Niko Paech
Vom Wachstumsdogma zur Postwachstumsökonomie

Mo, 7. April 2014, 20:00 Uhr
Württembergischer Kunstverein (wkv), Schloßplatz 2, 70173 Stuttgart
Veranstalter: KUS Stuttgart, Die AnStifter, Kaktus-Initiative
Wichtiges:

Mittlerweile ist ein Mitschnitt online

Die lang gehegte Hoffnung, dass wirtschaftliches Wachstum durch technischen Fortschritt nachhaltig oder klimafreundlich gestaltet werden kann, bröckelt. Weiterhin scheint ein auf permanente ökonomische Expansion getrimmtes System kein Garant für Stabilität und soziale Sicherheit zu sein. Darauf deuten nicht nur die Eskalation auf den Finanzmärkten und die Schuldenkrisen hin, sondern auch die Verknappung jener Ressourcen („Peak Everything“), auf deren unbegrenzter und kostengünstiger Verfügbarkeit das industrielle Wohlstandsmodell bislang basierte. Zudem nährt die sog.„Glücksforschung“ den Befund, dass Steigerungen des monetären Einkommens ab einem gewissen Niveau keine weitere Zunahme des subjektiv empfundenen Wohlbefindens hervorruft. Folglich ist es an der Zeit, die Bedingungen und Möglichkeiten einer Postwachstums-Ökonomie auszuloten. Letztere ist das Resultat eines prägnanten Rückbaus arbeitsteiliger, geldbasierter und globalisierter Versorgungsmuster. Stattdessen werden Suffizienz und urbane Subsistenz als Ergänzung eines merklich reduzierten und zugleich umstrukturierten Industriesystems bedeutsam sein. Aus Konsumenten werden souveräne Prosumenten, die mittels reaktivierter Subsistenzressourcen (z.B. Handwerk) zur gemeinschaftlichen Versorgung beitragen. Zudem ist die Postwachstumsökonomie durch Sesshaftigkeit gekennzeichnet, also durch Glück ohne Kerosin.

Prof. Dr. Niko Paech ist Wirtschaftswissenschaftler und vertritt den Lehrstuhl für Produktion und Umwelt an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Er forscht und lehrt unter anderem in den Bereichen Klimaschutz, nachhaltiger Konsum, Umweltökonomik, Sustainable Supply Chain Management, Nachhaltigkeitskommunikation, Diffusionsforschung, Innovationsmanagement und Postwachstumsökonomik. Momentan ist er u.a. Vorsitzender der Vereinigung für Ökologische Ökonomie (VÖÖ) und gehört unter anderem dem Post Fossil Institut (PFI) an.

Verschlagwortet mit: Nachhaltigkeit, Ökonomie/Wirtschaft

Über Fritz Mielert

Fritz Mielert, Jahrgang 1979, arbeitete von 2013 bis 2017 als Geschäftsführer beim Bürgerprojekt Die AnStifter in Stuttgart. Davor betreute er ab 2011 bei Campact politische Kampagnen im Spektrum zwischen Energiewende und Vorratsdatenspeicherung, engagierte sich in der AG Antragsbearbeitung der Bewegungsstiftung, baute ab 2010 maßgeblich die Parkschützer als eine der wichtigsten Gruppierung im Protest gegen Stuttgart 21 auf und war ab 1996 mehrere Jahre ehrenamtlich bei Greenpeace aktiv.

2 Gedanken zu „Niko Paech: Vom Wachstumsdogma zur Postwachstumsökonomie

  1. Liebe An-Stifter!
    Ich finde es super-gut, dass ihr Nico Paech eingeladen habt.
    Im Erwavchsenen-Bildungs-Kreis der kath. Kirchengemeinde St. Franziskus in Sachsenheim haben wir uns im sommer 2013 einen Radio-Vortrag von ihm angehört und waren beeindruckt von der Freiheit in der er denkt und Impulse weiter-gibt.
    Ich werde die Einladung verbreiten und gerne selbst kommen!
    Danke für euer Quer-, Vor und Weiter-Denken!
    Nur so ist einen Ent-Wicklung in einen lebens-werte und er-leb-bare Zukunft möglich!
    grüßle Josef Haselberger

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