Württembergischer Kunstverein (wkv), Schloßplatz 2, 70173 Stuttgart
Veranstalter: Die AnStifter, Giordano-Bruno-Stiftung, Regionalgruppe Stuttgart, Die Humanisten Ba-Wü, Württembergischer Kunstverein
Ein Buch gegen das Vergessen. Selbst der bedeutendste Kurzkommentar zum Grundgesetz wurde von einem wichtigen Nazi-Juristen mitverfasst. Eine echte Entnazifizierung hat es nie gegeben. Ortners Recherchen sind erhellend – und empörend. Deutschland in den Nachkriegsjahren – ein „entnazifiziertes“ Volk müht sich, das zu vergessen, was es verschwieg: seine Bereitschaft zur Teilnahme an einem System der Barbarei. Geschichtsverleugnung und Geschichtsumdeutung hatten Hochkonjunktur. So verloren sich der Schrecken und die Einzigartigkeit: Der nationalsozialistische Wahn wurde zur austauschbaren Metapher des Bösen, persönliche Schuld relativiert. Die Befreiung der Deutschen von ihrer Vergangenheit gehört zur Gründungsgeschichte der Bundesrepublik. Das Geflecht der kollektiven Lebenslüge in der Adenauer-Republik: Verdrängen, Vergessen, Verleugnen.
Lesung mit Helmut Ortner
Verschlagwortet mit: 30 Tage im November, Nationalsozialismus, philosophisches Cafe