Atelier am Bollwerk, Hohe Str. 26, 70176 Stuttgart
Veranstalter: AnStifter Hermann Abmayr
Vor 50 Jahren, am 28. Januar 1972 verabschiedeten Bundesregierung und die Ministerpräsidenten der Länder den sogenannten Radikalenerlass – ausgehend von der Befürchtung, dass eine neue linke Studentenorganisation in staatliche Strukturen einsickern und diese von innen verändern könnte. Die Folgen: Etwa 3,5 Millionen Personen wurden polizeilich überprüft und die Geheimdienste meldeten den Einstellungsbehörden zwischen 25 000 und 35 000 „verdächtige“ BewerberInnen, wovon etwa 2300 nicht eingestellt und etwa 300 BeamtInnen entlassen wurden.
Ob Lehrer oder Postbote, tausende wurden vom Verfassungsschutz in den 1970er und 1980er Jahre politisch durchleuchtet. Auch Winfried Kretschmann, heute Ministerpräsident, war betroffen. Alle Parteien wollten den Staatsdienst vor der rebellischen Jugend und der „Gefahr aus dem Osten“ schützen. Auch der damalige Bundeskanzler Willy Brandt. Immerhin bewertete er den Beschluss rückblickend als großen Fehler.
Der Stuttgarter Journalist und Filmemacher Hermann G. Abmayr hat den 50. Jahrestag dieses skandalösen Erlasses zum Anlass genommen, einen Film über das Thema zu drehen. Vor Ausstrahlung in der ARD haben Sie / habt Ihr Gelegenheit, den Film in einer Preview zu sehen. Nach dem Film unterhält sich Goggo Gensch mit Hermann G. Abmayr und einigen seiner Protagonisten über den Film, den Radikalenerlass und die Folgen.
Mit anschließendem Gespräch
Es gelten die aktuellen Corona-Regeln.
Bei Interesse bitte rechtzeitig Karten buchen, denn das Kino kann wegen Corona nur eine begrenzte Zahl an Karten ausgeben.
In der ARD wird der Film am Montag, den 17. Januar 2022, ab 23:15 Uhr zu sehen sein.