Der „Welt“-Journalist Alan Posener erklärte am 16.5.18 bei „Maischberger“ die Erschießung von Palästinensern im Gaza-Streifen durch israelische Scharfschützen sei völlig in Ordnung. Denn: „Es gibt ja mittlerweile Bilder derjenigen, die erschossen worden sind von israelischen Scharfschützen und mindestens zwanzig von denen sind bekannte Hamas-Führer, die natürlich genau das [den „Marsch der Rückkehr“] probiert haben. Natürlich kennt die israelische Armee und der Geheimdinest diese Leute sehr genau und die Scharfschützen schießen einfach nicht jeden Turnschuh tragenden Palästinenser“. – Der Mann vertritt im deutschen Fernsehen die Auffassung, dass es legitim sei, Menschen ohne irgendein Gerichtsverfahren zu erschießen. Was Recht und wer „schuldig“ ist, entscheiden Scharfschützen, Gerichtsverfahren braucht man nicht, bestraft wird durch Exekution und das sei in Ordnung. Er sagt dies, ohne dass einer der Fernsehgäste, geschweige denn die Moderatorin, vehement widerspricht. Das ist ein Skandal.
Seit dem 30.3. wurden im Gaza-Streifen mindestens 113 Palästinenser, darunter 15 Kinder, von Scharfschützen erschossen und etwa 3500 Palästinenser angeschossen. Letzten Montag schossen die Sniper einer Gruppe von 19 Ärzten und Sanitätern, die sich jenseits der Proteste aufhielten, gezielt in Knie und Oberkörper. Der Kanadier Tarek Loubani, Arzt und Professor in Ontario, war der erste, den Kugeln ins Knie trafen. Selbst der kanadische Premierminister protestierte gegen diese und die Gewalt an unbewaffneten Demonstranten. Loubani berichtet über die Ereignisse im Interview: