Hegelhaus, Eberhardstraße 53, 70178 Stuttgart
Veranstalter: Die Anstifter
Der Vortrag setzt die im letzten Jahr in Bildern und Gedichten dargestellte Geschichte vom „Ochsen und seinem Hirten“ fort, wobei diesmal die Begegnung von Ost und West den Mittelpunkt bilden wird. Der hermeneutische Zirkel begrenzt uns, implizit, ja ohnehin darauf, eine fremde Kultur nur bezogen auf unsere eigene verstehen zu können. Deshalb möchte ich, explizit, den chinesisch-japanischen Texten vermehrt die deutsche Literatur gegenüberstellen.
Im Unterschied zu Aristoteles, der Metaphern als „Unschärfe“ für den philosophischen Diskurs ablehnt, werden in der chinesischen Philosophie Sprachbilder wertgeschätzt: Allein eine poetische Sprache ist Voraussetzung für guten philosophischen Stil. Ein solches Denken scheint mir dahingehend fruchtbarer zu sein, Lösungswege für unsere komplexe Alltagswelt aufzuzeigen, zudem überschreitet es den heute global vorhandenen Rationalismus. Auch die europäische Tradition zeigt uns Wege zum Erwachen auf und könnte uns somit, wie die ostasiatische Kultur, dazu verhelfen, Philosophie wieder als Lebensweisheit zu verstehen und zu praktizieren.
Kurt Mayer war zuerst Lehrer an einer Sonderschule für sogenannte Lernbehinderte, studierte danach Psychologie (Diplom 1985) und Philosophie (Magisterarbeit über den Zenbuddhismus) und unterrichtete zuletzt Psychologie und Philosophie an der gymnasialen Oberstufe.
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