In China kommen bösartige Journalisten oder der Chinese als solcher in ein Umerziehungslager, wenn sie nicht gut tun. Wenn sie Pech haben, werden sie dort alt. Die nordamerikanischen Methoden für kleine und große Kriminelle sind individueller – Guantanamo, die Kette am Fuß oder eine Drohne am Heimathimmel finden auch bei uns Beifall und Wohlwollen. Auch bei Mütterchen Rußland ist der Mensch als solcher nicht sicher – Meteoriten, Geheimpolizei und Fememorde gehören zum Alltag des Journalisten. mehr…
Archiv der Kategorie: Videos
Wettern der WocheToppen, shoppen oder stoppen?
Toppen, shoppen oder stoppen? – In der guten Stube von meiner Omi Glimbzsch in Zittau, die nur sonntags genutzt wurde, gab’s hin und wieder Pferdefleisch. Kein Mensch hätte da ein Komplott der Konsumgenossen vermutet – es hat geschmeckt. Von Ekel zerfressen bin ich nur, wenn ich sehe, wie die Hühner gehalten werden, primitiv vom Menschen, und die Schweine sich die Ohren und Schwänze abfressen lassen, weil wir Artgenossen am Eisbein interessiert und am Gelde. Am Gelde lag’s auch bei Omi Glimbzsch, und am allgemeinen Mangel, was man bei den Schweinen nicht sagen kann. Mein Freund Al kommt aus einer schottischen Arbeiterfamilie und erzählt, daß die Armen runter sind zum Hafen in Aberdeen, wenn die Fischer mit dem Fang einliefen. Damals haben die nicht, sagt er, draußen sortiert auf See und das Kroppzeug über Bord gehen lassen. Damals wurde – der Mangel! – alles eingefahren. Und was man dann wegwarf, grabschten sich die Armen.. Da war, anders als heute, kein Hauen und Stechen, jede bekam was vom Fang. Und die Mutter vom Al brachte vor fünfzig Jahren schon prächtige Flundern oder Schellfische heim, frischer geht’s nicht, für nix und wieder nix! Man mußte nur den Makel übersehen – manchmal faustgroße Krebsgeschwüre am Fisch. Für die meisten was Ekelhaftes, zum Erbrechen – aber eben gut genug für die Armen, die mit kräftigen Schnitt ihrem Ekel den Hühnern vorwarfen. Wer für 25 Euro (plus Flughafengebühr) nach Aberdeen fliegt, sieht im Hafen allenfalls die europäischen Fisch-Fang-Hüter, die für großmaschige Netze sorgen und dafür, daß der Fang nicht den Armen in die Hände fällt, sondern dem Meer. Lehrfischer.
Ich krieg’ beim Aldi um die Ecke ein Kilo Sellerie für 1,19 Euro. Hühnerfleisch werfen sie mir nach, angeschimmeltes Obst kommt kistenweise in den Container hinterm laden. Dort holen sich die Freunde von Peter Hartz nach Feierabend ihren Anteil am guten Leben – iss mehr Obst und Du bleibst gesund. 4 Brötchen 1 Euro, das Backzeug kommt meiner Schätzung nach aus Tunesien, die kriegen dafür was ab von unserer Demokratie. Wenn der Lebensmittelbranche jemand dumm kommt – siehe den Aufklärer-Film „Water Makes Money“. – dann kommt das Sandmännchen oder der Staatsanwalt.
Inzwischen fliegen wir wie die Erdbeeren im Winter übers Meer – höher, schneller, weiter, besser. Wenn das nicht geht in Tegel, werden wir grob. Mit dem Intercity von übermorgen fahren wir ins Konzert zur Elbphilharmonie. Ob Grube oder Kefer dann mit den Bahn-Aufsichsräten wegen Stuttgart 21 noch in Untersuchungshaft sitzen, ist mir so was von egal – Hauptsache, meine Sellerie bleibt preislich auf heutigem Niveau. Übrigens – für 1,19 pro Kilo würd’ ich mich nicht bücken! Der Pole schon. Und der Tunesier auch.
Wettern der WocheAm Aschermittwoch…
…wird in Dresden wieder gedacht, an die Toten, nicht an die Lebenden. Überhaupt denkt man beim Gedenken viel lieber an die Toten – die können sich bekanntlich nicht mehr wehren und sind der Stadt am 13. Februar in lebhafterer Erinnerung. Die eigenen, na klar! Soll man, bei derart vielen zvilen Opfern, auch noch an die Schlowacken oder Zwangsarbeiter denken, die nicht in die Bunker durften? Na sehnse! mehr…
Wettern der WocheFür Nazis wird guter Rat teurer
Am Abend des 27. Februar 1933 brennt in Berlin der Deutsche Reichstag – und der fliehende Holländer Marinus van der Lubbe wird als Brandstifter festgenommen. Ein Rätekommunist, wenn Sie wissen, was ich meine. Die laufen heute noch rum, mit rot-schwarzen Fahnen. Damals, in den Zwanziger Jahren, erkannten sie früh, daß die Partei, die Partei nicht immer recht hat – eine Erkenntnis, die sich leider nicht besonders durchgesetzt hat. Der Reichstagsanzünder van der Lubbe jedenfalls handelte nicht im Auftrag einer Partei, und „der“ schon gar nicht, sondern ähnlich wie Georg Elser, Hitlerattentäter und unser Mann in München, eigensinnig und eigenverantwortlich. Der Widerstand gegen den aufkommenden Naziterrors war’s bei dem einen, beim anderen die Gewißheit: Hitler bedeutet Krieg.
„Wer nichts erwartet, wird auch nicht enttäuscht“ – mit dieser Lebensweisheit sah meine Omi Glimbzsch in Zittau dem Sozialismus entgegen, nachdem vorüber war, was niemand gewußt haben wollte und bei dem niemand dabei gewesen war. Nach 45 konnten man in die Hände spucken, es war so um die Stunde Null herum. Auschwitz war befreit, und viele beklagen die Niederlage je heute noch – und mit ihr den Verlust von Rittergütern, Schlössern in Böhmen und Mähren und den Kolonien in Afrika. Ebenso viele wollen auf Teufel komm’ raus von dem ganzen Gepretzte nischt mehr hörn und suchen ihre letzte Ruhe im Dschungelcamp. Unterdessen ziehn jodelnd die neuen Nazis durch Wald und Feld, reparieren nicht nur in Thüringen auf verlotterten Spielplätzen Kinderschaukeln, besorgen neuen Sand für die Sandkästen – und wenn’s glatt ist, für den Fußgängerüberweg in Zittau, weil der Kommune das Kleingeld fehlt. Was an Sand übrig bleibt, ist für die Augen. So ist allen geholfen.
Rechtzeitig zum Holocaust-Gedenktag wird so mancher Beratungsstelle gegen Rechtsradikalismus der Haushalt gekürzt – guter Rat ist eben doch zu teuer. Um bei der Stunde Null anzufangen – Sorry, 45 war keine Zäsur. Denn das NS-Regime verdankte seine Legitimität keineswegs nur der Gewalt, sondern mindestens ebenso der Bereitschaft den vielen Deutschen, aus Unachtsamkeit, Gleichgültigkeit, sozialem Eigennutz und politischer Selbstgerechtigkeit den Kopf in den Sand zu stecken.
Nein, schlaft nicht, während die Ordner der Welt geschäftigt sind!
Seid mißtrauisch gegen die Macht, die sie vorgeben für euch erwerben zu müssen! Wacht darüber, daß eure Herzen nicht leer sind, wenn mit der Leere eurer Herzen gerechnet wird! Tut das Unnütze, singt die Lieder, die man aus eurem Mund nicht erwartet! Seid unbequem, seid Sand, nicht das Öl im Getriebe der Welt! (Günter Eich: Träume, 1950).
Wettern der WocheIrren
„…daß diese Furcht zu irren schon der Irrtum selbst ist“: Welche Weisheit leuchtet doch aus diesem Zitat des Meisters, das in verheißungsvollem Blau am Stuttgarter Hauptbahnhof prangt und eine neue Zeit einzuläuten scheint.
In der Einleitung zur Phänomenologie des Geistes meint unser Stuttgarter G.W.F. Hegel, daß es weniger die Furcht vor dem Irrtum als die Furcht vor der Wahrheit ist, die die Absolutisten ins ewige Beharren und so in die Verderbnis treibt. mehr…
Wettern der WocheJesus auf der Flucht
Kein Mensch ist illegal, behaupten Unentwegte immer wieder. Gerade in der Weihnachtszeit ist es wichtig, Legalen wie Illegalen Zuspruch und Trost zu spenden, ihnen das Fest der Nächstenliebe und die frohe Botschaft näher zu bringen, auch wenn sie gar keine Christen sind und im Grunde genommen ja kaum verstehen werden, um was es uns in der Weihnachtsbotschaft geht. Wenn schon die Kinder der legalen Armen nicht so recht wissen, worum es im wirklichen Leben geht und daß man lernen, lernen und nochmals lernen muß – wie sollen es dann die Wirtschaftsflüchtlinge verstehen? Auch Jesus war ja auf der Flucht! mehr…
Wettern der WocheWeggetreten!
Kommando: Pimperlen! Kommando: Bock! Kommando: Doppelbock!!! mehr…
Wettern der WocheKanonen statt Spatzen
Selten hat ein geplantes Waffen-Exportgeschäft einen derart großen und sogar öffentlichen Wirbel verursacht mehr…
Wettern der WocheEs stinkt in Iffezheim
Es stinkt in Iffezheim mehr…
Wettern der WocheMensch Maier
Zufällig fielen mir eben diese Menschenrechte da in die Hände, 20, 30 Artikel. mehr…
Wettern der WocheEs reicht
7,5 Millionen Menschen in Deutschland können nicht lesen, vom Schreiben gar nicht zu reden. mehr…
Wettern der WocheLieber Arm dran als Bein ab
Lieber Arm dran als Bein ab – von Peter Grohmann mehr…
Wettern der WocheWenn’s stinkt
Ein ganz schicker Flughafen, schick wie Berlin eben. mehr…
Wettern der WocheUngeheuerlichkeiten
Meine Güte, hört das denn nie auf? Immer wieder Israel, Semitismus, Krieg, Waffen-SS – und jetzt auch noch Grass enttarnt! mehr…
Wettern der WocheEinfach zu kompliziert
Es ist alles sehr, sehr kompliziert! Und es wird noch komplizierter. mehr…
Wettern der WocheSonntagskinder
ER ist da. mehr…
Wettern der WocheReinrassig
Beate Klarsfeld, Ohrfeigerin und zweite Frau im Staate, soll lächerliche zweitausend Westmark für einen Artikel bekommen haben, den sie 1968 in der DDR-Revue veröffentlichte. mehr…
Wettern der WocheBeten, treten
120 000 Kilometer läuft ein Mensch in seinem Leben, der eine schneller, der andere langsamer. mehr…
Wettern der WocheGutes Geld
„Die Zeit des Durchregierens von oben ist zu Ende. mehr…
Ende vom Lied – Wettern der Woche in Kontext-Wochenzeitung
Wenn die Polizei nicht so viel in München zu tun gehabt hätte, bei der Sicherheitsknferenz, und nicht zu viel in Dresden zu tun hätte, beim Aufmarsch der braunen Brüder, dann hätte sie in Stuttgart zu tun. mehr…