Mozart
Zaide. Eine Flucht – Friedensoper mit geflohenen Künstlerinnen und Künstlern

Di., 6. Oktober 2015, 19:30 Uhr
Theaterhaus Stuttgart, Siemensstraße 11, 70469 Stuttgart
Veranstalter: Theaterhaus
Wichtiges:

Spieldauer 120 Minuten / Pause nach 60 Minuten
Einführung 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn und moderiertes Gespräch im Anschluss

Was hat Mozart mit den Bürgerkriegsflüchtlingen von heute zu tun? Viel mehr, als es auf den ersten Blick scheint! Nach dem überwältigenden Erfolg der Opernproduktion Così fan tutte im vergangenen Herbst, bei der Cornelia Lanz und der Verein Zuflucht Kultur e.V. mit syrischen Asylbewerbern zusammengearbeitet hatten, war klar: Diese lebensverändernde Geschichte muss weitergehen. Die Fortsetzung folgt nun.

Ein Modell der Inklusion entwirft das Opernprojekt ZAIDE. EINE FLUCHT. nach W. A. Mozart. Im Zentrum steht die Figur der Zaide, die sich der auferlegten Unfreiheit und der Unterdrückung nicht fügen will und ihr Land verlässt. Modellhaft scheint in ihrem Schicksal, in der Trennung von Familie und Heimat eine Biographie in Zeiten von Flucht und Vertreibung auf. Das Ergebnis ist ein Musiktheaterprojekt, das Mozarts unvollendetes Singspiel mit den Beiträgen von afghanischen, syrischen und nigerianischen Musikern, Tänzern und Schauspielern verbindet und die Geschichte von Zaide und ihrem Geliebten Gomatz neu erzählt. Isolation und Irritation in der Fremde werden aus vielen Perspektiven reflektiert. Der rote Faden des Stücks ist der Friedensgedanke.

Così fan tutte, das Vorgänger-Projekt von ZAIDE. EINE FLUCHT., hat bereits bewiesen, welch emotionale Wucht die Mitwirkung direkt Betroffener entfaltet. Dafür engagiert sich der Verein Zuflucht Kultur e.V., der Mut machen will für das interkulturelle Miteinander – unter anderem auf Anti-Pegida-Demos, bei Amnesty International, Oxfam Deutschland, Women of the World, im Jüdischen Museum Berlin und im Deutschen Bundestag Berlin. Die bisher schönste Bestätigung: Die Sendung ZDF Die Anstalt erhielt für den Auftritt des syrischen Flüchtlingschores Zuflucht den Grimmepreis 2015 „für den Moment der Echtheit und Wichtigkeit“.

TEAM
Zaide: Esther Jacobs (Nigeria), Cornelia Lanz (Deutschland), Maysa Shemali (Syrien)
Gomatz: Ramadan Ali (Syrien), Philipp Nicklaus (Deutschland), Ahmad Shakib Pouya (Afghanistan)
Allazim (Bariton): Kai Preussker (Deutschland)
Soliman (Tenor): Onur Ertür (Türkei)
Osmin (Bass): Ivo Michl (Tschechische Republik)
Schauspieler: Ayden Antanyos (Irak)
1. Dirigent: Peter Valentovic (Slowakei)
2. Dirigent: Gabriel Venzago (Deutschland)
Leitung syrischer Kinderchor: Khaled Alassar (Syrien)
Orchester: „Ensemble Zuflucht“, bestehend aus Musikern der Münchner Philharmoniker,
des Bayerischen Staatsorchesters, des Philharmonischen Orchesters Augsburg und der Staatsoper Stuttgart
Arabisches Ensemble: Ahmad Shakib Pouya (Harmonium), Ramadan Ali (Oud), Hazem Kanbour (Saz)
Leitung Team Syrer Augsburg: Farouk Mohammad, Ayman Al Masri, Mohammed Al Sheik
Leitung Team Syrer München: Khaled Alhussein, Ahmad Abbas, Tarek Abdin-Bey, Ameen und Mohammad Nasir
Regie: Julia Huebner
Dramaturgie/Textfassung: Nora Schüssler
Bühnenbild: Xaver Unterholzner
Kostüm: Lisa Geller
Technischer Produktionsleiter: Uwe Lockner (Prolux)
Kostümfertigung: Sybille Gänßlein
Gesamtleitung/-idee Zuflucht Kultur e. V. : Cornelia Lanz

Eine Produktion von Zuflucht Kultur e. V. in Kooperation mit dem Theater Augsburg, dem Friedensbüro der Stadt Augsburg, Künstler*innen aus Augsburger Flüchtlingsheimen z. B. dem Grandhotel Cosmopolis, dem Deutsch-syrischen Verein e. V., dem Freundeskreis Asyl Fürstenfeldbruck, der Initiative Voll dabei und Tür an Tür e.V.

Weiter Aufführungstermine
Premiere: Donnerstag, 6. August 2015 um 19:30 Uhr, Friedensfest Augsburg, Brechtbühne
Freitag, 7. August 2015 um 19:30 Uhr, Friedensfest Augsburg, Brechtbühne
Samstag, 8. August 2015 um 14:00 Uhr, Friedenstafel Augsburg, Marktplatz
Donnerstag, 1. Oktober 2015 um 19:30, Uhr Stadthalle Oberndorf
Samstag, 3. Oktober 2015, Stadthalle Biberach
Sonntag, 4. Oktober 2015, Roxy Ulm
Dienstag, 6. Oktober 2015, Theaterhaus Stuttgart

Verschlagwortet mit: Migration & Flucht

Über Fritz Mielert

Fritz Mielert, Jahrgang 1979, arbeitete von 2013 bis 2017 als Geschäftsführer beim Bürgerprojekt Die AnStifter in Stuttgart. Davor betreute er ab 2011 bei Campact politische Kampagnen im Spektrum zwischen Energiewende und Vorratsdatenspeicherung, engagierte sich in der AG Antragsbearbeitung der Bewegungsstiftung, baute ab 2010 maßgeblich die Parkschützer als eine der wichtigsten Gruppierung im Protest gegen Stuttgart 21 auf und war ab 1996 mehrere Jahre ehrenamtlich bei Greenpeace aktiv.

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