alle Mühe geben, Sie nicht zu langweilen. Aber Sie kennen das mit den guten Vorsätzen ja wahrscheinlich selbst… Wenn Sie also auch noch ein bisschen Spaß mit mehr oder weniger netten Leuten gebrauchen können, dürfen Sie sich gerne unter mielert@die-anstifter.de anmelden. Doch Vorsicht: Wir haben schon viele hungrige Suppenkasper auf unserer Liste.

Herzlichst

Peter Grohmann & Fritz Mielert

PS: “Looser” und “Arschloch” Peter Grohmann wetterte über extreme Kommentare auf Youtube zu seinem Wettern der Woche vor Weihnachten.

Veranstaltungen zum Auschwitz-Befreiungstag

Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz von der Roten Armee befreit. 1996 wurde der Jahrestag der Befreiung offizieller deutscher Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus.

Die Vereinten Nationen erklärten den 27. Januar im Jahr 2005 zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts.

Auch in diesem Jahr gibt es zahlreiche Veranstaltungen dazu. Zwei von ihnen  stehen in einem engeren Zusammenhang mit dem Fall Sant’Anna:

Reutlingen
Der „Fall Sant’Anna“: historische, juristische und mediale Aspekte eines deutschen Kriegsverbrechens
Dr. Carlo Gentile und Christiane Kohl
Eine gemeinsame Veranstaltung des Reutlinger Geschichtsvereins, der Deutsch-Italienischen Gesellschaft und der Volkshochschule Reutlingen zum Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz
Zeit: Freitag, 24. Januar 2014, 20:00 Uhr
Ort: Saal im Haus der Volkshochschule Reutlingen, Spendhausstr. 6
Eintritt: 6,- Euro, ermäßigt 3,- Euro

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Esslingen
Enrico Pieri, einer der Überlebenden des Massakers von SantAnna di Stazzema und Träger des Stuttgarter Friedenspreises 2013, spricht bei der Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus am Montag, 27. Januar, um 19 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus am Blarerplatz in Esslingen.

Es berichtet auch Gabriele Heinecke, eine Rechtsanwältin aus Hamburg, für den Opferverband von St. Anna über die juristische Aufarbeitung und die Rückschläge wie die Einstellung des Verfahrens gegen die Täter.

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Hinweise auf weitere Veranstaltungen
auf der Website des Fritz-Bauer-Instituts  und des Gedenkstättenforums

Informationen zu Auschwitz Landeszentrale für politische Bildung BW

Jenseits aller Theorie
Die Praxis

Die Theorie sagt, dass ein Text umso besser sein Ziel erreicht, je monothematischer er angelegt und je klarer die – möglichst eine – Handlungsanweisung formuliert ist. Doch was ist all die Theorie gegen die Praxis des AnStifter-Newsletters? Wir überschütten Sie einfach mit Informationen und hoffen, dass Sie, anders als wir, in der Lage sind, Spreu von Weizen zu trennen. In diesem Sinne:

Die Paris-Reise im Mai ist ebenso ausgebucht wie unsere Exkursion am 1. Februar zur ifa-Ausstellung in Karlsruhe. Wenn Sie sich aber bei uns melden, fahren wir wahrscheinlich am 14.2. noch einmal ins Zentrum für Kunst und Medientechnologie. Ganz sicher nicht ausgebucht sind unser Neuentreff für Interessierte am Projekt 100 Jahre Erster Weltkrieg (Mi, 18 Uhr, DenkMacherei) die musikalische Begegnung mit der Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano (Do, 19 Uhr, Haus der katholischen Kirche) und drei Veranstaltungen nächsten Montag – Enrico Pieri: Um nicht zu vergessen (19 Uhr, Gemeindehaus am Blarerplatz, Esslingen), bewegte Bilder zu Olivier Messiaens Quartett für das Ende der Zeit (20 Uhr, Musikhochschule) und von der Allmende Stetten: 20 Jahre Bauernaufstand in Chiapas (Weinstube „Gugelhupf“, Stetten im Remstal).

Am Wochenende darauf empfehlen wir Ihnen neben dem Stuttgart Open Fair-Kongress im Forum 3 am Sonntag den Dachdecker von Birkenau im Atelier am Bollwerk (2.2., 11 Uhr, Atelier im Bollwerk, der Auschwitz-Überlebende und Hauptdarsteller des Films Mordechai Ciechanower wird anwesend sein).

Auch zur lieben Theorie gehört, ein klares Konzept für einen Text zu verfolgen. Dafür hätte sich die Tatsache wunderbar geeignet, dass innerhalb von zwei Wochen drei NS-Überlebende in der Region Stuttgart über ihr Schicksal berichten. Ein wirklich beeindruckender Aufhänger! Naja, vielleicht klapp’s ja beim nächsten Mal…

Herzliche Grüße

Peter Grohmann und Fritz Mielert

PS: Kommen Sie zu unserem Neujahrsempfang am 9. Februar um 17 Uhr ins Merlin? Dann müssen Sie dafür sorgen, dass es auch genügend Suppe gibt! Sagen Sie uns doch kurz Bescheid: mielert@die-anstifter.de
PPS: Gewettert hat Peter Grohmann letzte Woche über Steuerbetrüger
PPPS: Wenn Sie schon ganz aufgeregt auf Ihre Spendenbescheinigung warten, müssen wir Sie leider noch wenige Tage vertrösten. Wir kontrollieren gerade noch einmal jede Einzelne.


Gegen Putzfimmel helfen Termine

10. Mahnwache – 12. Januar 2014 – „Herr Stickelberger, handeln Sie!“

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An jedem 12. des Monats findet in Stuttgart die Mahnwache „Gerechtigkeit für Sant’Anna“ statt (12:30 – 14:00 Uhr) – zuletzt am Sonntag, 12. Januar 2014, auf dem Schillerplatz – vor dem Justizministerium (10. Mahnwache).

Fotos: Jens Volle

Im Zusammenhang mit dem Fritz-Bauer-Gedenkjahr 2013 haben wir an dieser Stelle den Landesjustizminister Rainer Stickelberger auf die Widersprüche zwischen seinen  Worten des Gedenkens an den vorbildlichen Juristen Fritz Bauer und seinem eigenen Nicht-Handeln – auch in bezug auf den Fall Sant’Anna – hingewiesen.

Andreas Müller scheint mit seinem Artikel Justiz verfolgt Justizkritiker in der Stuttgarter Zeitung vom 8.1 2014 direkt an Fritz Bauer anzuknüpfen, der 1958 formulierte:

„Es möchte unsere kriminalrechtliche und kriminal-politische Aufgabe sein, zunächst einmal die autoritären Schlacken vergangener und jüngster Jahrzehnte zu beseitigen, um aus Demokraten des Wortes Demokraten der Tat zu werden.“

Andreas Müller berichtet darüber, dass gegen Stickelberger (und auch gegen Kretschmann und Gall) ein Zivilverfahren wegen Amtspflichtverletzung beim Landgericht Freiburg anhängig ist.

„Die Vorwürfe gegen Rainer Stickelberger (SPD) könnten auch von Kritikern aus der grün-roten Koalition stammen. Schon seit Oppositionszeiten, wird ihm attestiert, wisse er um Missstände vor allem in der Stuttgarter Justiz. Doch als Justizminister unternehme er nichts, um gegen die in 58 CDU-Regierungsjahren entstandene ‚Verfilzung‚ anzugehen. Anstatt eine Task Force zu bilden und wichtige Schlüsselstellen neu zu besetzen, lasse er alles beim Alten. Das in Jahrzehnten gewachsene ‚System‘, mit dem sich einige Richter und Staatsanwälte gegenseitig schützten, bleibe unangetastet. Tatsächlich wundern sich manche grün-rote Koalitionäre, wie nahtlos der SPD-Ressortchef an die Tradition seiner CDU- und FDP-Vorgänger angeknüpft hat; vor allem personell setze er kaum eigene Akzente. …
Gegen Kretschmann & Co geht die Firma vor, weil sie „das schwere Erbe der CDU-geführten Landesregierungen“ nicht aufgearbeitet hätten; in diesem Zusammenhang wird auch auf den EnBW-Deal und den Polizeieinsatz im Schlossgarten verwiesen. Es gehe nicht nur um den eher symbolischen Betrag, sondern um das teilweise verlorene ‚Vertrauen der Bürger in die Justiz des Landes‘, heißt es in der Begründung. … “

… mehr im Flyer zur 10. Mahnwache

Für eine #Gefahrenzone als Touristenattraktion!

Liebe Leut,

wäre das nicht auch etwas für andere Städte? Für Stuttgart? So eine richtige Gefahrenzone wie sie sie jetzt in Hamburg haben? Klingt doch nach großer weiter Welt. Nach Abenteuer…

Unter anderem auf einer mittlerweile von der Polizei selbst eingestandenen Lüge basierend hat die Hansestadt mehr als zwei Stadtquartiere zur Gefahrenzone erklärt (Die damit verbundenen Probleme hat Heribert Prantl gut aufbereitet). Und dabei weiß doch jedes Kind, dass man Lügen nicht zugeben soll. Wie das mit dem Lügen richtig funktioniert wird Peter Grohmann bei einer Lesung aus Alles Lüge außer ich am morgigen Mittwoch anlässlich des Neujahrsempfangs der Allmende Stetten noch einmal erläutern. (Unser eigener Neujahrsempfang findet übrigens am 9. Februar im Merlin statt.)

Im Sinne dieser Aufklärung wollen wir Ihnen auch durch die AnStifter mitfinanzierte Musikalische Begegnung mit der Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano am Donnerstag, den 23.1. und einen Film über das erste Jahr des NSU-Prozesses ans Herz legen.

Selber um Aufklärung wollen wir uns im Rahmen unseres Projekts zu 100 Jahre Erster Weltkrieg bemühen. Wenn Sie Interesse haben, sich mit einzubringen, freuen wir uns auf Ihren Besuch am 22. Januar in der DenkMacherei.

Freuen tun wir uns natürlich auch und ganz besonders, dass gleich zwei AnStifter-Projekte im Doppelhaushalt 2014/2015 der Stadt Stuttgart auftauchen: Die von uns mit angeschobene Initiative für ein Welthaus in Stuttgart erhält 100.000 Euro jährlich und auch das maßgeblich von Frank Ackermann koordinierte Philosophische Café der AnStifter kommt mit 10.000 Euro auf eine etwas sicherere Basis.

Nur das Beste für 2014 wünschen

Peter Grohmann und Fritz Mielert

PS: Sie haben Wettern der Woche vermisst? Es gab seit unserem letzten Newsletter nur eines am 26.12.: Peter Grohmann über Hosenscheißer

Stuttgart
Rechter Terror verhindert multikulturelle Feier

Wie der SWR berichtet hat das Stuttgarter Gottlieb-Daimler-Gymnasium auf Druck rechtsradikaler Kräfte eine “Multikulturelle Feier zum Fest der Werte” abgesagt. Damit sind die rechten Strömungen, die wir seit Jahren voller Besorgnis in den Landkreisen rund um Stuttgart, insbesondere im Rems-Murr-Kreis und im Kreis Göppingen wahrnehmen, endgültig in der Landeshauptstadt angekommen.

Nach einer vom SWR zitierten Aussage des Regierungspräsidiums wollte das Cannstatter Gymnasium mit der morgigen Feier auf seine Schüler mit 23 Nationalitäten und vielen verschiedenen Weltanschauungen eingehen. Doch der Termin verbreitete sich auf rechtsextremen und islamkritischen Internetseiten – inklusive eines Fotos der Schulleiterin. Das Risko schien der Schule zu groß und auf eine Feier unter Polizeischutz wollte die Schule wohl verzichten.

Auch wenn die Angst der Schule im Einzelfall verständlich sein mag, ist gerade dieses Zurückweichen das schlechteste aller Zeichen. Bedeutet es doch für die Rechten, dass sie mit ihrem Terror auch mitten in der einigermaßen multikulturellen Landeshauptstadt Erfolg haben können.

Zeigen Sie Ihre Solidarität mit der Schule! Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass, wenn schon nicht dieses Jahr, so zumindest im nächsten der wichtige Schritt eines gemeinsamen, überkonfessionellen Feier möglich ist. Sie erreichen das Gymnasium unter gdg-stuttgart.de.

Empörte Grüße

Peter Grohmann & Fritz Mielert

PS: Diese Woche wettert Peter Grohmann für die ApO
PPS: Wenn Ihnen Ihre Daten am Herzen liegen, bei der Stadt Stuttgart können Sie momentan gegen deren Weitergabe widersprechen.
PPPS: Einen Buchtipp haben wir am Montag peinlicherweise vergessen: Rainer Redies (Hrsg.): “Zehn Jahre Stolpersteine für Stuttgart – Ein bürgerschaftliches Projekt zieht Kreise” Markstein Verlag 2013, ISBN 978-3-920207-82-7, 280 Seiten, 17,95 Euro. (Natürlich gibt’s die meisten Bücher aus unseren Buchtipps auch gegen Spende an der Mahnwache.)
PPPPS: Eigentlich wollten wir Sie ja nicht schon wieder vollmüllen, wir konnten aber nicht anders. Schöne Feiertage!

Last Christmas, you gave me some Geld…

Weihnachtszeit ist Konsumzeit. Getreu dieser Maxime schlagen wir Ihnen vor, mal wieder ein Buch zu konsumieren. Fragen Sie doch Ihren Bekanntenkreis, ob Ihnen jemand eines der folgenden Bücher ausleiht. Falls nicht, ändern Sie die traurige Tatsache!

ArchitektInnen für K 21: „Visionen und Aktionen für Kopfbahnhof und Stadt“ Peter-Grohmann-Verlag 2013, ISBN 978-3-944137-56-8, ca. 280 Seiten, 24,80 Euro.

Jörg Lang (Hrsg.): „Politische Justiz in unserem Land“ Peter-Grohmann-Verlag 2013, ISBN 978 -3-944137-35-3, ca. XXX Seiten, 14,80 Euro.

Peter Grohmann: „Alles Lüge. Außer ich.“ Silberburg-Verlag 2013, ISBN 978-3-8425-1267-2, 320 Seiten, 24,90 Euro.

„Der Hessische Landbote 2013“ Peter-Grohmann-Verlag 2013, ISBN 978-3-944137-64-3, 46 Seiten, 3 Euro.

Robert Schmittmann: „Sie sollen nicht ungeschoren davonkommen“ Peter-Grohmann-Verlag 2013, ISBN ISBN 978-3-944137-63-6, 254 Seiten, 13,50 Euro.

Dr. Hermann Behmel: „Atomkraftwerk Neckarwestheim: Geologische Zeitbombe“ Peter-Grohmann-Verlag 2013, ISBN 978-3-944137-22-3, 24 Seiten, 3 Euro.

Wolfgang Sternstein: „Atomkraft – nein danke! Der lange Weg zum Ausstieg“ Brandes & Apsel. Frankfurt a. M. 2013, 978-3-955580-33-9, 242 Seiten, 19,90 Euro.

Walter Sittler; Gerd Leipold: „Zeit, sich einzumischen“ Sagas 2013, ISBN 978-3-981251-01-2, 250 Seiten, 19,99 Euro.

Rainer Redies (Hrsg.): „Zehn Jahre Stolpersteine für Stuttgart – Ein bürgerschaftliches Projekt zieht Kreise“ Markstein Verlag 2013, ISBN 978-3-920207-82-7, 280 Seiten, 17,95 Euro.

Wenn Sie die Bücher wirklich nicht im Bekanntenkreis finden, bekommen Sie die des Peter-Grohmann-Verlags & die Autobiografie von Peter Grohmann im Buchhandel (wie alle anderen auch), direkt beim Verlag (verlag@die-anstifter.de), auf den Montagsdemos und ab Mittwoch wieder in unserer DenkMacherei (Werastr. 10).

Wärmende Grüße

Peter Grohmann & Fritz Mielert

PS: Essen Sie nicht zu viel! Es könnte Sie glücklich machen.
PPS: Wettern der Woche: Kein Auge! über Flüchtlingspolitik und andere innereuropäische Gemeinheiten
PPPS: fluegel.tv hat die Lesung von “Politische Justiz in unserem Land” mitgeschnitten

9. Mahnwache – 12. Dezember 2013 – gegen die “Politische Justiz in unserem Land”

An jedem 12. des Monats findet in Stuttgart die Mahnwache „Gerechtigkeit für Sant’Anna“ statt (12:30 – 14:00 Uhr).
Am Donnerstag, 12. Dezember 2013,fand die 9. Mahnwache statt – wegen des Weihnachtsmarkts an der Ecke Eberhard-/Königstraße.

Die aktuellen Enthüllungen um die Mails von Mappus & Co zum Schwarzen Donnerstag werfen auch Schlaglichter auf die Stuttgarter Justiz insgesamt, v.a. OStA Häußler. Dessen Bewertung von Zeugenaussagen wie die der Ministerialrätin Ruppert (Finanzministerium), die einen Zusammenhang zwischen den Baumfällungen und Mappus‘ Regierungserklärung im Oktober 2010 bestätigt hatte, tat er als mögliche „nicht zutreffende Erinnerung  … oder … ihre Interpretation“ ab (StZ 9.12.2013, S2. Printausgabe). Die Folge: Kein Anfangsverdacht gegen Mappus.
Die Parallele zum Vorgehen Häußlers im September 2012 im Fall ‚Sant’Anna‘: Er interpretiert Zeugenaussagen und Beweismittel ganz nach seinem Belieben und maßt sich damit richterliche Befugnisse an.  Die Folge: die Einstellung der Ermittlungen gegen die Täter von der Waffen-SS. Die Verfügung liest sich stellenweise wie ein vorweggenommenes Verteidigerplädoyer.

Der Zusammenhang der Komplexe wird auch deutlich in dem neuen AnStifter-Kontext-Buch „Politische Justiz in unserem Land“. Hermann Abmayr berichtet darin über den Fall Sant’Anna.
Mehr unter
https://www.die-anstifter.de/2013/11/publikation-politische-justiz-in-unserem-land/
und
http://www.kontextwochenzeitung.de/pulsschlag/140/kindergeld-und-scheinlibanesen-1879.html

ArchitektInnen für K 21
Visionen und Aktionen für Kopfbahnhof und Stadt

Bildschirmfoto 2013-12-04 um 16.07.58Ein neues Buch im Peter-Grohmann-Verlag mit Beiträgen u.a. von

Franz Alt, Angelika Asseburg, Christian Behrendt, Norbert Bongartz, Siegfried Busch,Peter Conradi, Brigitte Dahlbender, Peter Dübbers, Fred Feuerbacher, Jo Frowein, Hans Heydemann, Marc Hirschfell, Egon Hopfenzitz, Wolfgang Kuebart, Anja Krämer, Ralf Laternser, Odile Laufner, Gotthilf Lorch, Bernhard Ludwig, Christof Luz, Roland Morlock, H. P. Münzenmayer, Roland Ostertag, Peter Pätzold, Boris Palmer, Martin Poguntke, Karlheinz Rößler, F. Rohrhirsch, Hamid Sahihi, Jochen Siegel, Klaus Schmiedek, Eberhard Scholz, Jürgen Schwab,Christiane Thalgott, Erwin Thomanetz, Wolfgang Voigt, Tobias Wallisser, S. Wider-Groth und Diemut Yáñez

… zeigt auf knapp 300 Seiten viele farbige Abbildungen, Entwürfe, dokumentiert Gespräche, Konflikte, Hoffnungen, Alternativen und Visionen und den beispiellosen Einsatz kritischer Architektinnen und Architekten für eine großartige Idee: K 21.

Ca. 280 Seiten Paperback, zahlreiche auch farbige Abbildungen, 148 x 210 mm, 24,80 Euro

Im Buchhandel, an der Mahnwache K 21, in der DenkMacherei, Werastraße10, 70182 Stuttgart (Mo – Fr 10-16 h) oder beim Peter-Grohmann-Verlag.

24,80 Euro
Peter-Grohmann-Verlag
ISBN 978-3-944137-56-8

1.Dez. 2013 Ausstellung ‚Frauen in der Resistenza‘ – FINISSAGE

Laura Antonelli, Voci dalla storia
Laura Antonelli, Voci dalla storia

Am 1. Dezember 2013 wurde im Theaterhaus  Stuttgart
die Fotoausstellung des italienischen Fotografen Eugenio Gherardi Angiolini

Fragmente der Erinnerung – Die besondere Erfahrung der Frauen in der Resistenza

mit einer Finissage abgeschlossen. 

Mirella Abate knüpfte mit ihren Informationen und Gedanken zum Thema Frauen in der Resistenza an ihren Beitrag, den sie auf der Vernissage vorgetragen hatte, an.
Anschließend las sie zusammen mit Eberhard Frasch Auszüge aus Texten der Frauen, die auf den ausgestellten Fotos abgebildet sind. Diese Texte entstammen Interviews, die Laura Antonelli 2004/2005 mit den Frauen geführt und während derer Eugenio Gherardi Angiolini die Fotoaufnahmen gemacht hatte.

Der Buchtitel: Antonelli, Laura – Voci dalla storia. Le donne della Resistenza in Toscana tra storie di vita e percorsi di emancipazione. 2006

Der Gitarrist Pier Angelo de Lazzer  trug zwischen den Lesungen einige selbst arrangierte und komponierte Stücke und vor, assoziiert zum Thema, zu Italien …

Weitere Informationen … hier auf dieser Seite. Eine Auswahl der Fotos zeigt KONTEXT

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Transparenz wie beim Röntgen

Liebe Leute,

das was uns die große Politik vor die Füße geworfen hat (AnStifters Kurzkritik), diese Kombination aus Vorratsdatenspeicherung und teilweisem Festhalten an Gorleben, Ausbremsen der Energiewende und Vertrauen auf das freie Unternehmertum, Werben um Akzeptanz statt echter Bürgerinnenbeteiligung, einem klaren Bekenntnis zur deutschen Rüstungsindustrie und Abschiebung der Verantwortung für die Finanzkrise, einem Mindestlohn, der Saisonarbeiterinnen nicht betrifft, all das hätte uns der gute, alte Dieter Hildebrandt – zusammen mit den positiven Seiten, die der Koalitionsvertrag natürlich auch enthält – schön verpacken können. Ruhe unruhig, großer QuerDenker.

Für uns bedeutet das, dass die Arbeit nicht aufhört – und dabei kommen wir gerade erst von der FriedensGala. Ohne jetzt vor Eigenlob Jauchegrube zu spielen, müssen wir doch sagen, dass uns extrem wenig Kritik zur Gala erreicht (wenn von Ihnen noch ‘was kommt, nehmen wir es uns natürlich zu Herzen). Insgesamt war es für alle Beteiligten eine sehr emotionale Veranstaltung. Auch sind unsere italienischen Gäste zufrieden und wohlbehalten in der Toskana angekommen – Dank Ihrer großzügigen Spenden mit tausenden neuer Museumsbroschüren.

Einen Teil der Gala bildete die Ausstellung “Le donne nella Resistenza” mit grandiosen Portraitfotos von Eugenio Gherardi Angiolini. Am Sonntag, den 1. Dezember um 11 Uhr werden wir mit Musik & Reden die Finissage feiern. Kommen Sie zu uns ins Theaterhaus?

Was leider bei der diesjährigen FriedensGala nicht so ganz funktioniert hat, ist die finanzielle Seite. Sollten Sie also noch nicht alle Jahresendspenden vergeben haben, melden wir hiermit offiziell Bedarf an.

Und falls Sie dann noch immer etwas zu viel in der Geldbörse haben: Ein Dreh- und Angelpunkt der hiesigen Flüchtlingsarbeit ist Rex Osa, dem die AnStifter 2013 u.a. durch eine großzügige Einzelspende die Teilnahme an einer Flüchtlingskonferenz in New York ermöglichen konnten. Davor nahm er 2012 am Weltsozialforum über Migration und am International Migrant Tribunal in Manila und am Weltsozialforum nach Tunis teil, wo er sich mit Flüchtlingen weltweit vernetzte. Vor Ort engagiert Rex sich z.B. durch Gründung von Arbeitskreisen, Workshops, Aufklärung von Migranten direkt in den Füchtlingslagern und auch immer wieder mit größeren und kleineren Kampagnen gegen Abschiebungen und Anhörungen in den Botschaften der Herkunftsländer, weil diese die Voraussetzung zur Abschiebung liefern. Seit kurzem ist Rex Bewegungsarbeiter der Bewegungsstiftung. Wir unterstützen Rex schon regelmäßig – allerdings stehen wir damit bisher relativ alleine. Machen Sie mit!

Und bleiben Sie tapfer!

Peter Grohmann und Fritz Mielert

PS: Peter Grohmann hat sein heutiges Wettern der Woche Dieter Hildebrandt gewidmet.
PPS: Peter Grohmann liest am Donnerstag, den 28.11. um 18 Uhr im Haus der Heimat aus seiner Biografie. Weitere Lesungen
PPPS: Neu und keine leichte Kost: Politische Justiz in unserem Land. Deshalb stellen wir Ihnen das Buch am 11. Dezember im Kunstverein vor.
PPPPS: Sie sind in der evangelischen Kirche? Für mehr Demokratie und Transparenz tritt das Bündnis Offene Kirche bei der Kirchenwahl am Sonntag an.