Theodor-Heuss-Haus, Feuerbacher Weg 46, 70192 Stuttgart
Veranstalter: Stiftung Bundespräsident Theodor-Heuss-Haus
1933 zerbrach eine reiche Verlagslandschaft in Deutschland. Bis dahin hatte das Verlagswesen mit 32.000 Neuerscheinungen im Jahr 1932, mit international berühmten Schriftstellern und einer weltweiten Ausstrahlung eine große Blütezeit erlebt. Diese fand innerhalb weniger Monate ihr Ende, als das nationalsozialistische Regime zahlreiche Autoren zum Verstummen brachte oder ins Exil zwang. Verlage wurden im Zuge der Gleichschaltung verboten, „arisiert“ und kontrolliert, arrangierten sich mit dem neuen System oder mussten emigrieren. Nur wenige Verlage überlebten, ohne Zugeständnisse zu machen.
Diesen radikalen Einschnitt in die deutsche Kulturwelt beschreibt der Verleger Klaus G. Saur, der die Verlagslandschaft in der Bundesrepublik nachhaltig prägte.
Prof. Dr. h.c. mult. Klaus G. Saur, geb. 1941, war nach seiner buchhändlerischen und verlegerischen Ausbildung 1963–2003 Leiter und Geschäftsführer des K.G. Saur Verlages, anschließend bis 2008 geschäftsführender Gesellschafter des Verlages Walter de Gruyter. Er ist Inhaber zahlreicher Ehrendoktorwürden (u. a. der Universitäten in Marburg, Boston, Pisa) und Honorarprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin, der University of Glasgow und der Russischen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg. Darüber hinaus ist er u. a. Mitglied des Präsidiums des Goethe-Instituts und des Vorstands des Vereins „Gegen Vergessen – für Demokratie“.
Verschlagwortet mit: Geschichte, Nationalsozialismus