Archiv der Kategorie: Philosophisches Café

Aktuelle Termine des Philosophischen Cafés finden Sie in unserem Terminkalender.

Prof. Dipl.- Ing. Monika Daldrop-Weidmann
Die Bevölkerungsentwicklung in Mitteleuropa – ein Blick in das nächste Jahrhundert

Samstag 15. September, 10.30  Hegelhaus

Innerhalb der vergangenen hundert Jahre hat sich das Bild der Stadt dramatisch verändert. Neue Bau- und Nutzungsformen wurden entwickelt und realisiert. Neue Zentren, neue Infrastrukturen, neue Entwicklungsachsen wurden geschaffen. Dabei haben sich diese Veränderungen weniger im ländlichen Raum abgespielt: Je mehr Stadtnähe, desto komplexere und den Instrumenten der Planung unverständlich gegenüberstehende Faktoren traten zu Tage.

Ein Blick in die Zukunft: Noch immer lebt in Deutschland die Hälfte aller rd. 82 Millionen Bürger im ländlichen Raum. Gleichzeitig zieht es hierzulande immer mehr Menschen in die urbanen Zentren und das urbane Umfeld. Deutschland ist in zwei soziale Gruppierungen geteilt. Die Zuwachsgebiete, vornehmlich im Südwesten und Süden sowie die Entleerungsgebiete, hauptsächlich im Osten und den schwächeren Regionen der alten Bundesländer.

Welchen Fragen muss sich ein Stadtplaner heute stellen? Welchen Rat kann er geben? Welche Indikatoren kann er mit seinen Entscheidungen beeinflussen? Diesen Fragen wollen wir uns stellen.

Monika Daldrop-Weidmann studierte Architektur und Stadtplanung in Stuttgart, hatte zuletzt an der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus den Lehrstuhl für Landschaftsplanung und Freiraumgestaltung inne.

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Philosophie im Lapidarium – Adrian Zielcke
Der Islam und Demokratie – geht das überhaupt?

Dienstag, 28. August 2012, 18.30h

Städtisches Lapidarium, S-Mitte, Mörikestr. 24/1

Adrian Zielcke: Der Islam und Demokratie – geht das überhaupt?

Jahrhunderte lang waren die arabischen Kalifen an der Spitze des Fortschritts: Über Spanien und die Araber kam die griechische und die römische Literatur erst nach Europa. Dann aber erstarrte das Osmanische Reich, später die arabischen Diktaturen, die von Europa und Amerika wegen des Öls so nett behandelt wurden.

Jetzt gibt es den Arabischen Frühling, islamischen Fundamentalismus und antiislamische Stimmung in Europa. Wie geht es weiter?

Adrian Zielcke (siehe auch 5. Juni) war von 1970 bis 2010 Mitglied der Redaktion der Stuttgarter Zeitung, davon die letzten 20 Jahre als Ressortleiter Außenpolitik. – Die Leser der Stuttgarter Zeitung haben ihn vor einigen Jahren zu ihrem angesehensten Autoren gewählt. Heute schreibt er jede Woche eine Kolumne in Sonntag Aktuell.

Kostenbeitrag: je 8 Euro

ZUM HEGEL-GEBURTSTAG – Frank Ackermann
Hegel in Stuttgart

HEGEL-GEBURTSTAG

Montag, 27. August, 19.30,

Hegelhaus, Eberhardstraße 53

Frank Ackermann: Hegel in Stuttgart

Hegel verbrachte seine ersten 18 Lebensjahre in Stuttgart. Bereits im zarten Alter von drei Jahren wurde er eingeschult, als 6-Jähriger kam er aufs „Gymnasium Illustre“ – dem damals einzigen Gymnasium Württembergs, dessen Nachfolgeinstitut das heutige Eberhard-Ludwig-Gymnasium ist.

Aus Hegels Schul- und Jugendzeit haben sich einige interessante Texte erhalten, die nicht in die großen, vielbändigen Ausgaben seiner Werke aufgenommen wurden. So gibt es z. B. ein über fast zwei Jahre geführtes Tagebuch des jungen Hegel, wohl das einzige erhaltene Tagebuch eines Stuttgarter Gymnasiasten aus dem 18. Jahrhundert.

Im Jahr 1788, ein Jahr vor Ausbruch der Französischen Revolution, wechselte Hegel nach Tübingen ans Stift, von wo er in den Ferien nach Stuttgart kam.

Der Vortrag geht diesen biographischen Aspekten sowie den kulturhistorischen Zusammenhängen nach.

Frank Ackermann organisiert das „Philosophische Café im Hegelhaus“ und initiierte die Reihe „Philosophie im Lapidarium“. – Zahlreiche Buchveröffentlichungen, z. B. „Hegel – 100 Gedanken und Ausprüche“, „Hegel: Das Leben Jesu“ (beide Grohmann-Verlag 2011).

 Kostenbeitrag: je 8 Euro

Philosophischer Stadtspaziergang – Auf den Spuren von Hegel, Hölderlin, Schiller und Schelling

HEGEL-GEBURTSTAG

Montag, 27. August, 16.30 – 18.30

Hegelhaus, Eberharstraße 53

Frank Ackermann: Philosophischer Stadtspaziergang – Auf den Spuren von Hegel, Hölderlin, Schiller und Schelling

Am 27. August 1770 wurde Hegel  in der heutigen Eberhardstraße 53 geboren. Es ist bekannt, dass der berühmteste Sohn Stuttgarts bis zu seinem Studium am Tübinger Stift in seiner Geburtsstadt lebte. Weniger bekannt ist, dass auch seine Jugend- und Studienfreunde Schelling und Hölderlin häufig in Stuttgart waren. So wohnte Schelling eine Zeitlang direkt hinter dem Hegelhaus, wo Hölderlin ihn besuchte, der dann später längere Zeit in der heutigen Königstraße wohnte und hier seine dichterisch fruchtbarste Periode erlebte.

Wir beginnen am Hegelhaus diesen Stadtspaziergang und kommen dabei auch den Orten vorbei, wo einstmals Schiller und Goethe wohnten, am Sterbehaus Schubarts und am Geburtshaus von Gustav Schwab.

Zum Abschluss gibt es im Gewölbekeller des Hegelhauses für jeden Teilnehmer ein Glas Hegel-Wein.

Frank Ackermann, der diesen historischen Rundgang leitet und konzipiert hat, studierte Philosophie und Germanistik, organisiert das „Philosophische Café im Hegelhaus“ und initiierte die Reihe „Philosophie im Lapidarium“. – Zahlreiche Buchveröffentlichungen.

Dauer des Rundgangs: ca. 1,5 Stunden

Kostenbeitrag: 10 Euro

Philosophie im Lapidarium – Dr. Boris Wandruszka
Was ist Glück? – Epikur und andere Philosophen in ihren Gärten

Seit jeher sucht der Mensch sein Glück, und Aristoteles sagt, dass dies das oberste Anliegen eines jedes Menschen sei, doch von jedem Menschen anders interpretiert werde. Kann aber vielleicht trotzdem philosophisch, d.h. grundsätzlich und allgemein, eines der „subjektivsten“ Phänomene untersucht werden? Gibt es eine fundamentale, für das Glück charakteristische Seins-, Sinn- und Wertstruktur oder nicht, die uns bei Verständnis und Verwirklichung des Glücks helfen kann? Und in welchem Verhältnis steht sie zu den konkreten Glücksvorstellungen der Menschen? Um diesen sach- und problembezogenen Fragen näher zu kommen, sollen auch traditionelle Glückskonzepte, so vor allem dasjenige des griechischen Philosophen Epikur zur Sprache kommen. Wir werden erkennen, dass uns auch heute noch dieser „alte“ Denker etwas zu sagen hat und keinesfalls ob seines „Lustdenkens“, wie Luther meinte, nur eine „epikuräische Sau“ darstellt.

Boris Wandruszka promovierte in Medizin und Philosophie; er ist Arzt und Psychotherapeut mit eigener Praxis in Stuttgart. – Buchveröffentlichungen: „Der Traum und sein Ursprung – eine neue Anthropologie des Unbewussten“ (2008), „Philosophie des Leidens – zur Seinsstruktur des pathischen Lebens“ (2009).

Kostenbeitrag: je 8 Euro

Philosophie im Lapidarium – Dr. Angelika Kress
Lüge, Verstellung und andere Täuschungsmanöver

Dienstag, 14. August 2012, 18.30h

Städtisches Lapidarium, S-Mitte, Mörikestr. 24/1

Dr. Angelika Kress: Lüge, Verstellung und andere Täuschungsmanöver

Die Lüge ist in allen Kulturen ebenso präsent wie sie als moralisch
dubios gilt. Ohne Lügen und Tricks wären die Mythen, Erzählungen und
selbst die Bibel zumindest um einige Pointen ärmer. Der Aufklärer Kant
verknüpft die Begründung des Lügeverbots mit der Achtung seiner selbst
als Vernunftwesen, bietet aber zugleich eine Alternative zum strikten
Gegensatz von Wahrhaftigkeit und Lüge: Alles was man sage, müsse wahr
sein, aber nicht alles, was wahr sei, müsse man sagen.
Der Sache nach war diese Einsicht freilich schon in der höfischen
Gesellschaft virulent, und Politik und Werbung bieten zahlreiche
Beispiele von Manipulation, die ohne die Lüge im engen Sinne der
bewussten Falschaussage auskommt.Mit Blick auf Kant, Hegel, Nietzsche
und Luhmann wollen wir der Frage nach der Funktion der Lüge in der
kulturellen Entwicklung nachgehen.

Angelika Kress studierte Philosophie in Frankfurt am Main. Nach beruflichen Stationen am baden-württembergischen Wissenschaftsministerium und an der „Akademie für Technikfolgenabschätzung“ lehrt sie heute Philosophie an der Universität Tübingen.

Kostenbeitrag: je 8 Euro

Philosophisches Kabarett – Bruno Schollenbruch
„Du denkst immer nur das Eine! II“

Dienstag, 7. August 2012, 18.30h

Städtisches Lapidarium, S-Mitte, Mörikestr. 24/1

Bruno Schollenbruch:  Philosophisches Kabarett – „Du denkst immer nur das Eine! II“

Und das wäre? Es reicht nicht mehr, sich keine Gedanken zu machen, man muss auch noch unfähig sein, sie auszudrücken! Was meint ein alltagsphilosophischer Kabarettist mit „ das Eine“?? Politik? Beziehungschaos? Paranoia oder Querdenken? Oder gar Sex? Wilde Wortspiele? Männersachen? Freche Songs? Oder alles auf einmal?

Was rät ein Kölner Fachblatt: „Hingehen und das Gesicht entgleisen lassen“.

Das Programm des Abends enthält neue Kabarettstücke und frisch Gestrichenes aus achtzehn Programmen: Von „SUMMER IN THE SIXTIES“ über  „Männer, Kids & Therapeuten“ zu „NO PROBLEM“! Von „Ich glaube, sie holen uns ab, haha“ plus „Wir sitzen alle im gleichen Code“ zu „Wunderbare Looser können auch anders“ oder „Stupid White Man“.

Bruno Schollenbruch studierte Germanistik, Geographie und Theaterpädagogik; Dozent und Kabarettist; ungezählte Auftritte in Stuttgart (Theaterhaus, Laboratorium, Renitenztheater, Merlin) und dem Rest der Republik, Gastspiele in Russland, Frankreich, Österreich und der Schweiz. – Gewinner des Hessischen Kleinkunstpreises „Reinheimer Löwe“.

Kostenbeitrag: je 8 Euro

 

Philosophie im Lapidarium – Prof. Dr. Michael Weingarten
Heidegger, das Denken und die Stadt

Dienstag, 31. Juli 2012, 18.30h

Städtisches Lapidarium, S-Mitte, Mörikestr. 24/1

Prof. Dr. Michael Weingarten: Heidegger, das Denken und die Stadt

In der legendären Davoser Kontroverse zwischen Martin Heidegger und Ernst Cassirer prallten auch ein ländlicher und ein städtischer Denk-Habitus aufeinander. Es lässt sich nun behaupten und nachweisen, dass das wechselseitige Unverständnis genau aus der Verschiedenheit dieser beiden Grundhaltungen herrührte.

Im Vortrag sollen – neben den philosophisch-systematischen Aspekten – insbesondere die politischen Implikationen dieser beiden Philosophie-Verständnisse herausgearbeitet werden.

Michael Weingarten lehrt Philosophie an den Universitäten Stuttgart und Marburg. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Dialektik und Sprachphilosophie sowie Politische und Sozial-Philosophie.

Kostenbeitrag: je 8 Euro

Lapidarium – Dr. Annette Ohme-Reinicke
„Ich empöre mich, also sind wir“ (Albert Camus)

Dienstag, 3. Juli 2012, 18.30h

Städtisches Lapidarium, S-Mitte, Mörikestr. 24/1

Dr. Annette Ohme-Reinicke: „Ich empöre mich, also sind wir“ (Albert Camus)

Der Literaturnobelpreisträger Albert Camus sah in der „Revolte eine der wesentlichen Dimensionen des Menschen“ und „unsere historische Wirklichkeit“.
In Erinnerung an einen der bedeutendsten französischen Schriftsteller, dessen Geburtstag sich bald zum hundertsten Mal jährt, liest Annette Ohme-Reinicke aus „Der Mythos des Sisyphos“ und „Der Mensch in der Revolte“. Anschließend sollen zentrale Begriffe wie „Revolte“ und „Revolution“ gemeinsam diskutiert werden.

Annette Ohme-Reinicke, promovierte Soziologin, forschte über den Technikbegriff sozialer Bewegungen und ist derzeit Lehrbeauftragte und Dozentin an der Universität Stuttgart; schrieb zuletzt das Buch „Das große Unbehagen“ (Schmetterling Verlag, Stuttgart 2011).

 Kostenbeitrag: je 8 Euro

Lapidarium – Rüdiger Vaas
„Ewig rollt das Rad des Seins“ – Nietzsche und die Ewige Wiederkehr des Gleichen

Dienstag, 26. Juni 2012, 18.30h

Städtisches Lapidarium, S-Mitte, Mörikestr. 24/1

Rüdiger Vaas: „Ewig rollt das Rad des Seins“ – Nietzsche und die Ewige Wiederkehr des Gleichen

Die Vorstellung von einem „zyklischen Universum“ ist uralt. Friedrich
Nietzsche hat sie übernommen und radikalisiert. Obwohl die
Urknall-Theorie dem zunächst zu widersprechen schien, kehrt der
Wiederkehr-Gedanke nun überraschenderweise in der modernen Kosmologie
selber wieder: In vielen verschiedenen Modellen ist er unvermeidlich,
und der Urknall wäre dann nur ein Ereignis unter unzähligen. Mehr noch:
Alles, was physikalisch überhaupt möglich ist, müsste auch irgendwo und
irgendwann realisiert werden – sogar unendlich viele Doppelgänger von
jedem von uns, und alles geschieht ewig aufs Neue. Dieser „Gedanke der
Gedanken“, den Nietzsche für einen „Wendepunkt in der Geschichte“ hielt,
und der ihn gleichermaßen entsetzte und faszinierte, ist also aktueller
denn je. – Der Vortrag erläutert Nietzsches Idee, seine rätselhafte
Darstellung und die erstaunliche Begründung. Dann soll ausführlich
gemeinsamen diskutiert werden, was die Ewige Wiederkunft bedeutet: für
unser Selbstverständnis, für die Ethik, Anthropologie und Philosophie.

Rüdiger Vaas ist Philosoph und Astronomie-Redakteur bei „bild der
wissenschaft“; zum Thema hat er zuletzt einen Fachbeitrag im Buch „Nietzsches Wissenschaftsphilosophie“ (2011) veröffentlicht sowie das
Buch „Hawkings Kosmos einfach erklärt“ (Kosmos-Verlag 2011).

 Kostenbeitrag: je 8 Euro

 

 

Ein orientalischer Sommerabend
Hodscha Nasreddin ist Peter Grohmann

Freitag, 22.Juni, 12. Juni 2012, 18.30h

Städtisches Lapidarium, S-Mitte, Mörikestr. 24/1

Ein orientalischer Sommerabend: Hodscha Nasreddin ist Peter Grohmann

Wir werden täglich durch die Massenmedien nicht unterrichtet, sondern unausweichlich eingebunden in ein Bild der Welt, das uns oftmals mit Schrecken, immer aber mit Sorgen erfüllt. Können wir da überhaupt noch ein positives Verhältnis zu anderen, von uns fremd genannten – und gemachten – Kulturen haben?

Wer weiß schon, was wir beispielsweise der islamischen Kultur zu verdanken haben? Oder auch anderen Kulturen – wo wir doch sagen, wir haben sie schon, die Leitkultur. Soll sie also die Völker und ihre Kulturen anführen!

Vergnüglich, dem Sommerabend angemessen, aber auch nachdenklich führt uns  Peter Grohmann zu einem kulturellen Monument des Orients – dem Anti-Helden Hodscha Nasreddin, der im 14. Jahrhundert in Ostanatolien lebte.

Hodscha oder Molla Nasreddin heißt er in Anatolien, Dschuha oder Dschuba, Iha oder Yoha in Israel, ein orientalischer Till Eulenspiegel, ein Schwejk: Hintergründig und absurd, pfiffig und voller Lust nahm er, wie immer er hieß, die Großen, die Mächtigen aufs Korn und gab sie dem Spott des Volkes preis. Grohmann legt ihnen allen immer auch seine eigene Worte in den Mund: Ein literarisch-satirischer Ausflug auf vermintem Gelände.

Kostenbeitrag 12 Euro incl. orientalische Früchte und Säfte

Philosophie im Lapidarium – Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Dieter Henrich
Hölderlins Gedicht „Lebenslauf“

Dienstag, 12. Juni 2012, 18.30h

Städtisches Lapidarium, S-Mitte, Mörikestr. 24/1

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Dieter Henrich: Hölderlins Gedicht „Lebenslauf“

In der Ode „Lebenslauf“ stellt Hölderlin das Verwobensein von Geschick (Schicksal) und Freiheit im Leben des Menschen dar. In der Form des Gedichts sind Motive der griechischen Philosophie und der christlichen Lehre mit dem modernen Freiheitsbewusstein zusammengeführt. An die Interpretation des Gedichtes schließen sich philosophische Reflexionen an. Den Teilnehmern sei nahegelegt, das Gedicht vorab zu lesen – und ihm nachzudenken.

 Dieter Henrich hat maßgebliche Studien zum Deutschen Idealismus – Kant, Fichte, Schelling und Hegel – und zur Theorie der Subjektivität verfasst. Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen zählen der Hölderlin-Preis der Stadt Tübingen (1995) und der Hegel-Preis der Stadt Stuttgart (2003).

Kostenbeitrag: je 8 Euro

Friedrich Hölderlin: Lebenslauf

Größers wolltest auch du, aber die Liebe zwingt

All uns nieder, das Leid beuget gewaltiger,

Doch es kehret umsonst nicht

Unser Bogen, woher er kommt.

 

Aufwärts oder hinab! herrschet in heil’ger Nacht,

Wo die stumme Natur werdende Tage sinnt,

Herrscht im schiefesten Orkus

Nicht ein Grades, ein Recht noch auch?

 

Dies erfuhr ich. Denn nie, sterblichen Meistern gleich,

Habt ihr Himmlischen, ihr Alleserhaltenden,

Daß ich wüßte, mit Vorsicht

Mich des ebenen Pfads geführt.

 

Alles prüfe der Mensch, sagen die Himmlischen,

Daß er, kräftig genährt, danken für Alles lern’,

Und verstehe die Freiheit,

Aufzubrechen, wohin er will.

 

Philosophie im Lapidarium – Adrian Zielcke
Europa. Quo Basis!

Dienstag, 5. Juni 2012, 18.30h

Städtisches Lapidarium, S-Mitte, Mörikestr. 24/1

Adrian Zielcke: Europa. Quo Basis!

Der Boden wankt unter uns, es geht bei weitem mehr als um unser Geld, die Währungs- und Finanzkrise kann den Westen in den Untergang reißen. Frau Lagarde, die Chefin des Internationalen Währungsfonds warnt vor Folgen wie 1929/30. Wir wissen, wie es damals in Deutschland ausging. Heute diktiert Berlin ganz Europa seine Bedingungen. Kann das gut gehen? Was machen wir zudem mit dem Klimawandel? Schreiben wir die Energiewende ab, beenden wir den Ausstieg aus dem fossilen Zeitalter, weil wir uns nicht gleichzeitig um alle Krisen der Gegenwart kümmern können? Diese Einsicht führt zu der bitteren Frage, ob unsere westliche Wohlstandsdemokratie überhaupt in der Lage ist, auf die gegenwärtigen Herausforderungen angemessen zu reagieren. Alle westlichen Demokratien sind auf Schulden, auf Lügen also aufgebaut. Wo ist der Weg zur Wahrheit?

Adrian Zielcke (siehe auch 28. August) war von 1970 bis 2010 Mitglied der Redaktion der Stuttgarter Zeitung, davon die letzten 20 Jahre als Ressortleiter Außenpolitik. – Die Leser der Stuttgarter Zeitung haben ihn vor einigen Jahren zu ihrem angesehensten Autoren gewählt. Heute schreibt er jede Woche eine Kolumne in Sonntag Aktuell.

Kostenbeitrag: je 8 Euro

Dr. Dieter Blessing
Prekäre Beschäftigung und Armut – Ein Wechselverhältnis

Samstag 28. April 2012, 10.30h, Hegelhaus

Arm und Reich driften in Deutschland immer weiter auseinander. Auch deshalb, weil die Beschäftigung zu einer Zwei-Klassen-Arbeitsgesellschaft zu werden droht: Auf der einen Seite die Vollzeit-, Unbefristet- und Festangestellten, auf der andern die immer größer werdenden Zahl der Leih- und Zeitarbeiter, Praktikanten usw.

Der Vortrag beleuchtet das alarmierende Phänomen und geht der Frage noch, inwieweit es die soziale Stabilität unserer Demokratie gefährdet.

Dieter Blessing, 1938 in Ostfildern geboren, nach dem Jurastudium in Tübingen, München, Aix-en-Provence und Berkeley Eintritt in die Finanzverwaltung Baden-Württemberg (1970); Mitglied des Gemeinderats (1975 bis 1992), Bürgermeister für Wirtschaft und Krankenhäuser in Stuttgart (1992 bis 2003), seither ehrenamtlich tätig.

 Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

STUTTGART WOHER – WOHIN? Ausstellung zur Stadtentwicklung

 Samstag 21. April 2012, 11h, Ausstellungs-Besuch Gähkopf 3, Stuttgart-Nord

Roland Ostertag hat die einzige Architektur-Ausstellung in Stuttgart über die Geschichte, den derzeitigen Stand und weitere Entwicklung Stuttgarts. Wo zu aktuellen wesentlichen städtebaulichen Problemen und Themen Stellung bezogen wird, Vorschläge unterbreitet und Entwicklungen kritisch betrachtet werden. Die Ausstellung besteht aus ca. 100 1 x 1 Meter großen Tafeln und einem über 5 x 5 m großen Modell des aktuellen Stuttgart.

Roland Ostertag wird durch seine Ausstellung führen und Fragen der Teilnehmer beantworten.

Keine Teilnahmegebühr – Dauer: ca. 1 Stunde

Der Architekt Roland Ostertag war Ordinarius an der TU Braunschweig und der Präsident der Bundesarchitektenkammer. – Zahlreiche Preise, Ausstellungen, Bücher und sonstige Veröffentlichungen.

Frank Ackermann
Was ist eigentlich der „kategorische Imperativ“?

Samstag 14. April 2012, 10.30h, Hegelhaus

Kant zeigte, dass es ein für alle vernünftigen Wesen geltendes Sittengesetz gibt, das unbedingt gebietet und insofern ein „kategorischer Imperativ“ ist. Von diesen zwei Wörtern („kategorischer Imperativ“), die gegenüber der Sache (dem Sittengesetz) eigentlich nebensächlich sind, ging nun eine ungeheure Faszination aus: Es scheint sich dahinter etwa Kompliziertes, Abstraktes oder gar Geheimnisvolles zu verbergen.

Ich zeige, was es mit dem Sittengesetz auf sich hat, woraus sich dann ergibt, dass mit dem Ausdruck „kategorischer Imperativ“ etwas ganz Einfaches sich verbindet.

 Frank Ackermann studierte Philosophie und Germanistik und leitet das „Philosophische Café im Hegelhaus“. – Letzte Buchveröffentlichungen: „Schiller als Schüler“ (2009), „Schwabenstreiche“ (2010), „Kant – 100 Gedanken und Aussprüche“ (2011), „Hegel: Das Leben Jesu“ (2011).

 Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Hans D. Christ
Das Unbehagen beim Anblick der Stadt

Samstag 31. März 2012, 10.30h, Hegelhaus

„Denn hinter dem einheitlichen Plan verbirgt sich die Diktatur; der
Stadtplan aus einem Guss ist auch aus einem Willen. Er kann niemals dort
entstehen, wo noch echte Demokratie am Werk ist.“ – Dieser Satz aus dem Text „Stadtplanung und Demokratie“ (1957) von Lucius Burckhardt lässt unsere
moderne Stadt, auch da wo sie avantgardistisch genannt wird, als ein
antidemokratisch, technokratisch gefasstes, willkürliches Gefüge erscheinen.
Der Vortrag folgt diesem Unbehagen am städtischen Raum und berücksichtigt verschiedene Thesen und Positionen von Philosophen, Soziologen, Stadtplanern und Politologen.

Hans D. Christ leitet zusammen mit Iris Dressler den Württembergischen Kunstverein.

 Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Dr. Boris Wandruszka
Der Gilgamensch-Komplex – Die Stadt als Manifestation der Grundsituation des Menschen in der Welt – eine philosophisch-anthropologische Betrachtung

Samstag 24. März 2012, 10.30h, Hegelhaus

Schon die Frage zu beantworten, was eine Stadt ist, fällt nicht gerade leicht. Doch noch schwerer ist es, darauf eine Antwort zu geben, warum der Mensch überhaupt in Städten lebt und wann und warum Städte entstanden sind? Freilich kann es sich nicht um eine einzige Ursache handeln, vielmehr stehen hinter dem Phänomen „Stadt“ eine Fülle von geografischen, biologischen, anthropologischen, psychosozialen, kulturellen und geistig-religiösen Bedingungen. Auch gab es immer Bewegungen hinein in die Stadt und hinaus aus der Stadt, Landflucht, Stadtflucht, Zeichen der Freiheit und der Enge, des Schutzes und der Befreiung.

Diesen verschiedenen Aspekten soll am beispielhaften Mythos von König Gilgamesch nachgegangen werden. Gilgamesch nämlich gründete die „erste“ Stadt der Welt in Sumer – als Ersatz für den Verlust seiner Unsterblichkeit. Könnte das nicht bedeuten, dass Kultur sich im Grunde überhaupt dem Tod verdankt, als (vergeblicher?) Versuch, den Tod zu ertragen, ihn zu überbieten?

Boris Wandruszka studierte Medizin und Philosophie; er ist Arzt und Psychotherapeut mit eigener Praxis in Stuttgart. – Buchveröffentlichungen: „Der Traum und sein Ursprung – eine neue Anthropologie des Unbewussten“ (2008), „Philosophie des Leidens – zur Seinsstruktur des pathischen Lebens“ (2009).

 Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Frank Ackermann
Philosophischer Stadtspaziergang – Auf den Spuren von Hegel, Hölderlin, Schiller und Schelling

Donnerstag 15. März 2012, 16.30 –18.30h

Es ist bekannt, dass Hegel, der berühmteste Sohn Stuttgarts, bis zu seinem Studium am Tübinger Stift in seiner Geburtsstadt lebte. Weniger bekannt ist, dass auch seine Jugend- und Studienfreunde Schelling und Hölderlin häufig in Stuttgart waren. So wohnte Schelling eine Zeitlang direkt hinter dem Hegelhaus, wo Hölderlin ihn besuchte, der dann später längere Zeit in der heutigen Königstraße wohnte und hier seine dichterisch fruchtbarste Periode erlebte.

Wir beginnen am Hegelhaus diesen Stadtspaziergang und kommen dabei auch den Orten vorbei, wo einstmals Schiller und Goethe wohnten, am Sterbehaus Schubarts und am Geburtshaus von Gustav Schwab.

Zum Abschluss gibt es im Gewölbekeller des Hegelhauses für jeden Teilnehmer ein Glas Hegel-Wein.

Frank Ackermann, der diesen historischen Rundgang leitet und konzipiert hat, studierte Philosophie und Germanistik, organisiert das „Philosophische Café der AnStifter im Hegelhaus“ und initiierte die Reihe „Hölderlin zu Besuch bei Hegel“.

Dauer des Rundgangs: etwa 1,5 Stunden, Teilnahmegebühr: 10 Euro

Für diese Veranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich im Hegelhaus: Tel. 0711-216 96410