Literatursommer „In Stuttgart zu Hause!?“
Helena Janeczeks „Lezioni di Tenebra“

Di., 27. September 2016, 19:30 Uhr
Stadtbibliothek am Mailänder Platz, Mailänder Platz 1, 70173 Stuttgart
Veranstalter: Forum der Kulturen in Kooperation mit der Dante Gesellschaft Stuttgart
Wichtiges: Unkostenbeitrag 5,- Euro

Helena Janeczek ist die Tochter polnischer Juden, die dem Holocaust entkamen. Sie selbst wurde 1964, erst lange nach Mord und Schrecken geboren und wuchs im prosperierenden Westdeutschland auf, ging nach Italien, heiratete einen Italiener. So ist sie einerseits die Erbin eines großen Entsetzens, andererseits Kind des westeuropäischen Friedens und Aufschwungs. Ihre Literatur stellt einen etwas ungewöhnlichen Fall von Migrantenliteratur dar, da sie als Deutsche nach Italien ging und später begann, Romane in italienischer Sprache zu schreiben. Ihre Bücher, allen voran Lezioni di tenebra, sind ein Versuch, ihre Herkunft und die schrecklichen Erlebnisse ihrer Eltern und anderer Verwandten geistig-literarisch zu verarbeiten. Dass sie das in einer angelernten Sprache tut und welche Beziehung sie zur deutschen Muttersprache hat, die wiederum nicht die Sprache ihrer Mutter ist, wird der Schwerpunkt ihres Gesprächs mit Cesare De Marchi, dem ehemaligen Präsidenten der Stuttgarter Dante Gesellschaft e. V., sein.
Die Lesung findet in der Lese-Bar, im 4. Stock, auf italienisch und deutsch statt.

Literatursommer 2016:

Wo oder was ist Heimat? Was ist kulturelle Identität? Und wie verlaufen Identitätsfindungsprozesse von Migrant*innen in Deutschland ab? Die vierteilige Literaturreihe „In Stuttgart zu Hause!?“ widmet sich vom 17. September bis zum 23. Oktober 2016 solchen Fragen. Sie steht unter dem Motto „HERKUNFT – ANKUNFT – ZUKUNFT. Heimat und Identität in der Literatur“ des diesjährigen Literatursommers Baden-Württemberg.

Nachfolgende Veranstaltungen der Reihe:
01.10.16, 18.00 Uhr
23.10.16, 18.00 Uhr

 

Verschlagwortet mit: Heimat, Krieg & Frieden, Literatur, Migration & Flucht, Zusammenleben

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