Liebe Leut,
die Zeit der großen Massendemonstrationen ist vorbei. Ach so? Am 17.9.2016 versammelten sich in sieben Städten über 300.000 Menschen, fast soviel wie vor 33 Jahren bei der 107 km langen Menschenkette Ulm-Stuttgart. Kinder, wie die Zeit vergeht! Und die AnStifter damals und heute mittendrin.
Damals ging’s um die Stationierung neuer Raketen im alten Land, heute um Ceta, TTIP, Tisa – ist die Kapitulation vor den Konzernen noch zu verhindern? „Proletarier aller Länder!“, möchten man gern rufen. Aber momentan vereinigen sich leider nicht die Proletarier aller Länder, sondern weltweit nationalistische Spießbürger – und gleich nebenan um die Ecke bei uns germanische Rutengänger, Geisterbeschwörer und ihre Handlanger, um Hass und Zwietracht zu säen und Feuer zu legen.
Gerade deshalb ist unser Ja zu Europa wichtig, dem weltoffenen Haus ohne Stacheldraht. Ja, wir sind immer noch Träumer von einer besseren, einer anderen Welt, in der nicht der Profit, sondern Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit an erster Stelle stehen.
Es sind die Träume von einer Welt, die nicht den Ärmsten der Armen ins Gesicht spuckt, einer Welt, die ihren Reichtum, ihre Ressourcen nicht in Kanonen, Bomben und Raketen steckt, nicht in die Sanierung von Banken, sondern die dafür sorgt, dass alle ausreichend zu essen haben, überall. Wir sind Realisten, weil wir wissen: Es ist genug für alle da. Deshalb beginnen unsere Erzählungen auch bei solchen altmodischen Begriffen.
Wir sind unterwegs und freuen uns, wenn wir Sie treffen – als Freunde und Förderer, als Mitstreiterinnen und kritische Begleiter. Machen Sie uns winterfest – Werden Sie AnSifter*in!
Vielleicht sehen wir uns ja schon am Freitag, den 30. September um 8:30 Uhr am Eckensee in Stuttgart. Denn da die SPD nicht den Mumm besaß, vergangene Woche das Handelsabkommen CETA zwischen der Europäischen Union und Kanada Woche zu stoppen, gehen unsere Proteste weiter. Warum Freitag? Im Landtag findet eine öffentliche Anhörung zu CETA statt. Renommierte Experten werden den Abgeordneten Rede und Antwort stehen.
Mit einer öffentlichkeitswirksamen Aktion macht das Landesbündnis für eine verantwortungsvolle Handelspolitik deutlich: Ein solches Handelsabkommen ist mit uns nicht zu machen. Zu viele „rote Linien“ wurden bisher schon gerissen.
Vor dem Landtag, direkt außerhalb der Bannmeile, werden wir große, rote „STOP CETA“-Buchstaben aufbauen. Davor stehen Menschen mit Masken von Ministerpräsident Kretschmann und CDU-Chef Strobl und reißen ihre eigenen roten Linien ein. Lautstark protestieren wir dagegen. Machen Sie mit?
Wie wäre es sonst am Dienstag, den 4. Oktober: Um 17 Uhr wird am früheren Städtischen Kinderkrankenhaus nach peinlichen Querelen endlich eine Gedenktafel für die dort in der NS-Zeit ermordeten Kinder aufgestellt (Türlenstraße 22). Im November widmen wir eine Veranstaltungsreihe den Themen „Gewalt vergessen“ – Gespräche, Kontroversen, Filme und Musik.
Für die FriedensGala am 10. Dezember hat der Vorverkauf begonnen. Tickets nur übers Theaterhaus unter http://www.reservix.de/off/login_check.php?id=c6ec16e8cf3cd507f72ad77e4fd1ff4b30e590c423cdf45ff72ad77e4fd1ff4b5caa98c434898faf&eventID=850769 oder 0711 4020720.
Herzliche grüßen
Peter Grohmann, Fritz Mielert, Evy Kunze & Ebbe Kögel
PS: Peter Grohmann wetterte über Alles Beschiss, Falschpisser und Die Hure Babylon