Stetten. Grafeneck.1940 – Eine Busfahrt in den Tod

So, 27. Januar 2019, 10:45 Uhr - 12:15 Uhr
Schlosskapelle Diakonie Stetten im Remstal, Schloßberg 10, 71394 Kernen-Stetten
Veranstalter: Allmende Stetten und der Schlossgemeinde Stetten
Wichtiges:

403 Behinderte aus der Anstalt Stetten und der 1939 nach Stetten ausgelagerten badischen Anstalt Kork wurden 1940 mit den „Grauen Bussen“ nach Grafeneck transportiert und dort vergast. Von den Vertretern der Nazi-Diktatur wurde diese offiziell „Aktion T4“ genannte Mordaktion als „Euthanasie“ = „sanfter Tod“ für die Behinderten verbrämt.
Dorf und Anstalt Stetten taten sich lange schwer mit der Erinnerung an das Geschehen. Erst Ende der 1990er Jahre wurde ein „Stein des Gedenkens“ mit den Namen der Ermordeten aufgestellt und eine Doktorarbeit über die Anstalt in der NS-Zeit veröffentlicht.

70 Jahre später fand in Stetten eine große Gedenkaktion statt. Im Dorf wurden 403 Stühle mit den Namen der Ermordeten aufgestellt, mit Hussen (Stoffüberzüge für Rückenlehnen), die von Familienangehörigen, Schulklassen und KünstlerInnen gestaltet wurden.

Während und nach der Gedenkaktion wurden zahlreiche Interviews geführt: mit dem Historiker Martin Kalusche und dem Leiter der Gedenkstätte Grafeneck, Thomas Stöckle, mit ZeitzeugInnen aus dem Dorf, Menschen mit Behinderungen, VertreterInnen der Einrichtung, Verwandten und Nachkommen der Toten. So entstand ein Kaleidoskop der Erfahrungen und unterschiedlichen Reaktionen auf die Behindertenmorde, die zu einer 40-minütigen Filmdokumentation verarbeitet wurden, im Rahmen des „Projekt Dorfgedächtnis“ der Allmende Stetten. Der Film „Stetten. Grafeneck. 1949 – Eine Busfahrt in den Tod“ wird anlässlich des bundesweiten Gedenktages für die Opfer der NS-Diktatur in der Schlosskapelle der Diakonie Stetten uraufgeführt.

Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.

Verschlagwortet mit: Menschenrechte, Nationalsozialismus
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