Raichberg Realschule Stuttgart, Schönbühlstr. 90, 70188 Stuttgart
Veranstalter: Offenes Treffen gegen Krieg und Militarisierung Stuttgart
Bis vor kurzem konnte sich kaum jemand unter den Begriffen „IS“ und „Kobanê/Rojava“ etwas vorstellen. Und dass, obwohl der IS – vorher ISIS (Islamischer Staat im Irak und Syrien) – seit Jahren existiert und sein Einflussgebiet inzwischen stark ausdehnen konnte. Das Erstarken des IS hat für die ethnisch und religiös vielfältige Bevölkerung Syriens und dem Irak zu Folter, Flucht und Massakern geführt. Erst seit dem grausamen Massaker an der ezidischen Bevölkerung im Irak, der Besetzung der größten ÖL-Raffinerie im irakischen Baidschi durch den IS und dessen Angriffe gegen den NATO-Alliierten Barzani im Nordirak/Südkurdistan gibt es auch in den bürgerlichen Medien verstärkt Berichte über den IS und Kampfhandlungen in der Region. Schon seit Beginn des blutigen Bürgerkrieg in Syrien wurde in Rojava mit dem Aufbau eigener demokratischer Selbstverwaltungsstrukturen begonnen. In diesem Prozess sind neben den KurdInnen alle ethnischen und religiösen Minderheiten beteiligt. Von Anfang an ist Rojava auf den militärischen Schutz gegen islamistische Banden durch die Verteidigungseinheiten YPG und YPJ angewiesen. Mittlerweile hat die Türkei Truppen und Panzer an der Grenze zu Syrien stationiert und droht ein militärisches Eingreifen in Rojava/Nordsyrien.
Die Infoveranstaltung soll einen Überblick zur aktuellen Situation in Kobanê und Rojava vermitteln. Zum anderen wird es um die Entstehungsgeschichte des IS und islamistischer Gruppierungen in der Region gehen. Die Rolle und machtpolitischen Interessen von Deutschland, der Türkei und Golfstaaten wie Saudi-Arabien und Katar werden weitere Themen sein.
Referenten:
Haluk Gerger (Journalist und Nahost Experte)
Tobias Pfüger (Friedensforscher, Die LINKE, Informationsstelle Militarisierung e.V.)