Dr. Wolfgang Kraushaar (Hamburg)
Die blinden Flecken der 68er-Bewegung

Mi, 14. März 2018, 19:00 Uhr - 20:30 Uhr
Stadtarchiv Stuttgart, Bellingweg 21, 70372 Stuttgart
Veranstalter: Stadtarchiv Stuttgart, Bibliothek für Zeitgeschichte
Wichtiges:

Auch nach einem halben Jahrhundert können die Baustellen, die einer abschließenden Historisierung des umstrittenen 68er-Komplexes entgegenstehen, noch immer nicht geschlossen werden. Nach wie vor gibt es zu viele offene Fragen, die es zu bearbeiten gilt. Unter ihnen stechen einige ganz besonders hervor: die Rolle der Medien als Multiplikatoren des Protests, der Stellenwert neuer Aktionsformen wie Happenings, Sit-Ins und Teach-Ins, die Bedeutung von Militanz und Gewalt, die einerseits die Ziele der Protestierenden zu beschädigen drohten, andererseits aber auch zur Publicity der von ihnen erhobenen Forderungen nicht unerheblich beigetragen haben. Das alles gilt es jenseits der üblichen Muster von Verdammung oder Idealisierung in einem Licht zu betrachten, deren Scheinwerfer nicht in der Vergangenheit, sondern in der Gegenwart stehen.

Wolfgang Kraushaar arbeitet als Politikwissenschaftler für die Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur. Im Zentrum seiner Forschungen stehen Protestbewegungen und der moderne Terrorismus. Zu seinen wichtigsten Publikationen zählen „Die Protest-Chronik 1949-1959“, „Frankfurter Schule und Studentenbewegung“ sowie „Die blinden Flecken der RAF“.

Verschlagwortet mit: Bewegungen, Geschichte

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