Film
Stetten.Grafeneck.1940 – Eine Busfahrt in den Tod

Di., 20. Februar 2024, 18:00 Uhr - 20:00 Uhr
Ludwig Schlaich Akademie, Devizesstraße 9, 71332 Waiblingen
Veranstalter: Allmende Stetten
Wichtiges:

Filmveranstaltung der Allmende Stetten im Rahmen des 175-jährigen Jubiläums der Diakonie Stetten und der Ausstellung zur NS-Euthanasie „Ideologie vom unwerten Leben“ in der Ludwig-Schlaich-Akademie
403 Behinderte aus der Anstalt Stetten und der 1939 nach Stetten ausgelagerten badischen Anstalt Kork wurden 1940 mit den „Grauen Bussen“ nach Grafeneck transportiert und dort vergast. Von den Verantwortlichen der Nazi-Diktatur wurde diese Mordaktion als „Euthanasie“ = „sanfter Tod“ für die Behinderten verbrämt. Dorf und Anstalt Stetten taten sich lange schwer mit der Erinnerung an das Geschehen. Erst Ende der 1990er Jahre wurde ein „Stein des Gedenkens“ mit den Namen der Ermordeten aufgestellt und eine Doktorarbeit über die Anstalt in der NS-Zeit veröffentlicht. 70 Jahre später fand in Stetten eine große Gedenkaktion statt. Im Dorf wurden 403 Stühle mit den Namen der Ermordeten aufgestellt, mit Hussen (Stoffüberzüge für Rückenlehnen), die von Familienangehörigen, Schulklassen und KünstlerInnen gestaltet wurden. Diese Gedenkaktion wurde von der Allmende Stetten im Rahmen des „Projekt Dorfgedächtnis“ filmisch dokumentiert. Dazuhin wurden zahlreiche Interviews geführt: mit dem Historiker Martin Kalusche und dem Leiter der Gedenkstätte Grafeneck, Thomas Stöckle, mit zahlreichen ZeitzeugInnen aus dem Dorf, Menschen mit Behinderungen, VertreterInnen der Einrichtung, Verwandten und Nachkommen der Toten. So entstand ein Kaleidoskop der Erfahrungen und unterschiedlichen Reaktionen auf die Behindertenmorde, die zu einer 40-minütigen Filmdokumentation verarbeitet wurden. Siehe auch www.allmende-stetten.de bzw. https://www.youtube.com/watch?v=KrPiI1fdPkA.
Zur Filmvorführung sind die Filmemacher Ebbe Kögel und Hans-Martin Fischer anwesend. Eintritt frei
Die Ausstellung zur „NS-Euthanasie“ im Eingangsbereich der Ludwig Schlaich Akademie kann noch bis Ende Februar montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr besichtigt werden. Ein Überblick über die 175-jährige Geschichte und das Jubiläumsprogramm sind auf der Webseite www.diakonie-stetten.de/175 zu finden.

Verschlagwortet mit: Nationalsozialismus
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