Musikhochschule, Urbanstr. 25, 70182 Stuttgart
Veranstalter: Zuflucht Kultur e.V.
In Mozarts Oper „Zaide“ geht es um eine junge Frau, die in ihrer Heimat nicht den Mann lieben darf, den sich ihr Herz ausgesucht hat. Darum beschließen die beiden, miteinander zu fliehen.
Das unfertige Libretto der Mozartoper wurde in enger Zusammenarbeit mit geflohenen Künstlern aus Syrien, Afghanistan, dem Irak und Nigeria neu geschrieben. Es geht dabei zentral um die Flucht aus dem eigenen Land und die damit verbundenen Schwierigkeiten und Konsequenzen. Während Johann Andreas Schachtners Libretto die Geschichte von Zaide und Gomatz als eine gescheiterte Flucht erzählt, beschreibt dieses Singspiel verschiedene Perspektiven und beschäftigt sich auch mit der Frage, wer bleiben darf und wer abgeschoben wird. Was passiert, wenn man ein Land erreicht hat, dessen Kultur einem fremd ist? Was bedeutet es, die Heimat zu verlieren? Was lässt man zurück? Was bleibt einem? Und welche Ängste haben die Menschen in Deutschland?
Im zweiten Akt werden die Rollen vertauscht: Ein deutsches Paar flieht in die ‚Vereinten Arabischen Staaten‘. Wie werden sie empfangen? Auf einmal sind die Deutschen die Bittsteller und müssen sich in einem arabischen Land durchschlagen, dessen Sprache und Kultur ihnen fremd ist. Das wirft Fragen auf: Behandeln wir in Deutschland geflüchtete Menschen mit der Gastfreundschaft, die wir in einem anderen Land erwarten würden?
Die Veranstaltung läuft im Rahmen der Internationalen Stuttgarter Stimmtage.
Verschlagwortet mit: Kunst, Migration & Flucht