Schlagwort-Archive: Edward Snowden (Ex-NSA-Agent)

Snowden-Doku online

Da die wunderbare – und mittlerweile auch Oskar-prämierte – Dokumentation Citizenfour von Laura Poitras über Edward Snowden mittlerweile in einem Gerichtsverfahren in den USA Beweismaterial ist, wurde sie online veröffentlicht.

Entweder zum Download bei Cryptome oder Archive.org finden sich Versionen ohne deutsche Untertitel (die in dem Verfahren natürlich nicht benötigt werden).

Archive.org hat stellt außerdem den folgenden Videoplayer zur Verfügung:

In Stuttgart war in den wenigen Wochen, die der Film im Delphi lief, nahezu niemand im Kino. Hoffen wir einmal, dass der Streifen sich trotzdem irgendwie gerechnet hat.

via t3n

Ein Vorgeschmack auf die Friedensgala
Holen wir uns das Internet zurück!

Um die Spannung zu erhalten, verraten wir nicht wie Edward Snowden beim „TED talk“ auf die Bühne kam. Dort sprach er im März 2014 darüber, wie wir uns das Internet zurückholen. Denn es liegt an uns, die grundlegenden Freiheiten zu schützen, weil es uns alle betrifft, nicht nur Amerikaner oder Europäer. Snowden und Berners-Lee (der gerne mal als der Erfinder des Internets genannt wird) sprechen auch über eine Art Magna Carta des Internets.

Edward Snowden: Here’s how we take back the Internet
(Dauer: 35 min, Englisch, deutsche Untertitel)

Genauso überrascht von Snowdens Auftritt war der Geheimdienst NSA. Ein paar Wochen später bekam der stellvertretende Direktor Richard Ledgett die Gelegenheit darauf zu reagieren.

Wußten Sie schon, dass die NSA unsere Privatsphäre sogar verbessert? Das behauptet zumindest Ledgett in diesem Interview. Außerdem bezeichnet er Edward Snowden als arrogant, weil dieser es ja nicht besser wissen könne als die Autoren der amerikanischen Verfassung. Aber die Geheimdienste sollen mehr von Demokratie und Bürgerrechten verstehen als wir? Es liegt wohl wirklich an jedem von uns (und an Edward Snowden) die Freiheiten und Grundrechte zu schützen.

Richard Ledgett: The NSA responds to Edward Snowden’s TED Talk
(Dauer: 33 min, Englisch, deutsche Untertitel hoffentlich bald)

FriedensGala
Edward Snowden erhält Stuttgarter Friedenspreis 2014

Der Stuttgarter Friedenspreis der AnStifter geht 2014 an Edward Snowden. Der Whistleblower wird dafür geehrt, die weltweiten Überwachungs- und Spionagepraktiken von Geheimdiensten öffentlich gemacht zu haben. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird mittlerweile im zwölften Jahr verliehen. Er soll Snowden im Rahmen der Stuttgarter FriedensGala am Sonntag, dem 23. November, im Theaterhaus Stuttgart übergeben werden. In welch konkreter Form dies erfolgen wird, daran wird noch gearbeitet.

„Mit dem diesjährigen Friedenspreis wird ein Mensch geehrt, der alle Brücken hinter sich abgebrochen hat, um einen der größten Geheimdienstskandale der Geschichte zu enthüllen“, erklärte Fritz Mielert, Geschäftsführer der AnStifter. „Edward Snowden hat sich nicht nur um Demokratie und Rechtsstaat verdient gemacht, indem er aufgezeigt hat, wie Regierungen und Geheimdienste ihren Krieg gegen die Freiheit führen. Er hat mit seiner Aufklärungsarbeit auch einen wichtigen Impuls gegeben, um die Dauerattacken auf unsere Freiheit zu beenden. In diesem Sinne hat Edward Snowden einen nicht zu unterschätzenden Beitrag für ein Leben in Frieden und Freiheit geleistet.“

Die Laudatio auf Edward Snowden hält Ines Pohl, Chefredakteurin der „taz“.

Diskussionsrunde:
„Demokratische Kontrolle von Geheimdiensten –
machbar oder aussichtslos?“

In einer Diskussionsrunde werden Constanze Kurz, Sprecherin des Chaos Computer Club, Prof. Foschepoth, Verfasser des Buches „Überwachtes Deutschland“ und Ines Pohl, Chefredakteurin der „taz“, Antworten auf die Frage „Demokratische Kontrolle von Geheimdiensten – machbar oder aussichtslos?“ suchen.

Im Rahmen der Gala wird der Schauspieler Walter Sittler Texte von Menschenrechtlern, Vordenkern und Revolutionären rezitieren.

Musikalisch begleitet wird die FriedensGala von Rainer von Vielen:
 Die Alternativ-Band aus Kempten im Allgäu bedient sich bei unterschiedlichen Musikstilen, verbindet Akkordeon und Mundharmonika mit Obertongesang. Seit ihrer Gründung positioniert sie sich gegen Rassismus, Gleichgültigkeit und Gewalt und für Frieden und Freiheit.

Vorratsdatenspeicherung
Wie Welt, Spiegel & co. auf Seehofer reinfallen

Die Süddeutsche hat in Ihrem Blog eine lesenswerte Analyse über den jüngsten Coup des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU). Dieser versucht anscheinend, aus dem Skandal um die internationale Überwachung und willkürliche Speicherung möglichst aller unserer Daten Kapital zu schlagen.

Was den Journalisten verborgen blieb: Die Union ist schon lange von der VDS abgerückt, zumindest von diesem Begriff. Speichern will sie aber trotzdem – in geringerem Umfang und gemäß eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts, dass die ursprüngliche VDS für verfassungwidrig erklärte.

Schon im Regierungsprogramm der Union aus dem Jahr 2009 taucht das Wort „Vorratsdatenspeicherung“ nicht explizit auf, stattdessen heißt es: „Wir wollen einen umfassenden Datenschutz garantieren. Wir wollen keine unnötigen Datenmengen speichern und kämpfen gegen den ‚Gläsernen Bürger‘.“

Michael König unter dem Titel Seehofers Etikettenschwindel