Ganz langsam entstehen auch in Stuttgart Stadtwerke, was die AnStifter ausdrücklich begrüßen. Wirkliche Stadtwerke aber gehören in kommunale Hände – nicht, wie bisher in der Landeshauptstadt geplant, in mehrere Gesellschaften, die z.T. unter großem Einfluss von Atomkonzerne zu stehen drohen.
Doch noch sind Hopfen und Malz nicht verloren! Dem neugegründeten Vertrieb für Strom und Gas geht es nicht gut. Er hat im Vergleich zu den Planungen bisher viel zu wenige Kundinnen und Kunden anlocken können. Nun wollen wir der Stadt und ihrem Stromversorger einen attraktiven Ausweg aufzeigen: Ist die Stadt bereit, selber die Federführung bei den Stadtwerken zu übernehmen, auf Atomkonzerne als Partner zu verzichten und uns Bürgerinnen und Bürger an den Entscheidungen zu beteiligen, können wir uns auch vorstellen, unsere Energie von den Stadtwerken zu beziehen.
Jetzt die Absichtserklärung unterzeichnen!
Die Stadtwerke Stuttgart bestehen bisher aus einer Vertriebsgesellschaft. Hinzukommen sollen die Netze für Strom und Gas sowie die Energiegerzeugung. Die notwendige Netzgesellschaft soll aufgesplittet werden in eine Netzeigentums- und eine Netzbetriebsgesellschaft. Dies ist ein Modell, das eigentlich nur für kleine Netze und Kleinstädte in Betracht kommt, bei denen ein eigener Netzbetrieb unwirtschaftlich ist. In Stuttgart, der Stadt mit dem größten Netz in Baden-Württemberg, droht mit dieser Aufsplittung der Einfluss der öffentlichen Hand auf der Strecke zu bleiben.
So scheint zwar zumindest eine kommunale Mehrheit von 51 Prozent in der Eigentumsgesellschaft gesichert, bei der Betriebsgesellschaft, die einen deutlich größeren Einfluss auf den Wandel zu einem nachhaltigen und kommunalen Stromversorger hat, könnte der Anteil der Stadt aber nur 25,1 Prozent betragen. Ein echtes Armutszeugnis.
Wir Bürgerinnen und Bürger Stuttgarts müssen die Energiepolitik der Stadtwerke mitbestimmen können. Dazu müssen die Stadtwerke und alle Teilgesellschaften in kommunaler Hand sein – die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger müssen das Sagen haben!
Nutzen Sie jetzt Ihren Stromzähler als Druckmittel und erklären Sie, dass Sie nur dann zu einem Wechsel zu den Stadtwerken Stuttgart bereit sind, wenn der kommunale Einfluss von Anfang an gesichert ist. Nur so können die Stadtwerke eine aktive Rolle bei der Energiewende spielen.