BUND Ravensburg, Leonhardstraße 1, 88212 Ravensburg
Veranstalter: BUND Ravensburg
Seit kurzem sind die Finanzen des Vereins „Solidarische Landwirtschaft Ravensburg e.V.“ in trockenen Tüchern: Mit den nunmehr über 90 Mitgliedern wurden Verträge mit einem Volumen von knapp 80.000 Euro geschlossen. Davon circa 19.000 Euro zinslose Darlehen und die Übernahme der jährlichen Kosten von circa 60.000 Euro.
Mit dem Direktvermarktungskonzept „Solidarische Landwirtschaft (SoLawi)“ wirtschaften bereits über 70 Höfe in Deutschland. Das Besondere daran ist, dass es die gängigen Marktmechanismen aushebelt: Eine Gruppe von VerbraucherInnen schließt sich mit einem Betrieb zusammen und garantiert ihm, immer verbindlich für ein Jahr, seine Produkte abzunehmen. Die Ernte findet so direkt den Weg vom Hof zum Teller. Die Betriebskosten werden zusammen getragen, es wird kein Überschuss produziert und „Gemüse mit Charakter“ wird ebenfalls geliefert. Lebensmittelskandale, prekäre Beschäftigungsbedingungen und Marktabhängigkeit gehören so der Vergangenheit an.
Dieses Konzept ist außerdem eine Antwort auf den fortscheitenden Strukturwandel in der Landwirtschaft: Der Verein „Solidarische Landwirtschaft Ravensburg e.V.“ stellt ab Februar die zwei jungen Gemüse-Gärtner David Steyer und Tobias Maiser an und pachtet einen Hektar Ackerland bei der Bauersfamilie Stiefel in Hübscher bei Ravensburg. Die Vereinsmitglieder bilden damit die Finanzierungsgrundlage zwischen jungen Gärtnern ohne Grundbesitz und einem Betrieb ohne Hofnachfolge.
Neben der saisonalen Gemüse-Versorgung plant der Verein Bildungsangebote rund um das Thema Garten und Landwirtschaft für die Vereinsmitglieder. Darunter Obstbaumschnittkurse, Kraut einstampfen, Marmelade kochen, Kräuter trocknen, Kunst-Aktionen, Ernte-Fest und Hof-Führungen.
Weitere Infos: www.solawi-ravensburg.de
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