Hegelhaus, Eberhardstraße 53, 70178 Stuttgart
Veranstalter: Die AnStifter
Der Philosophie wurden im Laufe ihrer Geschichte zahlreiche Eigenschaften zugeschrieben: Einigen war sie therapeutische Befreiung von unangemessenen Bedürfnissen, Ängsten und alltäglichen Schicksalsschlägen, anderen skeptisches Zersetzen geoffenbarter Wahrheit, während wieder andere sie als Ideenschau oder Teilhabe an Gottes Selbstdenken als höchstmöglicher Aktivität definierten. In der Neuzeit wird Philosophie regelmäßig bescheidener als Klärung sprachlicher Verwirrungen, Strukturierung des Denkens, Begriffsanalyse oder vernünftiges Ausleuchten der Bedingungen der Erfahrung und des Handelns definiert. Unausweichlich ist sie jedoch mit Allgemeingültigkeit und Vernunft verbunden. Dabei stellt sich die Frage wie sich unsere besondere Einzelheit beim Philosophieren zur unausweichlich implizierten, allgemeinen Vernunft verhält. Sind wir als philosophisch Denkende bestenfalls Mittel zum Zweck der Artikulation allgemeiner Wahrheit, braucht die Wahrheit uns, um sich selbst darzustellen oder erzeugen wir die Wahrheit im Denken? Als Mittelweg zwischen dogmatischem Realismus einerseits und konstruktivistischen Relativismus andererseits sollen die Philosophiebegriffe des nachkantischen Idealismus thematisiert und die Frage gestellt werden, was diese uns heute noch sagen können.
Sebastian Stein hat 2012 in Oxford über Hegels Freiheitsbegriff promoviert. Er ist DFG-postdoc in Philosophie an der Universität Heidelberg und arbeitet momentan an einer Monographie zum Philosophiebegriff.
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