Hegelhaus, Eberhardstraße 53, 70178 Stuttgart
Veranstalter: Die AnStifter
Bis heute werden immer wieder Stimmen laut, die darauf hinweisen, dass die medizinische Tätigkeit eigentlich eine Heilkunst sei und sich nicht auf die Heilkunde beschränken dürfe. Seit wann gibt es nun diese Dichotomie von Heilkunst und Heilkunde? Die Wurzeln dieses Antagonismus reichen bis in die Zeit des späten 18. Jahrhunderts zurück, als sich die Medizin von dem hippokratisch-galenischen Lehrgebäude zu verabschieden begann und nach einer neuen theoretischen Fundierung der ärztlichen Tätigkeit Ausschau hielt, die man zunächst in der Naturphilosophie Schellings und anderer Vertreter einer „Romantischen Medizin“ glaubte gefunden zu haben.
Auf der Suche nach der verlorenen Einheit ist zudem notwendig, sich auch mit der Antiken Medizin zu befassen, in der es angeblich den Gegensatz von Heilkunde und Heilkunst noch nicht gab.
Robert Jütte, geb. 1954, seit 1990 Leiter des „Instituts für Geschichte der Medizin“ der Robert Bosch Stiftung in Stuttgart, von 1983-1989 Dozent und später Professor für Neuere Geschichte an der Universität Haifa/Israel, lehrt seit 1991 an der Universität Stuttgart. Zahlreiche Buchveröffentlichungen, Herausgeber der Zeitschrift „Medizin, Gesellschaft und Geschichte“, der Hahnemannschen Krankenjournale und der Reihe „Quellen und Studien zur Homöopathiegeschichte“, außerdem Mitherausgeber der Zeitschrift „Aschkenas“. Er ist Vorstandsmitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer.
Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf