Staatsarchiv Ludwigsburg, Arsenalplatz 3, 71638 Ludwigsburg
Veranstalter: DFG-VK Ludwigsburg
Das System Putin und der Krieg in der Ukraine
Die Auflösung der Sowjetunion und die neoliberale Schocktherapie sind wichtige Erklärungsfaktoren für den Aufstieg Wladimir Putins. Der russische Angriff auf die Ukraine ist auch eine Niederlage für den Westen und seiner gescheiterten Politik. Er ist auch das Resultat der ausgebliebenen Annäherung zwischen Russland und dem Westen. Russland wurde nur als globaler Rohstofflieferant in den Weltmarkt integriert. Doch trotz seiner ökonomischen Schwäche bleibt es aufgrund seines militärischen Potenzials und der geografischen Lage ein wichtiger internationaler Akteur, dessen Bedeutung der Westen oft ignorierte und viele militärische Interventionen wie in Jugoslawien, Irak oder die Bombardierung Libyens gegen den Widerstand der russischen Regierung durchführte. Dies stärkte früh revanchistische Kräfte und aggressiven außenpolitischen Kurs, was unter anderem an den hegemonialen Ansprüchen Russlands im postsowjetischen Raum deutlich wird.
Felix Jaitner hat an der Universität Wien zu Entwicklungskonflikten im russischen Machtblock promoviert und leitet den Bereich Klima und Umwelt des Austausch e. V. in Berlin. Kürzlich erschien sein Buch »Russlands Kapitalismus. Die Zukunft des ›System Putin‹« beim VSA-Verlag.
Verschlagwortet mit: Russland