Haus der katholischen Kirche, Königstraße 7, 70173 Stuttgart
Veranstalter: Friedrich Ebert Stiftung
Knapp 52% der britischen Wähler stimmten am 23. Juni 2016 für einen Austritt ihres Landes aus der Europäischen Union – ein Präzedenzfall in der Geschichte Europas, das für Austritte zwar ein Regelwerk aber keine realpolitische Erfahrung hat. Das Votum trifft Europa im Umbruch: Fehlende Einigkeit beim Umgang mit Geflüchteten, anti-europäische Fraktionen und nationalistische Strömungen, der Konflikt mit verschuldeten Mitgliedern schwächen das europäische Projekt. Auch Großbritannien hat die Entscheidung schwer erschüttert: Premierminister Cameron tritt ab und selbst die Brexit-Befürworter der UK Independence Party sind trotz ihres Sieges zerstritten. Der harte Kurs der Premierministerin May, bis Ende März 2017 den Austritt einleiten zu wollen, stößt auf Widerstand des Parlaments, welches mehr Mitbestimmung fordert. Das britische Pfund verliert an Wert, das Bankenzentrum London scheint gefährdet. Und last but not least: Die Gesellschaft ist tief gespalten. Besonders junge Menschen haben mit überwältigender Mehrheit für einen Verbleib in der EU gestimmt bei einer Abstimmungsbeteiligung von immerhin 64% der 18 24jährigen, die der älteren Generation trotzdem weit unterlegen waren.
Der Austritt wirft viele Fragen auf zu direkter Demokratie, zur Entfremdung von Politik und BürgerInnen, zum europäischen Zusammenhalt und nicht zuletzt nach der Zukunft: Whats next?
Ulrich Storck, der Leiter des FES-Büros in London, wird berichten und mit Ihnen diskutieren.