Hegelhaus, Eberhardstraße 53, 70178 Stuttgart
Veranstalter: Die AnStifter & Stadtmuseum
Ludwig Wittgenstein hatte eine außerordentliche Begabung für technisch-praktische Fragen. Er riet den Begabten unter seinen Studenten dazu einen praktischen Beruf zu erlernen. „Schade, dass Sie kein Physiologe sind, sondern Philosoph“ urteilte der Leiter der Physiologie einer Londoner Klinik, an dessen Abteilung Wittgenstein während des Zweiten Weltkrieges tätig war.
Ethische und logische Probleme hingegen bereiteten ihm Kopfzerbrechen. Seine Werke wie sein Leben sind ein lebendiges Zeugnis für eine nicht endende Suche nach der Auflösung komplizierter sprachlogischer und ethischer Probleme.
Die Bedeutung der ‚Sprachspiele‘ und der ‚Lebensformen‘ lässt sich eben dorthin verfolgen. Die ‚Praxis des Lebens‘ war es, die Wittgenstein faszinierte, aber auch fesselte. In ausdrucksstarken Beispielen bewies er seine Meisterschaft, Logisches und Ethisches zu verbinden. Er spürte unserem verständigen Alltagsglauben nach, musste jedoch auf diesem steilen Weg die raffinierten Fallstricke der Philosophen beseitigen.
Dr. Reinhard Nowak hat am Philosophischen Institut in Tübingen über Ludwig Wittgensteins Stellung zu modernen Sprachtheorien promoviert und im Anschluss daran am Tübinger Wittgenstein-Archiv gearbeitet, dessen Ziel die Herausgabe des Nachlasses des Philosophen war.