Otto Köhler
Deutsche Kontinuitäten. Vom 1. Weltkrieg zur neuen Verantwortungs-Ergreifung

Mo, 26. Januar 2015, 19:30 Uhr
Theater am Olgaeck, Charlottenstraße 44, 70182 Stuttgart
Veranstalter: Rosa Luxemburg Stiftung Baden-Württemberg & Die AnStifter
Wichtiges:

Der streitbare Historiker und Journalist Otto Köhler kommentiert seit Jahrzehnten in messerscharfen Kolumnen Politik und Zeitgeschichte. In seinem Vortrag geht er den Fragen nach: Was hat es zu bedeuten, dass in Politik und Medien fast unisono gefordert wird, dass Deutschland militärisch immer mehr «Verantwortung übernehmen» (Gauck) soll? Ist es nur eine akademische Debatte, wenn es zum 100. Jahrestag des «Ausbruchs» entlastend heißt, Deutschland sei wie andere «schlafwandelnd» in den 1. Weltkrieg geschlittert? Wie kritisch gehen die deutschen Eliten mit ihrer Geschichte um? Wie (un)kritisch sind die deutschen Leitmedien?

Otto Köhler weiß, wovon er spricht. Der gerade 80 Jahre alt gewordene Köhler war seit den 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts journalistisch tätig und hat für «Vorwärts», «konkret», den RIAS, «Die Zeit», «Pardon», als Medienkolumnist beim «Spiegel», für «Stern», die Gewerkschaftszeitung «metall», für den «Freitag» und für den WDR gearbeitet. Manchen Medien war er zu kritisch. Heute schreibt er für die «junge welt» und die Zeitschrift «Ossietzky», deren Mitherausgeber er ist. 2007 erhielt er den Tucholsky-Preis mit der Begründung: «Otto Köhler hat die vielfach verschwiegene, verleugnete, verdrängte und gerade deswegen nicht überwundene Nazi-Vergangenheit bundesdeutscher Eliten und Institutionen aufgedeckt und damit zu einer Auseinandersetzung beigetragen, die für eine demokratische Neugestaltung der Gesellschaft unerlässlich ist. Mit seiner glasklaren, nie von Betulichkeit getrübten Sprache ist er als scharfer Sprach- und Medienkritiker in der Bundesrepublik zu einem gefürchteten und bewunderten Gesellschaftskritiker in der Nachfolge Tucholskys geworden.» Buchveröffentlichungen u.a.: «…und heute die ganze Welt. Die Geschichte der IG Farben und ihrer Väter» (1986), «Unheimliche Publizisten. Die verdrängte Vergangenheit der Medienmacher» (1995), «Die Große Enteignung» (2011).

Über Fritz Mielert

Fritz Mielert, Jahrgang 1979, arbeitete von 2013 bis 2017 als Geschäftsführer beim Bürgerprojekt Die AnStifter in Stuttgart. Davor betreute er ab 2011 bei Campact politische Kampagnen im Spektrum zwischen Energiewende und Vorratsdatenspeicherung, engagierte sich in der AG Antragsbearbeitung der Bewegungsstiftung, baute ab 2010 maßgeblich die Parkschützer als eine der wichtigsten Gruppierung im Protest gegen Stuttgart 21 auf und war ab 1996 mehrere Jahre ehrenamtlich bei Greenpeace aktiv.

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