Hegelhaus, Eberhardstraße 53, 70178 Stuttgart
Veranstalter: Die AnStifter, Kulturamt der Stadt Stuttgart
Eunike Engelkind: Ein literarisches Ständchen für Emma
„Nur in der Liebe fühle ich mich gestählt zu dem Größten. In allem übrigen bin ich Dilettant.“ Emma Herwegh
Emma, geboren am 10. Mai 1817 in Berlin, polarisiert schon als Jugendliche: Sie reitet, schwimmt und turnt ausgelassen wie die Burschen – ein frühes Zeichen ihres Aufbegehrens gegen die Verbote der Metternich-Ära. Hat sie auch reiche Verehrer zur Genüge, so bietet ihr doch die Aussicht auf ein luxuriöses Leben nicht die ersehnte Erfüllung. Geprägt von den politischen Ereignissen in ihrer Jugend, darunter das „Hambacher Fest“, will sie einen ebenbürtigen, selbst denkenden Partner. In den rebellischen Gedichten Georg Herweghs findet sie schließlich das Versprechen auf die Erfüllung ihrer Wünsche: Sie liebt den Dichter schon, bevor sie ihn gesehen hat.
Herwegh wird damals als die Hoffnung des Volkes gegen die Monarchie gefeiert. Für beide wird es Liebe auf den ersten Blick. Fortan sieht Emma es als ihre Berufung, Gattin eines revolutionären Dichters zu sein und sich unbeirrbar einzusetzen für Einheit, Recht und Freiheit für alle. Kein Wunder, dass in ihrem Salon namhafte Protagonisten der 48er-Freiheitsbewegung verkehren: Heinrich Heine, Bakunin, Lassalle, Marx….
Eunike Engelkind (siehe auch 7. Feb. und 4. April) ist Schauspielerin und verfasst eigenständige Solo-Stücke, so auch „Mignon – aus Goethes Wilhelm Meisters Lehrjahre“, „Hölderlin – Wem sonst als Dir“, „Das Käthchen von Heilbronn“, „Der Widerspenstigen Zähmung“.
Verschlagwortet mit: Geschichte, Literatur