Hegelhaus, Eberhardstraße 53, 70178 Stuttgart
Veranstalter: Die Anstifter
Schon 1793 kündigte Schiller eine Überarbeitung seines Gedichtes „Die Götter Griechenlands“ an, die dann 1800 veröffentlicht wurde. Neben einer Abschwächung seiner Kritik am christlichen Gott, sind vor allem die letzten Zeilen der Neufassung beachtenswert: „Und uns blieb nur das entseelte Wort […] Was unsterblich im Gesang soll leben / Muß im Leben untergehn.“ „Kunst“ und „Leben“ sind unversöhnbar auseinandergefallen. Mit dieser Entgegensetzung kommt es zur Ausbildung von Metaphern-Feldern, in denen „Kunst“ organisch aufgeladen wird mit „Ganzheit“, „Harmonie“, „Wohlgestaltetheit“, während „Leben“ mechanisch verstanden wird als „Gesetzen“ unterliegend.
In diesen Metaphern-Feldern und der mythologischen Überhöhung der griechischen Antike bewegt sich auch Hölderlin. Gerade auch in Hinsicht der Rezeption Hölderlins soll der Frage nachgegangen werden, warum in den damaligen deutschen Ländern der griechischen Antike ein solches Gewicht beigelegt wurde, nicht aber der römischen Tradition, auf die dagegen in der Französischen Revolution vielfach zurückgegriffen wurde.
Michael Weingarten ist Professor für Philosophie an den Universitäten Stuttgart und Marburg.
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