Solidarische Landwirtschaft Ravensburg

Do, 12. Februar 2015, 20:00 Uhr
BUND Ravensburg, Leonhardstraße 1, 88212 Ravensburg
Veranstalter: BUND Ravensburg
Wichtiges:

Seit kurzem sind die Finanzen des Vereins „Solidarische Landwirtschaft Ravensburg e.V.“ in trockenen Tüchern: Mit den nunmehr über 90 Mitgliedern wurden Verträge mit einem Volumen von knapp 80.000 Euro geschlossen. Davon circa 19.000 Euro zinslose Darlehen und die Übernahme der jährlichen Kosten von circa 60.000 Euro.

Mit dem Direktvermarktungskonzept „Solidarische Landwirtschaft (SoLawi)“ wirtschaften bereits über 70 Höfe in Deutschland. Das Besondere daran ist, dass es die gängigen Marktmechanismen aushebelt: Eine Gruppe von VerbraucherInnen schließt sich mit einem Betrieb zusammen und garantiert ihm, immer verbindlich für ein Jahr, seine Produkte abzunehmen. Die Ernte findet so direkt den Weg vom Hof zum Teller. Die Betriebskosten werden zusammen getragen, es wird kein Überschuss produziert und „Gemüse mit Charakter“ wird ebenfalls geliefert. Lebensmittelskandale, prekäre Beschäftigungsbedingungen und Marktabhängigkeit gehören so der Vergangenheit an.

Dieses Konzept ist außerdem eine Antwort auf den fortscheitenden Strukturwandel in der Landwirtschaft: Der Verein „Solidarische Landwirtschaft Ravensburg e.V.“ stellt ab Februar die zwei jungen Gemüse-Gärtner David Steyer und Tobias Maiser an und pachtet einen Hektar Ackerland bei der Bauersfamilie Stiefel in Hübscher bei Ravensburg. Die Vereinsmitglieder bilden damit die Finanzierungsgrundlage zwischen jungen Gärtnern ohne Grundbesitz und einem Betrieb ohne Hofnachfolge.

Neben der saisonalen Gemüse-Versorgung plant der Verein Bildungsangebote rund um das Thema Garten und Landwirtschaft für die Vereinsmitglieder. Darunter Obstbaumschnittkurse, Kraut einstampfen, Marmelade kochen, Kräuter trocknen, Kunst-Aktionen, Ernte-Fest und Hof-Führungen.

Weitere Infos: www.solawi-ravensburg.de

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Über Fritz Mielert

Fritz Mielert, Jahrgang 1979, arbeitete von 2013 bis 2017 als Geschäftsführer beim Bürgerprojekt Die AnStifter in Stuttgart. Davor betreute er ab 2011 bei Campact politische Kampagnen im Spektrum zwischen Energiewende und Vorratsdatenspeicherung, engagierte sich in der AG Antragsbearbeitung der Bewegungsstiftung, baute ab 2010 maßgeblich die Parkschützer als eine der wichtigsten Gruppierung im Protest gegen Stuttgart 21 auf und war ab 1996 mehrere Jahre ehrenamtlich bei Greenpeace aktiv.

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