Haus der Wirtschaft, Willi-Bleicher-Straße 19, 70173 Stuttgart
Veranstalter: kein Veranstalter bekannt
Frieder war der Sohn des Metallarbeiters Gotthilf Schlotterbeck und dessen Frau Maria; er lernte Tischler und wurde nach der Ausbildung arbeitslos. Seit 1923 war er Mitglied des Kommunistischen Jugendverbands Deutschlands (KJVD) als Instrukteur in Ostsachsen. Am 1. Dezember 1933 wurde er festgenommen und zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Zunächst kam er in das Zuchthaus Justizvollzugsanstalt Waldheim, in dem viele Personen aus politischen Gründen ab 1933 inhaftiert wurden. Ab Mai 1937 wurde er in „Schutzhaft“ genommen, die er im Schutzhaftlager Welzheim verbrachte.
Mit seiner am 28. August 1943 erfolgten Entlassung aus dem KZ Welzheim verband die Gestapo das Ziel, ihn als Lockspitzel zur Aufspürung staatsfeindlicher Aktivitäten zu verwenden. Schlotterbeck gelang es nach Aussage des ihn „betreuenden“ Kommissars Junginger, die Gestapo an der Nase herumzuführen.[1] Nach dem überraschenden Auftauchen des Fallschirmagenten Eugen Nesper arbeitete Schlotterbeck mit seiner ganzen Familie und seiner Braut Else Himmelheber im Stadtteil Luginsland in Stuttgart-Untertürkheim aktiv gegen das Nazi-Regime. Im Mai 1944 wollten Else Himmelheber und Friedrich Schlotterbeck heiraten, eine Woche vor dem geplanten Termin kam heraus, dass Nesper die Gruppe an die Gestapo verraten hatte. Auf getrennten Wegen versuchten die Mitglieder der Gruppe in die Schweiz zu entkommen. Schlotterbeck gelang als einzigem die Flucht. Peter Grohmann (Bürgerprojektt Die AnStifter) liest aus den im Schmetterlung-Verlag erschienenen Erinnerungen. (Im Rahmen der Stuttgarter Buchwochen)
Foto: CC BY-SA 3.0)
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