Geht’s mir gut, geht’s dem schlecht
Von imperialer Lebensweise zum radikalen Reformismus
Alles muss sich ändern, aber wie? Darüber lässt sich trefflich streiten. Ulrich Brand und Markus Wissen sind Facwissenschaftler – und es kommt nicht allzu häufig vor, dass Fachwissenschaftler Bücher schreiben, die man guten Gewissens jeder und jedem zum Lesen empfehlen kann – Bücher ohne betreutes Denken. Das liegt ua. am Thema des Buches. Es handelt von der „imperialen Lebensweise“, an der wir alle – die Bewohner des Nordens zusammen mit den happy few des Südens – irgendwie teilhaben, wenn auch nach Einkommen, Vermögen, Herkunft, Bildung und Geschlecht nicht in gleicher Weise. Der programmatisch zu verstehende Begriff „imperiale Lebensweise“ meint viererlei: Erstens, dass die kapitalistische Art, zu produzieren und zu konsumieren, im Norden und einigen Schwellenländern des Südens für den Rest der Welt Folgen zeitigt, die diese Regionen als Mischung aus Ausbeutung, Hunger und Elend erfahren.
Zweitens verschärft unsere Art, zu produzieren und zu konsumieren, Krisen und Konflikte um die natürlichen Ressourcen in anderen Regionen und unterminiert die Lebensgrundlagen und Überlebenschancen der dortigen Bevölkerung. Drittens stabilisiert unsere imperiale Lebensweise gesellschaftliche Verhältnisse, weil sie uns billige Lebensmittel und eine Verbreiterung des Wohlstands verschafft – wenn auch keineswegs gleichmäßig für alle. Veranstaltung mit Urich Brand: Ulrich Brand am 6. November 2017, 19 h im Welthaus Stuttgart, Charlottenplatz 17, 70173 Stuttgart – Poema, Welthaus und AnStifter laden ein.