Archiv der Kategorie: Was wir machen

Frank Ackermann
Die Beweise vom Dasein Gottes – Teil III: Der ontologische Beweis

Samstag 1. Dezember, 10.30  Hegelhaus

Frank Ackermann: Die Beweise vom Dasein Gottes – Teil III: Der ontologische Beweis

Die Beweise vom Dasein Gottes bildeten den Stolz der Philosophie – bis Kant sie der Kritik unterzog und er überhaupt das theoretische Erkennen auf Erfahrungsgegenstände begrenzte. Seitdem standen die metaphysischen Gottesbeweise in ziemlicher Missgunst, und erst in der jüngsten Vergangenheit hat sich das Blatt wieder gewendet. Ein entscheidender Anstoß ging dabei von unerwarteter Seite aus: Dem berühmten Mathematiker Kurt Gödel gelang es, den sog. „Ontologischen Gottesbeweis“ (von Descartes) nach Art eines exakten mathematischen Kalküls zu führen – und bislang ist es noch keinem gelungen, diesen Beweis zu widerlegen. Dies führte zu der Einsicht, dass die Gottesbeweise weniger religiöse, als vielmehr Fragen der Logik, der Erkenntnistheorie und der Kosmologie betreffen.

Ich halte mich bei der Darstellung der drei Beweise, die übrigens frappierend einfach sind, an die Darstellung Kants, der ihnen auch die heute üblichen Namen gab.

Wer sich in das Thema einlesen möchte, kann dies anhand des Buches „Gottesbeweise“ (Suhrkamp 2011, hg. von G. Kreis u. J. Bromand) tun, das eine Zusammenstellung der klassischen Texte von Anselm bis Gödel enthält.

 Frank Ackermann initiierte und leitet das „Philosophische Café im Hegelhaus“. – Zahlreiche Buchveröffentlichungen, zuletzt die vier Bände „Kant, Goethe, Schiller, Hegel – 100 Gedanken und Aussprüche“ (Peter Grohmann-Verlag).

 Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Eunike Engelkind
Kaspar – ein Solo-Schauspiel – Zum 200. Geburtstag des Erbprinzen von Baden

Dienstag 27. November, 19.30 Hegelhaus

Eunike Engelkind: Kaspar – ein Solo-Schauspiel

Zum 200. Geburtstag des Erbprinzen von Baden

 Was geht in einer Mutter vor, deren Sohn plötzlich für tot erklärt wird? Das unsichtbare Band zwischen sich spürend, begibt sie sich auf die Suche, mit der Frage, was den Menschen wesentlich macht? Wer begegnet ihr in der Gestalt des Jünglings von Nürnberg, Kaspar Hauser genannt?

Stephanie Großherzogin von Baden, geb. de Beauharnais, Adoptivtochter Napoleons und Mutter des 1812 geborenen Prinzen von Baden, spannt einen Bogen ihres Leben, beginnend bei der Französischen Revolution und lädt ein, Anteil zu nehmen an ihrem wie auch am Geschick ihres Sohnes.

Über Stephanie schrieb Rahel Varnhagen von Ense: „Der einzige metaphysische Kopf, den ich je unter Frauen kennen lernte, ist die Großherzogin Stephanie von Baden. Unter allen Umständen zum Denken aufgelegt und fähig sich in jedem Augenblicke dahin zu versetzen.“

Eunike Engelkind ist Schauspielerin und verfasst eigenständige Solo-Stücke, u. a. „Das Käthchen von Heilbronn“, „Mignon – aus Goethes Wilhelm Meisters Lehrjahre“, „Die weiße Rose – über Sophie Scholl und die Widerstandsbewegung“.

 Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. ein Glas Hegel- bzw. Hölderlinwein
 

Rüdiger Vaas
Higgs, SUSY und die Weltformel – Neues aus der Teilchenphysik

Samstag 24. November, 10.30  Hegelhaus

Rüdiger Vaas: Higgs, SUSY und die Weltformel – Neues aus der Teilchenphysik

Mit immer größeren Instrumenten dringen Wissenschaftler in das bizarre Reich des Allerkleinsten vor, simulieren die Verhältnisse zum Zeitpunkt von weniger als einer Milliardstel Sekunde nach dem Urknall, erzeugen neue Teilchen und fahnden nach einer Urkraft, die alles vereinigt. Am Europäischen Kernforschungszentrum CERN bei Genf schießt der Large Hadron Collider (LHC) gegenwärtig Protonen oder Blei-Atome mit fast Lichtgeschwindigkeit aufeinander. Er ist der größte und leistungsfähigste Teilchenbeschleuniger, den die Menschheit je errichtet hat, und die komplizierteste Maschine aller Zeiten. Der Vortrag erklärt die neuesten Erkenntnisse – vor allem auch die Bedeutung des ominösen Higgs-Teilchens, das der Materie ihre Masse verleiht.

Rüdiger Vaas (siehe auch 17.11.) ist Autor der populärwissenschaftlichen Bücher „Hawkings Kosmos einfach erklärt“ sowie „Tunnel durch Raum und Zeit“ (Kosmos-Verlag) und Mitherausgeber des Fachbuchs „The Arrows of Time“ (Springer).

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Peter Schlack liest aus seinem neuen Gedichtband – mit BaßSpielereien von Peter Schönfeld

Dienstag 20. November, 19.30 Hegelhaus

Peter Schlack liest aus seinem neuen Gedichtband – mit BaßSpielereien von Peter Schönfeld

 Nach 21 Jahren erschien in diesem Frühjahr wieder ein Gedichtband des Mundartautors und bildenden Künstlers Peter Schlack: „Aber heb mòl an Luftzug“ (Silberburg Verlag Tübingen). Gedichte um Stimmungen, Lebenserfahrungen, Kinderreime, philosophische Fragestellungen und um die Natur sowie elegante schwäbisch-englische Jazzgedichte sind in diesem Band versammelt.

Der Bassist Peter Schönfeld wird die Lesung mit „Spielereien“ begleiten.

Peter Schlack gehört zu den Begründern der „Neuen Mundart“ in Schwaben. Sein erstes Bändchen mit sprachspielerischen Gedichten „Urlaut“ erschien 1973. Seine

„Gablenberger Gschichta“ (1999) erschienen als Buch und CD, und für eine weitere CD „So sotts sae – Mundart und Jazz“ bekamen er und das Trio des Arts 1996 den Kleinkunstpreis des Landes Baden-Württemberg.

 Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. ein Glas Hegel- bzw. Hölderlinwein

 

Rüdiger Vaas
Gott und Gehirn – Grundlagen und Grenzen der Neurotheologie

Samstag 17. November, 10.30  Hegelhaus

Rüdiger Vaas: Gott und Gehirn – Grundlagen und Grenzen der Neurotheologie

 Wenn Menschen religiöse Empfindungen erleben oder Aussagen für wahr halten, sind bestimmte Gehirnbereiche aktiv. Hirnforscher, Kognitionspsychologen und Psychiater und „Neurotheologen“ erkunden die Grundlagen des Glaubens und entdecken, was im Kopf gläubiger und religionsfreier Menschen vor sich geht. Über die erstaunlichen Ergebnisse dieses noch jungen und kontroversen Forschungsfelds der „Neurotheologie“ berichtet der Vortrag. Dabei werden auch die buchstäblich elektrisierenden Experimente zur künstlichen Erzeugung von „Gottes Präsenz“ und zur Leichtgläubigkeit vorgestellt sowie die mutmaßlichen Gehirnaktivitäten von Religionsstiftern. Ist Gott ein Hirngespinst oder gibt es im Kopf eine Hotline zum Himmel?

Rüdiger Vaas (siehe auch 24.11.) ist Autor der Bücher „Schöne neue Neuro-Welt“ sowie „Gott, Gene und Gehirn“ (Hirzel-Verlag).

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Solidarität mit Sant‘ Anna di Stazzema
Info-Veranstaltung in Stuttgart am 2.12., 16 Uhr, WKV

Am Sonntag, 2.12. ab 16 Uhr findet im Württembergischen Kunstverein, Stuttgart eine Veranstaltung zum SS-Massaker in Sant‘ Anna di Stazzema statt. Mit dabei u.a.:
Gabriele Heinecke (Hamburger Rechtsanwältin, vertritt den Verband der Opfer von Sant‘ Anna in Deutschland gerichtlich)

und

Paolo Pezzino (lehrt Zeitgeschichte an der Universität Pisa und ist Mitglied der deutsch-italienischen Historikerkommission zur Aufarbeitung der gemeinsamen Vergangenheit im Zweiten Weltkrieg)  – siehe auch sein Interview in der jungle world vom 18.10.2012

Eckdaten für die Solidaritätsfahrt stehen fest

Die Solidaritätsfahrt von Stuttgart nach Sant’Anna di Stazzema findet vom 7. bis 9. Dezember statt. Ab sofort können Tickets per Email bestellt werden. Restkarten werden auf der Montagsdemo am 5.11. beim T-Shirt-Stand verkauft.

Regulärer Preis: 180 Euro
Sozialpreis 130 Euro
Solidaritätspreis 200 Euro

Einfach eine Email mit der gewünschten  Anzahl + Ticketart + Name an stazzema [at] die-anstifter.de senden und auf die Bestätigungsemail warten. Gezahlt wird nach Erhalt der Bestätigungsemail per Überweisung auf eines der beiden AnStifter-Konten.

Verwendungszweck unbedingt angeben: Sant’Anna di Stazzema, Anzahl, Ticketart, Name (falls vom Kontoinhaber abweichend)

Da noch nicht abschließend geklärt ist, wie groß der Bus sein wird, mit dem wir fahren, ist das Ticketkontingent vorerst auf 40 Plätze begrenzt. Wer Probleme mit der Finanzierung hat, melde sich bitte bei uns. Wir finden ggf. eine Lösung. Alle Mitfahrerinnen werden automatisch in den Newsletter eingetragen und erhalten so alle weiteren Informationen zur Fahrt.

Das Ticket gilt für Fahrt und 2 Übernachtungen in einem Seminarhaus in Lucca mit Halbpension (1. Tag) und einmal Frühstück (2. Tag) und ein gemeinsames Abendessen.

Ablauf der Fahrt:
Tag 1
Hinfahrt, Ankunft in Lucca
Tag 2
Programm in Sant’Anna di Stazzema
Tag 3
evtl. Stopp am Meer und Rückfahrt

Weitere Infos folgen.

Eckart Frahm
Die schönsten schwäbischen Gedichte von Sebastian Blau

Dienstag 13. November, 19.30 Hegelhaus

Eckart Frahm: Die schönsten schwäbischen Gedichte von Sebastian Blau

Sebastian Blau war das Pseudonym von Josef Eberle, der im Tagblatt-Turm, vis-à-vis vom Hegelhaus, die „Stuttgarter Zeitung“ gründete und herausgab.

Unter dem Titel „So isch noh au wieder…“ (Klöpfer & Meyer Verlag) hat Eckard Frahm, Herausgeber der Sebastian-Blau-Gesamtausgabe, die schönsten schwäbischen Gedichte ausgewählt und zusammengestellt.

Eckart Frahm wird die Besonderheiten des großen schwäbischen Mundartdichters, des „Wohllautmalers aus Sprachweh“ aufzeigen, ein Rezitator die Gedichte zum Klingen bringen.

Eckard Frahm ist Dozent am Ludwig-Uhland- Institut der Universität Tübingen, Leiter der Arbeitsstelle „Sprache in Südwestdeutschland“; er betreut die umfangreichste Sammlung historischer Tonbandaufnahmen schwäbischer Dialekte und veröffentlichte zahlreiche Bücher und Artikel zur Kulturgeschichte Württembergs.

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. ein Glas Hegel- bzw. Hölderlinwein

Gerhard Raff zu Besuch bei Hegel

Dienstag 6. November, 19.30 Hegelhaus

Gerhard Raff zu Besuch bei Hegel

Die Veranstaltungsreihe „Hölderlin zu Besuch bei Hegel“ startete in Gerhard Raffs (überfüllter) Scheuer, jetzt kommt der bekannte Landeshistoriker und „meistgelesene Dialektautor der Gegenwart“ (DVA) von Degerloch herunter und tritt gewissermaßen den Gegenbesuch im Hegelhaus an.

Da das heutige Datum der 258. Geburtstag des „dicken Friedrich“, des ersten württembergischen Königs von Napoleons Gnaden und der 462. Todestag des von Wilhelm Hauff so verklärten Reformationsherzogs Ulrich ist, wird Gerhard Raff mit einem Exkurs über Kaiser und Könige, Bürger und Bauern eröffnen, um dann aus seinem Benefiz-Bestseller „Die Gschicht vom Mose ond de Zehn Gebot“ zu lesen – und schließlich aus seiner Oktober-Neuerscheinung: „Schwäbische Juwelen“.

Gerhard Raff macht seine „freche Gosch“ ausschließlich für Benefiz-Veranstaltungen auf. Der Eintritt ist also frei; eine Spende zugunsten der AnStifter ist erbeten.

Wegen der begrenzten Platzzahl im Hegelhaus ist eine verbindliche Anmeldung erforderlich. Entweder im Hegelhaus, Tel. 216- 96410 oder per Email: hegelhaus@web.de

Frank Ackermann
Die Beweise vom Dasein Gottes – Teil II: Der kosmologische Beweis

Samstag 3. November, 10.30  Hegelhaus

Frank Ackermann: Die Beweise vom Dasein Gottes – Teil II: Der kosmologische Beweis

 Die Beweise vom Dasein Gottes bildeten den Stolz der Philosophie – bis Kant sie der Kritik unterzog und er überhaupt das theoretische Erkennen auf Erfahrungsgegenstände begrenzte. Seitdem standen die metaphysischen Gottesbeweise in ziemlicher Missgunst, und erst in der jüngsten Vergangenheit hat sich das Blatt wieder gewendet. Ein entscheidender Anstoß ging dabei von unerwarteter Seite aus: Dem berühmten Mathematiker Kurt Gödel gelang es, den sog. „Ontologischen Gottesbeweis“ (von Descartes) nach Art eines exakten mathematischen Kalküls zu führen – und bislang ist es noch keinem gelungen, diesen Beweis zu widerlegen. Dies führte zu der Einsicht, dass die Gottesbeweise weniger religiöse, als vielmehr Fragen der Logik, der Erkenntnistheorie und der Kosmologie betreffen.

Ich halte mich bei der Darstellung der drei Beweise, die übrigens frappierend einfach sind, an die Darstellung Kants, der ihnen auch die heute üblichen Namen gab.

Wer sich in das Thema einlesen möchte, kann dies anhand des Buches „Gottesbeweise“ (Suhrkamp 2011, hg. von G. Kreis u. J. Bromand) tun, das eine Zusammenstellung der klassischen Texte von Anselm bis Gödel enthält.

Frank Ackermann initiierte und leitet das „Philosophische Café im Hegelhaus“. – Zahlreiche Buchveröffentlichungen, zuletzt die vier Bände „Kant, Goethe, Schiller, Hegel – 100 Gedanken und Aussprüche“ (Peter Grohmann-Verlag).

 Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Dr. Tilo Klaiber
„Emile“ – Rousseaus Erziehungsphantasien

ZUM 300. GEBURTSTAG ROUSSEAUS

Samstag 27. Oktober, 10.30  Hegelhaus

Jean-Jacques’ „Träumereien“ über Erziehung wirkten zu seiner Zeit ebenso spektakulär wie sein „Gesellschaftsvertrag“. Liest man sie wieder, kann man immer noch Verstörendes und Nachdenkenswertes entdecken:

Müssen private und öffentliche Erziehung notwendigerweise auseinanderfallen?

Gibt es die richtigen Zeitfenster für die Kultivierung der Sinne, der Gefühle, des Intellekts, ja: des Glaubens? Repariert Pädagogik nur Defizite des Zeitgeistes oder hegt sie zurecht eine Utopie vom authentischen Individuum?

Provozierend bleibt nicht zuletzt Rousseaus Behauptung, eine „negative Erziehung“ sei Voraussetzung für politikfähige Bürger.

Tilo Klaiber lebt und arbeitet in Stuttgart als Lehrer und in der Lehrerfortbildung; unterrichtet Fachdidaktik Philosophie/Ethik an der Universität Stuttgart; Promotion über Rousseau: Ce triste Système – anthropologisches System und poetische Suche in Rousseaus autobiographischen Schriften; Aufsätze über Kant, Mill, Nietzsche, Metaphern in der Philosophie.

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf


Peter Grohmann
Erich Schairer – Querdenker, Philosoph, Theologe, radikaler Pazifist

ZUM 125. GEBURTSTAG VON ERICH SCHAIRER

Dienstag, 23. Oktober, 19.30, Hegelhaus

Erich Schairer, geb. am 21. Oktober 1887 in Hemmingen, war in den Jahren nach dem Krieg einer der Herausgeber der „Stuttgarter Zeitung“. Er setzte sich – nach

Jahren der Verfolgung zwischen 1933 und 1945 – vehement für eine freie, demokratische und unabhängige Presse ein.

Erich Schairer promovierte über „Friedrich Christian Daniel Schubart als politischer Journalist“, war selbst Journalist, Publizist und Herausgeber der „Sonntags-Zeitung“ (1925 bis 1937) und eckte mit seiner Haltung immer wieder an. Sein Credo: „Kämpft gegen Kirchentum, Kapitalismus, Krieg und Gewaltherrschaft, für Geistesfreiheit, Gemeinwirtschaft, Gerechtigkeit und Frieden“ nimmt Peter Grohmann zum Anlass, Erich Schairer, seine Arbeit und seine Schriften im Hegelhaus vorzustellen.

Vor Beginn des Vortrags wird zu einem kleinen Geburtstagsumtrunk im benachbarten überdachten Lichthof des Tagblatt-Turms eingeladen (19 h).

Peter Grohmann ist Autor und Kabarettist, Gründer und Koordinator des Bürgerprojekts „Die AnStifter“.

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. ein Glas Hegel- bzw. Hölderlinwein

Prof. Dr. Michael Weingarten
Rousseau und die Musik

ZUM 300. GEBURTSTAG ROUSSEAUS

Samstag 20. Oktober 2012, 10.30  Hegelhaus

Dass Rousseau sich intensiv – wenn auch, wie er selbst sagt, als Laie – mit Musik beschäftigt hat, ist immer noch wenig bekannt. So beschäftigte er sich mit dem Verhältnis von Musik und Sprache sowie insbesondere mit der Entwicklung der Oper von der feudalen Repräsentationskunst zur bürgerlichen Form. Gerade diesem letzteren Aspekt wird im Vortrag – immer verbunden mit einem Seitenblick auf
Mozart – nachgegangen werden.

 Michael Weingarten lehrt Philosophie an den Universitäten Stuttgart und Marburg. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Dialektik und Sprachphilosophie sowie Politische und Sozial-Philosophie.

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

 

Ulrike Quast & Hartmut Dorschner
Wo die Nächte zum Tage werden – Eine ungewöhnliche Lesung mit zeitgenössischer Musik

Freitag, 19. Oktober, 19.30 Hegelhaus

Ulrike Quast liest aus ihrem Buch Kurzmärchen, skurrile Fabeln und wundersame Parabeln. Die Geschichten handeln von allerlei geheimnisvollen Gestalten, von Tieren, personifizierten Gegenständen und Menschen, die auf der Suche sind. Sie gehen ihren Weg, um ihre Bestimmung zu finden und um ihre Sehnsüchte zu erfüllen. Wer die Geschichten hört, wird manchmal schmunzeln, manchmal grübeln, aber vor allem wird er sich selber wiederfinden.
Der Komponist und Saxophonist Hartmut Dorschner „illustriert“ die Lesung einfühlsam, lebendig und mit virtuosem Spiel. Immer wieder entlockt er seinem Instrument bizarre Töne und Laute, sanfte und kraftvolle Sequenzen und verleiht seinem Saxophonspiel einen lautmalerischen Akzent. Der Zuhörer wird Momente erleben, in denen Worte und Musik ineinander übergehen und zu einem Gesamtwerk verschmelzen.

Ulrike Quast lebt in Dresden; freiberufliche Dozentin, Autorin zahlreicher Artikel und mehrerer Bücher, Folk-Musikerin und Songwriterin; promovierte in Pädagogischer Psychologie. – Hartmut Dorschner lebt gleichfalls in Dresden; freiberuflicher Komponist für zeitgenössische Musik, Jazz-Musiker, Saxophonist und Dozent, zahlreiche Kompositionsaufträge im In- und Ausland.

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. ein Glas Hegel- bzw. Hölderlinwein

Frank Ackermann
Die Beweise vom Dasein Gottes – Teil I: Der physikotheologische Beweis

Samstag 6. Oktober, 10.30  Hegelhaus

Die Beweise vom Dasein Gottes bildeten den Stolz der Philosophie – bis Kant sie der Kritik unterzog und er überhaupt das theoretische Erkennen auf Erfahrungsgegenstände begrenzte. Seitdem standen die metaphysischen Gottesbeweise in ziemlicher Missgunst, und erst in der jüngsten Vergangenheit hat sich das Blatt wieder gewendet. Ein entscheidender Anstoß ging dabei von unerwarteter Seite aus: Dem berühmten Mathematiker Kurt Gödel gelang es, den sog. „Ontologischen Gottesbeweis“ (von Descartes) nach Art eines exakten mathematischen Kalküls zu führen – und bislang ist es noch keinem gelungen, diesen Beweis zu widerlegen. Dies führte zu der Einsicht, dass die Gottesbeweise weniger religiöse, als vielmehr Fragen der Logik, der Erkenntnistheorie und der Kosmologie betreffen.

Ich halte mich bei der Darstellung der drei Beweise, die übrigens frappierend einfach sind, an die Darstellung Kants, der ihnen auch die heute üblichen Namen gab.

Wer sich in das Thema einlesen möchte, kann dies anhand des Buches „Gottesbeweise“ (Suhrkamp 2011, hg. von G. Kreis u. J. Bromand) tun, das eine Zusammenstellung der klassischen Texte von Anselm bis Gödel enthält.

Frank Ackermann initiierte und leitet das „Philosophische Café im Hegelhaus“. – Zahlreiche Buchveröffentlichungen, zuletzt die vier Bände „Kant, Goethe, Schiller, Hegel – 100 Gedanken und Aussprüche“ (Peter Grohmann-Verlag).

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Annette Keles
„Das Unbehagen in der Kultur“ (Freud) – Entfremdete Kommunikation und fiktive Teilhabe

Samstag 29. September, 10.30  Hegelhaus

Die Bedeutung des Themas in der gesellschaftlichen Praxis spiegelt sich in den entfalteten Formen des technisch gesteuerten Sprechens und Handelns – Stichwort: Social Media.

Der Vortrag geht von der großen Bedeutung der Marxschen Theorie für den Erklärungszusammenhang aus und nimmt die nachmarxistische Diskussion auf, die vor allem in den Diskursen des frz. Poststrukturalismus erfolgte. Neuere soziologische Überlegungen, wie der body turn und die Forschungen zu posttraditionalen Gemeinschaften werden einbezogen.

Annette Keles ist Diplom-Soziologin und Dozentin an der Dualen Hochschule Stuttgart. Sie ist IT-Expertin und promoviert über die psycho-sozialen Folgen der Nutzung von Social Media.

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Zugfahrt nach Rastatt – Führung auf dem Rastatter Revolutionspfad

Rastatt, ein hübsches Städtchen mit zwei Barockschlössern, war ein Zentrum der Revolution von 1848/49. Und hier wurde diese Revolution schließlich von der preußischen Armee blutig niedergeschlagen.

Zur Erinnerung an die damaligen Ereignisse wurde durch Rastatt ein „Revolutionspfad“ angelegt. Rainer Wollenschneider, der diesen Pfad konzipiert und zahlreiche Bücher und Aufsätze über Rastatt und seine Geschichte geschrieben hat, wird uns zu den wichtigsten Orten führen (Dauer: ca. 2 Stunden).

Danach bietet sich ein gemeinsames Mittagessen im Restaurant bei der Pagodenburg an.

 Treffpunkt: 8.40h, Stuttgart Hbf, Gleis 6

Abfahrt Stuttgart: 9.00h

Abfahrt Rastatt: 17.30h

Ankunft Stuttgart: 19h

Kosten: 22 Euro (Fahrt + Führung)

Es ist eine verbindliche Anmeldung erforderlich bis Donnerstag, 20. September 2012.

Der Teilnehmer-Betrag ist zu überweisen auf das Konto der AnStifter, Verwendungszweck „Rastet“.

 Organisation und Anmeldung: Frank Ackermann; Tel und Fax: 0711-612492; Email: hegelhaus@web.de

 

Prof. Dipl.- Ing. Monika Daldrop-Weidmann
Die Bevölkerungsentwicklung in Mitteleuropa – ein Blick in das nächste Jahrhundert

Samstag 15. September, 10.30  Hegelhaus

Innerhalb der vergangenen hundert Jahre hat sich das Bild der Stadt dramatisch verändert. Neue Bau- und Nutzungsformen wurden entwickelt und realisiert. Neue Zentren, neue Infrastrukturen, neue Entwicklungsachsen wurden geschaffen. Dabei haben sich diese Veränderungen weniger im ländlichen Raum abgespielt: Je mehr Stadtnähe, desto komplexere und den Instrumenten der Planung unverständlich gegenüberstehende Faktoren traten zu Tage.

Ein Blick in die Zukunft: Noch immer lebt in Deutschland die Hälfte aller rd. 82 Millionen Bürger im ländlichen Raum. Gleichzeitig zieht es hierzulande immer mehr Menschen in die urbanen Zentren und das urbane Umfeld. Deutschland ist in zwei soziale Gruppierungen geteilt. Die Zuwachsgebiete, vornehmlich im Südwesten und Süden sowie die Entleerungsgebiete, hauptsächlich im Osten und den schwächeren Regionen der alten Bundesländer.

Welchen Fragen muss sich ein Stadtplaner heute stellen? Welchen Rat kann er geben? Welche Indikatoren kann er mit seinen Entscheidungen beeinflussen? Diesen Fragen wollen wir uns stellen.

Monika Daldrop-Weidmann studierte Architektur und Stadtplanung in Stuttgart, hatte zuletzt an der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus den Lehrstuhl für Landschaftsplanung und Freiraumgestaltung inne.

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Philosophie im Lapidarium – Adrian Zielcke
Der Islam und Demokratie – geht das überhaupt?

Dienstag, 28. August 2012, 18.30h

Städtisches Lapidarium, S-Mitte, Mörikestr. 24/1

Adrian Zielcke: Der Islam und Demokratie – geht das überhaupt?

Jahrhunderte lang waren die arabischen Kalifen an der Spitze des Fortschritts: Über Spanien und die Araber kam die griechische und die römische Literatur erst nach Europa. Dann aber erstarrte das Osmanische Reich, später die arabischen Diktaturen, die von Europa und Amerika wegen des Öls so nett behandelt wurden.

Jetzt gibt es den Arabischen Frühling, islamischen Fundamentalismus und antiislamische Stimmung in Europa. Wie geht es weiter?

Adrian Zielcke (siehe auch 5. Juni) war von 1970 bis 2010 Mitglied der Redaktion der Stuttgarter Zeitung, davon die letzten 20 Jahre als Ressortleiter Außenpolitik. – Die Leser der Stuttgarter Zeitung haben ihn vor einigen Jahren zu ihrem angesehensten Autoren gewählt. Heute schreibt er jede Woche eine Kolumne in Sonntag Aktuell.

Kostenbeitrag: je 8 Euro