Alle Beiträge von Fritz Mielert

Über Fritz Mielert

Fritz Mielert, Jahrgang 1979, arbeitete von 2013 bis 2017 als Geschäftsführer beim Bürgerprojekt Die AnStifter in Stuttgart. Davor betreute er ab 2011 bei Campact politische Kampagnen im Spektrum zwischen Energiewende und Vorratsdatenspeicherung, engagierte sich in der AG Antragsbearbeitung der Bewegungsstiftung, baute ab 2010 maßgeblich die Parkschützer als eine der wichtigsten Gruppierung im Protest gegen Stuttgart 21 auf und war ab 1996 mehrere Jahre ehrenamtlich bei Greenpeace aktiv.

NSU
LKA-Beamter vs. Korpsgeist

Löblicherweise hat ein LKA-Beamter die Mauer des Schweigens der Behörden durchbrochen und im NSU-Prozess eine Aussage gegen den Thüringer LKA-Präsidenten Werner Jakstat gemacht. Der heutige Leiter der Polizeiinspektion Heiligenstadt beschuldig laut MDR und Zeit seinen ehemaligen Chef, die Fahndung nach Böhnhardt sabotiert zu haben. Der MDR schreibt:

Grosa sagte dazu vor dem Untersuchungsausschuss aus, LKA-Chef Jakstat habe ihm am Telefon gesagt, die Beamten sollten da mal hinfahren. Weiter habe er von Jakstat sinngemäß den Hinweis erhalten, in der Sache nichts weiter herauszubekommen.

Hoffentlich werden noch weitere Beamte dem guten Beispiel folgen und die Behörden so wieder daran erinnern, das sie sich auch selber an Recht und Gesetz zu halten haben.

Fremdenfeindlichkeit
CSU darf weitermachen

Drei Meldungen gingen heute durch die Nachrichten und werfen ein interessantes Licht auf die Zuwanderungsdebatte. So hält Brüssel die Regelung deutsches Sozialsystem für rechtswidrig, dass Menschen aus der EU nur schwer Zugang zum deutschen Sozialsystem bekommen.

Diese [Regelung] sei mit europäischem Recht nicht vereinbar, rügen die Brüsseler Juristen. Sollten die europäischen Richter der Kommission folgen, so hätten Zuwanderer künftig deutlich bessere Chancen auf Sozialleistungen, selbst dann, wenn sie keine Arbeitsstelle suchen.

Damit macht die Anti-EU-Haltung der CSU insbesondere in Kombination mit der üblen Stimmungsmache gegen Menschen aus Osteuropa fatalerweise Sinn.

Die Rüge der EU widerspricht ganz klar dem Gefühl der Bürgerinnen und Bürger hierzulande, die sich im ARD-Deutschlandtrend gegen eine sogenannte Einwanderung in die Sozialsysteme aussprechen.

Immerhin 70 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass Zuwanderer aus EU-Ländern, die in Deutschland keine Arbeit suchen, das Land wieder verlassen müssen.

Auch hier wird die CSU frohlocken, da sie mit ihrem Ansatz von Fremdenfeindlichkeit genau den Nerv zu treffen scheint.

Währenddessen weigert sich die Bundesregierung weiter, Seehofer in die Schranken zu weisen und bildet einen Arbeitskreis.

Die Bundesregierung will bis zum Sommer klären, ob und wie sie gegen den angeblichen Sozialmissbrauch von Zuwanderern vorgeht. Am Mittwoch setzte das Kabinett den Staatssekretär-Ausschuss zu dem Thema ein. Er soll bis Juni Ergebnisse vorlegen, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert mit.

Stuttgarter Friedenspreis 2014
Jetzt Vorschläge einreichen

Das Bürgerprojekt Die AnStifter schreibt in diesem Jahr zum zwölften Mal den Stuttgarter Friedenspreis aus. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung geht an Initiativen und Personen, die “im sich Sinne einer weltoffenen Bürgergesellschaft in besonderer Weise für Frieden, Gerechtigkeit und eine solidarische Welt einsetzen”.

Vorschläge zum Preisträger kann jeder bis zum 31. März 2014 unter vorschlag@stuttgarter-friedenspreis.de einreichen (zur Not auch per Post an Die AnStifter, Werastraße 10, 70182 Stuttgart). Ganz wichtig ist uns eine gute Begründung des Vorschlags. Der Preis wird jeweils im Rahmen einer Friedensgala am 23. November 2014 im Stuttgarter Theaterhaus verliehen.

Die formale Seite

Bei den Vorschlägen – Eigenbewerbungen sind möglich, es gibt keine geografische Einschränkung – sind neben der kompletten Angabe des Absenders und einer kurzen Begründung Hinweise auf weitere Informationen zum Vorschlag empfehlenswert. Anonyme Vorschläge werden nicht berücksichtigt.

Verfahren und Wahl

Nach Sichtung werden alle Vorschläge, die den Kriterien (siehe oben) entsprechen, in gekürzter Form bis Mai 2014 in einem Wahlbrief zusammengefasst, auf die-anstifter.de, stuttgarter-friedenspreis.de über die Medien und elektronisch oder per Post versandt. Den Wahlbrief und den Stimmzettel erhalten alle, die den AnStiftern Zuwendungen gemacht haben (Spenden, Förderbeiträge, Sachleistungen) oder die Partner der AnStifter sind.

Jede/r Wahlberechtigte hat 3 Stimmen, die beliebig auf die Vorschläge verteilt werden können. Gewählt ist, wer wenigstens 50% der Stimmen erreicht. Erhält ein Vorschlag nicht die 50%, kommen die zehn Erstplazierten in einen zweiten Wahlgang, in dem die Stimmenmehrheit entscheidet.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Die AnStifter sind eine gemeinnützige Initiative und eingetragen beim Amtsgericht Stuttgart. Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit – am einfachsten durch den Förderbeitrag von wenigstens 50 Euro pro Menschel und Jahr – das sind nur 14 Cent täglich. Wir ziehen den Betrag per Lastschrift ein, wenn Sie uns formlos die Ermächtigung dazu und Ihre Kontonummer mitteilen. Der AnStifterbeitrag kann jederzeit ohne Wahrung von Fristen und Formen ausgesetzt oder gekündigt werden.

Weitere Informationen

Informationen zu den bisherigen PreisträgerInnen finden Sie auf der Seite des Friedenspreises. Falls Ihnen die Angaben zum Wahlverfahren und zur Arbeit der AnStifter unter  die-anstifter.de und stuttgarter-friedenspreis.de nicht ausreichen, können Sie uns gerne unter kontakt@stuttgarter-friedenspreis.de kontaktieren. Auch wenn Sie AnStifterIn oder Partner werden wollen, liegen Sie mit dieser Adresse goldrichtig.

Die AnStifter: Der Zivilgesellschaft den Rücken stäken.
Werastraße 10, D 70182 Stuttgart

Homophobie auf OpenPetition
Strafanzeige gegen Initiator von Online-Petition

Wie Süddeutsche.de heute berichtet liegt gegen den Initiator einer Online-Petition gegen die Festschreibung von „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ im staatlichen Bildungsplan in Baden-Württemberg mittlerweile eine Strafanzeige und eine Dienstaufsichtsbeschwerde vor.

Es ist zu hoffen, dass das von Campact mitfinanzierte OpenPetition diesen Fall zum Anlass nimmt, über sein Selbstverständnis nachzudenken.

Unser Ziel ist die Bildung und Information von Bürgerinnen und Bürgern über politische Entscheidungsprozesse, die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements sowie die Beratung, Begleitung und Unterstützung von Bürgerinnen und Bürgern beim Erstellen, Verbreiten und Einreichen von Online-Petitionen. Dabei ist OpenPetition politisch neutral

Es ist zwar möglich, technische Mittel jedem zur Verfügung zu stellen und sich von den inhaltlichen Ergebnissen zu distanzieren, moralisch ist dies aber, wie die durch die Verbreitung auf rechtsextremen und evangelikalen Websites erfolgreiche Petition zeigt, höchst zweifelhaft.

Prozess gegen SS-Schergen eingestellt

Wie der Deutschlandfunk gestern berichtete hat wurde der Prozess gegen den SS-Mann Siert Bruins eingestellt, da mögliche Beweise verloren gegangen seien.

Erschrecken ist, dass er Jahrzehnte unbehelligt blieb und sich das OLG Hamm bei einem niederländischen Auslieferungsgesuchen sogar auf einen Erlass Hitlers berief.

Brandanschlag auf Asylbewerberheim
Folge geistiger Brandstiftung?

Seit Tagen wettert die CSU und insbesondere ihr Vorsitzender Ministerpräsident Seehofer gegen angebliche Armutsmigranten und versucht mit markigen Sprüchen Eindruck zu schinden und Stimmung für die Wahlen im Mai zu machen. Laut CSU-eigener Einschätzung  ist die Resonanz auf Sprüche wie „Wer betrügt, fliegt“ sehr gut. Dies lässt auf eine latente Ausländerfeindlichkeit schließen, wie sie z.B. auch die Universität Leipzig 2008 in einer Studie im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung augenscheinlich wurde.

Wie Süddeutsche.de heute berichtet hat anscheinend ein junger Mann am frühen Mittwochmorgen die Stimmung in eine Tat umgesetzt und ein Asylbewerberheim im Münchener Vorort Germering angezündet. Zum Glück blieben die BewohnerInnen körperlich unverletzt.

Mich erinnert die ganze Situation stark an die Stimmungsmache in der Nachwendezeit. Lasst uns den Flüchtlingen beistehen. Zum Beispiel am Samstag um 13 Uhr in Feuerbach.

Demonstration am Samstag
Gegen jeden Rassismus – in Feuerbach und anderswo!

Am Samstag findet in Feuerbach eine Demonstration statt, mit der ein Zeichen für eine menschenwürdige Aufnahme von Flüchtlingen und gegen immer offener geäußerte rassistische Einstellungen in Bevölkerung und Politik gesetzt werden soll.

Details in unserem Terminkalender

Klaus von Dohnanyi, 1987

Zur Sicherung des zukünftigen Friedens, also der bleibenden Fähigkeit, Konflikte gewaltfrei zu lösen, sind uns gerade diejenigen unentbehrlich, die das geltende Recht infrage stellen.

Quelle: stern.de

Griechenland
Alles super?

Die Nachdenkseiten haben einen sehr ausführlichen, kritischen Blick auf die Situation in Griechenland geworfen und einen sehr lesenswerten Artikel verfasst.

Für eine #Gefahrenzone als Touristenattraktion!

Liebe Leut,

wäre das nicht auch etwas für andere Städte? Für Stuttgart? So eine richtige Gefahrenzone wie sie sie jetzt in Hamburg haben? Klingt doch nach großer weiter Welt. Nach Abenteuer…

Unter anderem auf einer mittlerweile von der Polizei selbst eingestandenen Lüge basierend hat die Hansestadt mehr als zwei Stadtquartiere zur Gefahrenzone erklärt (Die damit verbundenen Probleme hat Heribert Prantl gut aufbereitet). Und dabei weiß doch jedes Kind, dass man Lügen nicht zugeben soll. Wie das mit dem Lügen richtig funktioniert wird Peter Grohmann bei einer Lesung aus Alles Lüge außer ich am morgigen Mittwoch anlässlich des Neujahrsempfangs der Allmende Stetten noch einmal erläutern. (Unser eigener Neujahrsempfang findet übrigens am 9. Februar im Merlin statt.)

Im Sinne dieser Aufklärung wollen wir Ihnen auch durch die AnStifter mitfinanzierte Musikalische Begegnung mit der Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano am Donnerstag, den 23.1. und einen Film über das erste Jahr des NSU-Prozesses ans Herz legen.

Selber um Aufklärung wollen wir uns im Rahmen unseres Projekts zu 100 Jahre Erster Weltkrieg bemühen. Wenn Sie Interesse haben, sich mit einzubringen, freuen wir uns auf Ihren Besuch am 22. Januar in der DenkMacherei.

Freuen tun wir uns natürlich auch und ganz besonders, dass gleich zwei AnStifter-Projekte im Doppelhaushalt 2014/2015 der Stadt Stuttgart auftauchen: Die von uns mit angeschobene Initiative für ein Welthaus in Stuttgart erhält 100.000 Euro jährlich und auch das maßgeblich von Frank Ackermann koordinierte Philosophische Café der AnStifter kommt mit 10.000 Euro auf eine etwas sicherere Basis.

Nur das Beste für 2014 wünschen

Peter Grohmann und Fritz Mielert

PS: Sie haben Wettern der Woche vermisst? Es gab seit unserem letzten Newsletter nur eines am 26.12.: Peter Grohmann über Hosenscheißer

NSU-Prozess
Das erste Jahr als Film

In Zusammenarbeit mit der Filmakademie Baden-Württemberg, der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg und der UFA Fiction ist ein beeindruckendes, sehr an Die Ermittlung von Peter Weiss erinnerndes Stück entstanden. Es dokumentiert auf Grundlage der Protokolle auf beeindruckende Weise das erste Jahr des Prozesses gegen die fünf Angeklagte.

Der NSU-Prozess: Das Protokoll des ersten Jahres

Ausschreitungen in Hamburg
Linksammlung

NDR-Kommentar „Hat die Polizei die Demo zu früh gestoppt?“ von Christian Baars

Analyse „Eskalation an der Schanze“ auf publikative.org

Hamburg: Die Mär der angreifenden Demonstranten“ auf metronaut.de

Frankfurter Rundschau: „Die schwerste Straßenschlacht seit vielen Jahren

Taz: „Gewalt ohne Vorwarnung

Blick auf die Rolle der Medien von Benjamin Laufer unter dem Titel „Medienberichte und Realität #hh2112

Das Ganze sieht für Polizei und Medien nicht gut aus…

BürgerInnenbrief 171

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

ach, war das schön am letzten Montag: Mit welcher Ruhe und Gelassenheit die Menschen auf die Straße strömten, ohne jede Aggression, ohne Angst vor Hoppereitern, kalten Wassern, oder heimlichen Fotografen. Wessen Stadt? Unsere Stadt! Wessen Straßen? Unsere Straßen! Mich regt übrigens häufig bei den Demos die Fotografiererei der Polizei auf,ob nun offen oder verdeckt, uniformiert oder zivil. So lange die Menschen ihren Protest couragiert und friedlich äußern, besteht kein Anlass zur Porträtfotografie. Natürlich wissen wir, dass die Staatssicherheit durch uns in Gefahr ist – mißbrauchte Kinder, die Wasserwerfer stürmen wie am 30.9. oder der hochgerüsteten Polizei Pappschildle, entgegenhalten und auf dem Boden des Grundgesetzes herumtrampeln – das muss sich unser Vaterland nicht bieten lassen. Pech, wenn es da 500 Verletzte gibt – auf Seiten jener, die eine angemeldete Demonstration durchführen. Dass Mappus und seine Bande je wirklich zur Rechenschaft gezogen werden, glaubt nur ein Blinder mit dem Krückstock. Nicht nur mit dem ersten Untersuchungsausschuss zum Schwar- zen Donnerstag hat man die Öffentlichkeit und die Betroffenen nach Strich und Faden verscheissert – Stress-Test und Volksabstimmung, auf die wir uns ja eingelassen hatten, waren vom gleichen Kaliber! Will sagen: Dies alles schafft nicht unbedingt Vertrauen in die handelnden Personen und Institutionen. Hinzu kommt ja, dass die Großkotze von der EnBW und der BW-Bank – ihre Vertreter und Aufsichtsräte sind meist glühende Verfechter aus der Fraktion der Bahnvernichter – den Staat, die Allgemeinheit immer wieder mal gehörig über den Tisch ziehen: Steuerbetrüger. Das klingt ja übrigens wie ein Kavaliersdelikt und wird in der Öffentlichkeit auch genauso behandelt. Wer die Straße für 30 Minuten blockiert, kann nur ein Verbrecher sein – wer die Allgemeinheit willentlich und wissentlich betrügt, mit dem feiert die Mischpoke Weihnachten und Ostern auf einem Haufen: Man zwinkert sich zu: Das war doch mal wieder ein gutes Jahr für krumme Geschäfte! Auf ein Neues!

In den vier Jahren ihres Bestehens hat die Bürgerbewegung – die andere Seite unseres Landes – ein reife Leistung hingelegt, was Courage und Demokratie angeht. Da flogen keine Steine, da brannten keine Polizeiautos, da wurden keinem ins Gesicht gespuckt. Na, zugegeben, gelegentlich brannten mal bei jemanden die Sicherungen durch, es wurd‘ gepufft in der Aufregung der vier Jahre, da fielen auch mal dumme Worte wie blöde Sau oder Arschloch. Auch wenn’s treffend war – Majestätsbeleidigung ist eben auch eine Beleidigung, selbst wenn die Beleidigten keine Majestäten mehr waren. In der Regel haben die Übeltäter teuer bezahlt.

Bleibt heute heiter, Freunde!
Bleibt heiter und gelassen in Eurem Widerstand und laßt Euch nicht ins Boxhorn jagen. Fantasie ist ein weit besseres Argument als Aggression.

Bleibt heiter und widerständlerisch,
auch fürs nächste Jahr und darüber hinaus. Wir haben zwar nicht die Wahrheit gepachtet, aber wir wissen zuviel. Das macht uns ungeduldig, aber wir brauchen für die langen Zeiten und die harten Winter die Geduld!

Das wünschen wir Euch uns Ihnen allen:
Geduld und Gesundheit, Geld und Genügsamkeit, Großmut und Glück!

Merke: Ein Lächeln kostet weniger Elektrizität und bringt mehr Energie, meinte Abbé Pierre.
Auf dass wir weiterhin verschiedener Meinung sind und dennoch an einem Strang ziehen: Lasst tausend Blumen blühen.

Fritz Mielert / Peter Grohmann

Deutsche Polizeigewerkschaft
Erschreckende Reaktion auf Ausschreitungen in Hamburg

Screenshot Tweet Björn WerminghausWas auch immer in Hamburger Schanzenviertel bei einer Demonstration zum Erhalt der Roten Flora passiert/schief gegangen ist, wird wohl ein Untersuchungsausschuss klären müssen. Welche Gefühle und Verständnisse von Verfassung und Rechtsstaatlichkeit bei der Polizei existieren, zeigte sehr anschaulich ein mittlerweile gelöschter Tweet des stellvertretenden hessischen Landesvorsitzenden der Deutschen Polizeigewerkschaft Björn Werminghaus:

@HerrVanBohm sind ja auch keine Demonstranten, sondern gewalttätiger Abschaum

Neues Buch zu #S21
Visionen und Aktionen für Kopfbahnhof und Stadt

ArchitektinnenbuchIn der DenkMacherei gibt’s ab sofort das  Buch der ArchitektInnen für K 21 „Visionen und Aktionen für Kopfbahnhof und Stadt“ – und natürlich am Montag, den 23.12. auf der Demo.

Neues Programm
Das Philosophische Café der AnStifter 2014

Bildschirmfoto 2013-12-20 um 11.07.43
Sie finden die aktuellen Termine im Programmheft oder in unserem Terminkalender.

Sparmaßnahmen
Italienisches Kulturinstitut muss erhalten bleiben

Es ist ja nicht so unser Ding, zur Teilnahme an Online-Appellen aufzurufen, wenn nicht ersichtlich ist, dass sie in eine wirkliche Kampagne eingebunden sind. Jetzt haben sich  italienische Freunde an uns gewandt, da Italien plant, das italienische Kulturinstitut in Stuttgart zu schließen – als eine von vielen Einrichtungen, die den Sparmaßnahmen des Außenministeriums zum Opfer fallen sollen.

Seit 1962 besteht das italienische Kulturinstitut in Stuttgart. In dieser Zeit hat es hervorragende Arbeit zur Integration der größten italienischen Auslandsgemeinde und für die Verständigung zwischen Deutschland und Italien geleistet.

Nach eigenen Angaben organisiert das Institut „jährlich ca. 200 Veranstaltungen mit Italienbezug (Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, Filmvorführungen)“ in ganz Baden-Württemberg. „Zudem lernen jährlich ca. 800 Menschen am Institut Italienisch, ca. 300 Personen legen Sprachprüfungen für Italienisch als Fremdsprache ab.“

Zum Online-Appell auf change.org.

Stuttgart
Rechter Terror verhindert multikulturelle Feier

Wie der SWR berichtet hat das Stuttgarter Gottlieb-Daimler-Gymnasium auf Druck rechtsradikaler Kräfte eine “Multikulturelle Feier zum Fest der Werte” abgesagt. Damit sind die rechten Strömungen, die wir seit Jahren voller Besorgnis in den Landkreisen rund um Stuttgart, insbesondere im Rems-Murr-Kreis und im Kreis Göppingen wahrnehmen, endgültig in der Landeshauptstadt angekommen.

Nach einer vom SWR zitierten Aussage des Regierungspräsidiums wollte das Cannstatter Gymnasium mit der morgigen Feier auf seine Schüler mit 23 Nationalitäten und vielen verschiedenen Weltanschauungen eingehen. Doch der Termin verbreitete sich auf rechtsextremen und islamkritischen Internetseiten – inklusive eines Fotos der Schulleiterin. Das Risko schien der Schule zu groß und auf eine Feier unter Polizeischutz wollte die Schule wohl verzichten.

Auch wenn die Angst der Schule im Einzelfall verständlich sein mag, ist gerade dieses Zurückweichen das schlechteste aller Zeichen. Bedeutet es doch für die Rechten, dass sie mit ihrem Terror auch mitten in der einigermaßen multikulturellen Landeshauptstadt Erfolg haben können.

Zeigen Sie Ihre Solidarität mit der Schule! Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass, wenn schon nicht dieses Jahr, so zumindest im nächsten der wichtige Schritt eines gemeinsamen, überkonfessionellen Feier möglich ist. Sie erreichen das Gymnasium unter gdg-stuttgart.de.

Empörte Grüße

Peter Grohmann & Fritz Mielert

PS: Diese Woche wettert Peter Grohmann für die ApO
PPS: Wenn Ihnen Ihre Daten am Herzen liegen, bei der Stadt Stuttgart können Sie momentan gegen deren Weitergabe widersprechen.
PPPS: Einen Buchtipp haben wir am Montag peinlicherweise vergessen: Rainer Redies (Hrsg.): “Zehn Jahre Stolpersteine für Stuttgart – Ein bürgerschaftliches Projekt zieht Kreise” Markstein Verlag 2013, ISBN 978-3-920207-82-7, 280 Seiten, 17,95 Euro. (Natürlich gibt’s die meisten Bücher aus unseren Buchtipps auch gegen Spende an der Mahnwache.)
PPPPS: Eigentlich wollten wir Sie ja nicht schon wieder vollmüllen, wir konnten aber nicht anders. Schöne Feiertage!

EU
Hat Brüssel etwa keine Lust mehr auf Lobbyisten?

Wie Spiegel Online heute berichtet hat EU-Kommissar Barnier seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bis auf Weiteres Kontakte zu Lobbyisten aus der Finanzbranche untersagt. Das ist ein begrüßenswerter erster Schritt, dem hoffentlich bald andere Fachbereiche und schlussendlich eine gesetzliche Regelung folgen.

Last Christmas, you gave me some Geld…

Weihnachtszeit ist Konsumzeit. Getreu dieser Maxime schlagen wir Ihnen vor, mal wieder ein Buch zu konsumieren. Fragen Sie doch Ihren Bekanntenkreis, ob Ihnen jemand eines der folgenden Bücher ausleiht. Falls nicht, ändern Sie die traurige Tatsache!

ArchitektInnen für K 21: „Visionen und Aktionen für Kopfbahnhof und Stadt“ Peter-Grohmann-Verlag 2013, ISBN 978-3-944137-56-8, ca. 280 Seiten, 24,80 Euro.

Jörg Lang (Hrsg.): „Politische Justiz in unserem Land“ Peter-Grohmann-Verlag 2013, ISBN 978 -3-944137-35-3, ca. XXX Seiten, 14,80 Euro.

Peter Grohmann: „Alles Lüge. Außer ich.“ Silberburg-Verlag 2013, ISBN 978-3-8425-1267-2, 320 Seiten, 24,90 Euro.

„Der Hessische Landbote 2013“ Peter-Grohmann-Verlag 2013, ISBN 978-3-944137-64-3, 46 Seiten, 3 Euro.

Robert Schmittmann: „Sie sollen nicht ungeschoren davonkommen“ Peter-Grohmann-Verlag 2013, ISBN ISBN 978-3-944137-63-6, 254 Seiten, 13,50 Euro.

Dr. Hermann Behmel: „Atomkraftwerk Neckarwestheim: Geologische Zeitbombe“ Peter-Grohmann-Verlag 2013, ISBN 978-3-944137-22-3, 24 Seiten, 3 Euro.

Wolfgang Sternstein: „Atomkraft – nein danke! Der lange Weg zum Ausstieg“ Brandes & Apsel. Frankfurt a. M. 2013, 978-3-955580-33-9, 242 Seiten, 19,90 Euro.

Walter Sittler; Gerd Leipold: „Zeit, sich einzumischen“ Sagas 2013, ISBN 978-3-981251-01-2, 250 Seiten, 19,99 Euro.

Rainer Redies (Hrsg.): „Zehn Jahre Stolpersteine für Stuttgart – Ein bürgerschaftliches Projekt zieht Kreise“ Markstein Verlag 2013, ISBN 978-3-920207-82-7, 280 Seiten, 17,95 Euro.

Wenn Sie die Bücher wirklich nicht im Bekanntenkreis finden, bekommen Sie die des Peter-Grohmann-Verlags & die Autobiografie von Peter Grohmann im Buchhandel (wie alle anderen auch), direkt beim Verlag (verlag@die-anstifter.de), auf den Montagsdemos und ab Mittwoch wieder in unserer DenkMacherei (Werastr. 10).

Wärmende Grüße

Peter Grohmann & Fritz Mielert

PS: Essen Sie nicht zu viel! Es könnte Sie glücklich machen.
PPS: Wettern der Woche: Kein Auge! über Flüchtlingspolitik und andere innereuropäische Gemeinheiten
PPPS: fluegel.tv hat die Lesung von “Politische Justiz in unserem Land” mitgeschnitten