Kulturzentrum Dieselstraße, Dieselstraße 26, 73728 Esslingen am Neckar
Veranstalter: AG Politische Matinee, Kulturzentrum Dieselstraße, Interkulturelles Forum Esslingen e.V., ESIG – Esslinger Initiative für Gemeinsinn e.V. u.a.
Mit Peter Rauscher, Regional- und Kreisrat
Eintritt frei, Spende erbeten
Im Zuge der Massenmotorisierung wurden Stadt und Land »autogerecht« umgebaut. Mit weitreichenden Konsequenzen: Straßen sind nicht mehr Orte der Begegnung, der Kommunikation und des Spiels. Städte und Landschaften werden von Autopisten durchschnitten, die Innenstädte sind von Parkraum geprägt. Die räumliche Ausweitung der Mobilität führt dazu, dass Wohnen und Arbeiten immer weiter auseinanderrücken. Stadtflucht, Zersiedelung der Landschaft und gesichtslose Neubaugebiete ohne Nahversorgung sind nur einige der Folgen.
Die Abgase der etwas mehr als eine Milliarde Fahrzeuge, die gegenwärtig die Erde befahren, enthalten Gifte, Feinstaub und Kohlendioxid – trotz aller Filtersysteme. Kritische Verkehrswissenschaftler gehen davon aus, dass an diesen Belastungen zusätzlich etwa doppelt so viele Menschen sterben, wie unmittelbar im Straßenverkehr zu Tode kommen. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt allein die weltweiten Feinstaubtoten auf jährlich 800.000.
Die Vorräte an fossilen Energieträgern sind in absehbarer Zeit erschöpft. Produktion und Betrieb der Fahrzeuge des motorisierten Individualverkehrs tragen in Europa mit etwa 25 % zum Ausstoß der klimaschädlichen Abgase bei. Weltweit wird dieser Anteil in den nächsten 20 Jahren auf etwa 50 % ansteigen. Wenn der Planet überleben soll, dann müssen wir dringend eine Verkehrswende vollziehen – weg vom motorisierten Individualverkehr hin zum öffentlichen Schienenverkehr und anderen Formen der Mobilität.
Welche Chancen haben alternative Lösungen, die Fußgängern, Fahrrädern (vor über 200 Jahren als Laufmaschine erfunden), dem Öffentlichen Personenverkehr und der Schiene wieder mehr Raum und Gewicht verleihen? Wie können wir die Belastungen durch Lärm, Abgase, Feinstaub, Flächenverbrauch, Klimawandel, Ölkriege, u.v.a.m., die der Autoverkehr mit sich bringt, reduzieren? Können wir uns die für PKW und LKW notwendige Infrastruktur überhaupt noch leisten, wenn die öffentlichen Haushalte Straßen- und Brückenreparaturen kaum stemmen können?
Peter Rauscher ist als Regional- und Kreisrat an den Verkehrsplanungen des Kreises und der Region beteiligt. Er ist passionierter Nutzer des ÖPNV und Radfahrer. Aus eigenen Erfahrungen kennt er die verheerenden Auswirkungen des Milliarden-Murks S21. Seit Jahren setzt er sich ein für benutzerfreundliche Fahrpläne und eine gerechtere Tarifstruktur im VVS, sowie für Sozialtickets für Menschen mit geringem Einkommen.
Verschlagwortet mit: Nachhaltigkeit, Umweltschutz/Ökologie, Verkehrspolitik, Zusammenleben