Selbstverwaltetes Stadtteilzentrum Gasparitsch, Rotenbergstraße 125, 70190 Stuttgart
Veranstalter: kein Veranstalter bekannt
Wichtiges:
Der Angriffskrieg, den die türkische Armee und dschihadistische Gruppen
gegen die basisdemokratische Gesellschaft und die Menschen in
Nordsyrien/Rojava führen, hat auch in Europa eine Welle der Solidarität
ausgelöst. Hunderte wütende Demos, Angriffe auf Rüstungskonzerne, auf
Banken, auf türkische Konsulate oder AKP-nahe Moscheen zeigen, dass es
auch in Europa Menschen gibt, die nicht einfach tatenlos dabei zusehen,
wie Nato-Staaten selbstverwaltete Gebiete belagern, besetzen und
hunderttausende Menschen vertreiben.
Knapp sechs Jahre nach Beginn der Revolution von Rojava stellen die
Besetzung Afrins, und die Drohungen Erdogans, auch die anderen Kantone
Rojavas anzugreifen, die Errungenschaften der Frauenbewegung, der
Rätedemokratie und des friedlichen Zusammenlebens verschiedener Ethnien,
Kulturen und Religionen in Frage. Der Krieg Erdogans ist ein Angriff auf
den Aufbau eines solidarischen und freiheitlichen Zusammenlebens in
Westasien und darüber hinaus. Ein Angriff auf die Hoffnung und den Kampf
für ein anderes Leben.
Neben dem Krieg ist die Zerstörung der Natur und damit der ökologischen
Existenzgrundlagen der Menschen eines der größten Prolbeme in der
Region. Wasserknappheit, Monokulturen, Luftverschmutzung und Entwaldung
prägen weite Landstriche Nordsyriens. Kriege und Krisen werden in Toten
und Verwundeten bemessen, die Zerstörung der Natur findet dagegen nur
selten Beachtung. Mit der Kampagne “Make Rojava Green Again” versucht
ein Zusammenschluss von Internationalist*innen, gemeinsam mit der
Bevölkerung in Nordsyrien, die drängenden ökologischen Probleme anzugehen.
Mit der Pflanzung von zehntausenden Bäumen, ökologischen
Bildungsprojekten, und einem Recyclingprogramm soll der demokratische
Aufbruch in Nordsyrien und seine Verteidigung direkt unterstützt werden.
Trotz des Krieges, jetzt erst recht. Weil Krieg, Faschismus und die
Zerstörung unserer Lebensgrundlagen nur gemeinsam bekämpft werden
können. Weil Solidarität nur praktisch gelebt werden kann.
Der Referent Anselm Schindler war in den vergangenen Jahren mehrmals in
den kurdischen Gebieten der Türkei, Syriens und des Irak unterwegs und
wird versuchen, Stichworte für eine Diskussion um gemeinsame
Perspektiven zu liefern.
Beim Vortrag werden auch Spendengelder für die humanitäre
Solidaritätsarbeit von Medico International gesammelt
(https://www.medico.de/spenden-fuer-nothilfe-in-afrin-16955/)
Samstag 9.6.2018
17 Uhr
im Stadtteilzentrum Gasparitsch
Rotenbergstr. 125 Stuttgart-Ost
Eintritt frei
Danach gibt es noch Essen gegen Spende.
Veranstaltet vom Libertären Bündnis Ludwigsburg und dem Arbeitskreis
Solidarität (organisiert in Zusammen Kämpfen Stuttgart)