Haus der Heimat, Schlossstraße 92, 70176 Stuttgart
Veranstalter: Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg, Gegen Vergessen - für Demokratie e.V.
Dr. Anja Heuß, Provenienzforscherin der Staatsgalerie und des Landesmuseums Württemberg, zeichnet in ihrem Vortrag Abläufe, Zusammenhänge und Folgen des Raubzuges der Nationalsozialisten nach. Ein besonderes Augenmerk fällt dabei auf die Wege einzelner Sammlungen und die Schicksale ihrer Eigentümer, hier am Beispiel der Breslauer Kunstsammler und Mäzene Ismar Littmann und Max Silberberg.
Während Silberberg überwiegend Werke des Französischen Impressionismus sammelte, erwarb Littmann meist Werke der Klassischen Moderne, die kurze Zeit später verkauft und als „entartet“ beschlagnahmt wurden. Darunter befanden sich auch zahlreiche Werke jüdischer Künstler und Künstlerinnen in Breslau, mit denen Littmann in direktem Kontakt stand.
Wer waren die Profiteure des Raubes, welche Rolle spielten Museen, Bibliotheken und nicht zuletzt Kunsthändler? Anja Heuß beleuchtet auch die Geschichte der Restitution, d. h. die Rückgabe geraubter, enteigneter und zwangsverkaufter Kunstwerke.