Prof. Dr. Robert Jütte
Die Kraft der Einbildung in der Medizin – Helfen Placebos? Schaden Nocebos?

Sa, 2. Dezember 2017, 10:30 Uhr - 12:00 Uhr
Hegelhaus, Eberhardstraße 53, 70178 Stuttgart
Veranstalter: Die AnStifter
Wichtiges: Kostenbeitrag 8,- Euro, inkl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Placebos sind die besten Medikamente, die niemals erfunden wurden“, so brachte es einmal ein Wissenschaftsjournalist auf den Punkt. Doch warum nützen Ärzte kaum den Placebo-Effekt, der seit vielen Jahrzehnten bekannt und experimentell belegt ist? Und mehr noch: Ohne den heutigen Begriff dafür zu verwenden, machten bereits in der Antike sich Ärzte die „Einbildungskraft“ des Patienten zunutze.

Die Einbildungs- und Vorstellungskraft des Menschen kann aber auch die gegenteilige Wirkung haben, also eher schaden als nützen. Das nennt man den Nocebo-Effekt. Er ist noch relativ wenig erforscht, spielt aber in der Praxis eine sehr viel größere Rolle und wird von den Ärzten meist unterschätzt. Manchmal reicht schon ein falsches Wort des Behandlers oder eine unbedachte Geste, um den Heilerfolg zu gefährden.

Robert Jütte, geb. 1954, seit 1990 Leiter des „Instituts für Geschichte der Medizin“ der Robert Bosch Stiftung in Stuttgart, von 1983 – 1989 Dozent und später Professor für Neuere Geschichte an der Universität Haifa/Israel, lehrt seit 1991 an der Universität Stuttgart.  Zahlreiche Buchveröffentlichungen, Herausgeber der Zeitschrift „Medizin, Gesellschaft und Geschichte“, der Hahnemannschen Krankenjournale und der Reihe „Quellen und Studien zur Homöopathiegeschichte“. Er ist Vorstandsmitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer.

 

Verschlagwortet mit: Bildung, Philosophie

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