Clara-Zetkin-Haus, Gorch-Fock-Str. 26, 70619 Stuttgart
Veranstalter: Rosa-Luxemburg-Stiftung & Clara-Zetkin-Haus
Marga Voigt (Berlin) stellt die Edition von Briefen Clara Zetkins während des Ersten Weltkriegs vor.
Auszüge:
«Millionenstimmig, unwiderstehlich muss unser Schrei ertönen: Genug des Würgens, genug der Verheerung! Kein Ringen bis zur Erschöpfung, bis zum Verbluten der Völker. Friede, dauernder Friede! Darum kein Antasten der Unabhängigkeit und Würde irgend einer Nation!»
«Wohl sind wir Frauen fast in allen Ländern nur geringen politischen Rechts, doch nicht ohne soziale Macht. Nützen wir jedes Fünkchen dieser Macht von der Geltung unseres Wortes und unseres Wirkens im vertrauten Kreise der Angehörigen und Freunde bis zu unserem Einfluss in der Öffentlichkeit.»
Im Verlauf des Ersten Weltkrieges bezeugen Clara Zetkins Briefe ihr anhaltendes Engagement, trotz eigener starker Herz- und anderer Erkrankungen, trotz seelischer und körperlicher Erschöpfung, nicht zu ruhen, sondern gegen das Morden an den Fronten etwas zu tun.
Sie ermutigte – speziell die Frauen – zur Aktion und gab in ihren Briefen ein persönliches Beispiel, stellte Beispiele anderer mutiger Frauen heraus, reihte Argument an Argument.
Deutlich wird die historische Bewusstheit, mit der sie die Probleme der Gegenwart aus den Problemstellungen der Vergangenheit ableitete. Ihre Briefe sind Zeugnisse der Zusammenschau von Analyse und Notwendigkeit zur Veränderung.
Marga Voigt ist freiberuflich tätig. Ihr Projekt der Edition von Clara Zetkins Briefen aus dem Ersten Weltkrieg – gefördert von der RLS – ist anlässlich des 100. Jahrestages der Berner Internationalen Konferenz sozialistischer Frauen gegen den Krieg für 2015 geplant.