Haus der katholischen Kirche, Königstraße 7, 70173 Stuttgart
Veranstalter: Die AnStifter in Kooperation mit dem Haus der katholischen Kirche
2010/11 elektrisierten die Aufstände der arabischen Jugend die Welt, Demokratie und Freiheit scheinen zum Greifen nah. Die Bilanz des Aufbruchs von 2011 fällt ernüchternd aus: Heute zählt Ägypten wieder zu den repressivsten Staaten der arabischen Welt. Dennoch hofieren die Mitglieder der EU das Land, als sei nichts geschehen. Selbst das Mutterland der Arabellion, Tunesien, das lange als Hoffnungsträger galt, scheint wieder auf dem Weg zu einem autoritären Staat zu sein. Der Grund: die katastrophale wirtschaftliche Lage. Um das Erbe der Revolution von 2011 ist es also nicht gut bestellt.
Und doch – es tut sich was bei den jungen Menschen. Bei den Massenprotesten im Sudan acht Jahre später riefen die Demonstrierenden immer wieder „Entweder Sieg oder Ägypten“. Den Langzeit-Diktator konnten sie tatsächlich stürzen. Militär und ziviler Opposition einigten sich auf eine Übergangsregierung. Das war 2019. Zwei Jahre später, im Oktober 2021 riss das Militär allerdings Macht wieder an sich und löste mit diesem Gewaltakt erneut Massendemonstrationen von Männern, Frauen und Jugendlichen aus. Ob dieser Druck ausreicht, das Militär zur Aufgabe zu zwingen, ist offen.
„Nach wie vor sind junge arabische Menschen bereit, dafür zu kämpfen, dass aus rechtlosen Untertanen mündige Staatsbürger werden, und dies ist wohl das eigentliche Erbe der Revolutionen von 2011!“ So beschließt Jörg Armbruster sein Buch „Die Erben der Revolution – was bleibt vom arabischen Frühling“.
Jörg Armbruster war viele Jahre ARD-Korrespondent im Nahen und Mittleren Osten sowie Moderator des Weltspiegels. Er war zugegen, als auf dem Tahrir-Platz der Sturz des Dauerpräsident Mubarak bekannt gegeben wurde. Zehn Jahre später suchte er im Gespräch mit den Menschen in Ägypten und dem Sudan nach den Spuren der „Arabellion“ und dem Potenzial für Demokratisierung.
Die AnStifter in Kooperation mit dem Haus der katholischen Kirche
Eintritt 8 €
Verschlagwortet mit: Arabischer Frühling, Demokratie