Veranstalter: Hospitalhof
Die Berichterstattung über terroristische Anschläge gehört zu den schwierigsten journalistischen Aufgaben. Einerseits ist es wichtig, über derartige Verbrechen zu informieren, andererseits ist ein sensibler und zurückhaltender Umgang mit dieser Thematik zentral, um Panikreaktionen in der Bevölkerung zu vermeiden und den Tätern keine Medienbühne zu bieten, um ihre menschenverachtenden Ziele publikumswirksam zu propagieren.
Der Vortrag widmet sich der Medienberichterstattung bei unterschiedlichen Formen und Ausprägungen terroristischer Gewalt. Das Spektrum der Analyse reicht von der Roten Armee Fraktion seit den 1970er Jahren in Deutschland über die Anschläge vom 11. September 2001 in den USA und den Attentaten von Anders Breivik in Norwegen im Jahr 2011 bis zu den Anschlägen von Paris im Januar 2015. Hierbei sollen negative Merkmale der Berichterstattung ebenso reflektiert werden, wie konstruktive Ansätze einer angemessenen Form der Mediendarstellung über derartige Verbrechen.
Prof. Dr. Christian Schicha, Professor für Medienethik am Institut für Theater- und Medienwissenschaft der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg