NS-Opfer in Korntal-Münchingen
„Euthanasie“-Morde

Mi, 8. März 2017, 19:30 Uhr - 21:00 Uhr
Stadthalle Korntal, Martin-Luther-Str. 32, 70825 Korntal-Münchingen
Veranstalter: VHS Korntal
Wichtiges:

Stadtarchivar Alexander Brunotte und der aus Bietigheim-Bissingen stammende junge Historiker Christian Hofmann werden in zwei sich ergänzenden Vorträgen den Opfern aus Korntal und Münchingen nachspüren und dabei das lokale Geschehen in den größeren Zusammenhang des mörderischen Geschehens stellen.
Christian Hofmann berichtet über die Recherche von Schicksalen zur Verlegung von Stolpersteinen für die Initiative Stolpersteine in Bietigheim-Bissingen.

Die Vorbereitungen für die Vernichtungsaktion begannen unmittelbar bei Beginn des Zweiten Weltkrieges. Als „Geheime Reichssache“ wurden die Morde an psychisch erkrankten und geistig behinderten Menschen im Verborgenen durchgeführt. Das Kriegsszenario erleichterte zum einen die Geheimhaltung, zum anderen lieferte es auch eine makabre Begründung für die „Vernichtung lebensunwerten Lebens“: die Beseitigung biologischer, sozialer und ökonomischer Last. Nahezu zeitgleich nahmen im Januar 1940 die „Euthanasie“-Morde im Südwesten und im Nordosten Deutschlands ihren Anfang. Als erstes von sechs Vernichtungszentren richtete man Grafeneck in einer ländlich abgeschiedenen und dünn besiedelten Region auf der Schwäbischen Alb ein.  Dort wurden zwischen Januar und Dezember 1940 10.654 Männer, Frauen und Kinder aus Heil- und Pflegeeinrichtungen ermordet. Die Opfer von Grafeneck stammten mehrheitlich aus dem heutigen Baden-Württemberg. Auch die meisten Korntal-Münchinger Opfer fanden dort den Tod, die übrigen wurden nach der Schließung Grafenecks im hessischen Hadamar getötet. Insgesamt fielen dieser von 1939 bis 1941 währenden Mordaktion, die nach dem Sitz der Planungs-und Lenkungsbehörde in der Tiergartenstraße 4 in Berlin „Aktion T4″ genannt wurde, 70.273 Menschen zum Opfer.

 

Verschlagwortet mit: Geschichte, Nationalsozialismus, Zivilgesellschaft

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