Württembergischer Kunstverein (wkv), Schloßplatz 2, 70173 Stuttgart
Veranstalter: wkv
Zbynek Baladrán, George Brecht, Matthew Buckingham, Annalisa Cannito, Chen Chieh-jen, Tacita Dean, Barry Flanagan, Sven Johne, Quinn Latimer, Zoe Leonard, Pia Linz, Hew Locke, László Moholy-Nagy, Mehreen Murtaza, Jean Painlevé, Lisa Rave, Julia Rometti / Victor Costales, Cristian Rusu und andere
Der Titel der Ausstellung verweist auf eine Intervention des britischen Konzeptkünstlers Barry Flanagan, der 1969 für Gerry Schums Fernsehgalerie (Sendung Landart) ein Loch im Meer schuf. Bei Ebbe platzierte er einen Plexiglaszylinder im Watt, der bei steigender Flut in extremer Aufsicht gefilmt wurde. Für einen kurzen Moment entstand so ein Loch im Meer – bis es sich in den Strömungen der Wassermassen wieder verlor.
Von diesem flüchtigen paradoxen Bild ausgehend – der formalen Durchdringung von zwei so schwer fassbaren Dingen wie Loch und Meer, die beide eine gewisse Negativität, das Ende von etwas, eine Grenze darstellen – widmet sich die Ausstellung der Unwegsamkeit und scheinbaren Beherrschbarkeit, den Imaginationen und (Geo)Politiken von Meer-, Land- und Luftraum.
Themen wie Kartierungen, Raster und Navigation sind dabei ebenso von Relevanz wie Nationalismus und Kolonialismus, Handelswege und Piraterie, Migration und Tourismus. Gefragt wird nach den Machtverhältnissen, die durch Methoden der Vermessung, Einordnung und Abgrenzung hervorgebracht werden – und nach den Möglichkeiten und Formen der Verkehrung, Überschreitung oder Auflösung dieser an sich immer schon instabilen Verhältnissen.
Neben künstlerischen Arbeiten der 1960er Jahre bis heute, die Zeichnungen, Fotografie, Objekte und filmische Werke umfassen, zeigt die Ausstellung auch eine Reihe von historischen Materialien aus den Bereichen Kunst, Wissenschaft und Populärkultur.
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