Hegelhaus, Eberhardstraße 53, 70178 Stuttgart
Veranstalter: Die AnStifter, Museum Hegelhaus
In der Resolution der Allegemeinen Erklärung der Menschenrechte sind in der Präambel sowie in Artikel 1 Menschenwürde und Menschenrechte logisch getrennt voneinander benannt, jedoch so, dass die Vermutung plausibel ist, die Menschenrechte fänden ihre Begründung in der Menschenwürde. Jedenfalls erlaubte diese scheinbare Verortung der Menschenwürde vor den Menschenrechten sowohl der katholischen wie auch der protestantischen Kirche die Akzeptanz der Menschenrechte: Die Menschenwürde ergäbe sich aus der Ebenbildlichkeit des Geschöpfes Mensch mit seinem Schöpfer, also aus einer bestimmten theologischen Überzeugung. Doch wäre dem so, dann wären die Menschenrechte begründet formulierbar eben nur in der christlichen Tradition. Damit würden viele Einwände gegen Menschenrechte zutreffen, zeigen diese sich doch als partikulare, eurozentrische Vorstellungen. Aber trifft es denn zu, dass von Menschenwürde nur in einem theologischen Kontext gesprochen werden kann? Oder haben Ernst Bloch in seinem Buch „Naturrecht und menschliche Würde“ sowie Avishai Margalit in „Politik der Würde. Über Achtung und Verachtung“ nicht Konzepte der Rede von menschlicher Würde vorgelegt, in denen das Verhältnis von Menschenwürde und Menschenrechten ganz anders, weder religiös noch theologisch, bestimmt wird – aber religiöse Überlegungen zur Menschenwürde und zur Sakralität der Person sehr wohl reflektiert werden.
Michael Weingarten lehrte Philosophie an den Universitäten Stuttgart und Marburg.
Kostenbeitrag: je 10 Euro, inkl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf
Verschlagwortet mit: philosophisches Cafe