Stadtpalais Stuttgart, Konrad-Adenauer-Str. 2, 70173 Stuttgart
Veranstalter: StadtPalais – Museum für Stuttgart
Jörg Schleyer, jüngster Sohn des ehemaligen Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer, war gerade 23 Jahre alt, als sein Vater 1977 von RAF-Terroristen entführt und ermordet wurde. Im Gespräch mit Dr. Torben Giese, Direktor des StadtPalais – Museum für Stuttgart, erläutert Jörg Schleyer das Geschehene aus seiner Perspektive und stellt seine Vorstellungen von einer Erinnerungskultur an seinen ermordeten Vater dar.
In Esslingen führte noch bis vor kurzem die Hanns-Martin-Schleyer-Brücke über den Neckar bis sich der dortige Gemeinderat entschied, die Brücke in Mettinger Brücke umzubenennen. Hanns Martin Schleyer (1915–1977) war Arbeitgeber- und BDI-Präsident und eine bedeutende Figur der deutschen Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg. Doch seine Rolle im Nationalsozialismus, die bereits seit Mitte der 1970er Jahre thematisiert wird und die auch bei seiner Entführung und Ermordung durch die RAF eine Rolle spielte, liefert immer wieder Grund zur Diskussion. Seitdem stellt sich die Frage, wie an die Persönlichkeit Hanns Martin Schleyers zu erinnern ist und in diesen Diskussionen nimmt die Position der Familie einen zentralen Platz ein.
Das StadtPalais – Museum für Stuttgart inszeniert Hanns Martin Schleyer in der Ausstellung NOT MY HERO wie einen heutigen Influencer. Ein überdimensionionales Smartphone verweist mit Bildern, Zitaten und Videos auf seine Errungenschaften und die schillernden Seiten seines Lebens. Gleichzeitig präsentiert die Ausstellung Unterlagen, die den öffentlichen Diskurs rund um die Vergangenheit Schleyers und sein Gedenken aufzeigen.
Eintritt frei
Verschlagwortet mit: Geschichte