Archiv der Kategorie: Bürgerbrief

BürgerInnenbrief 145

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

eigentlich sind es schöne Bilder, die uns in diesen Tagen aus Brasilien erreichen – Bilder, auf die wir fast neidisch sind: Da steht das Volk auf. Und unser Teflon-Sepp Joseph Blatter kann’s so wenig fassen wie Franz Beckenbauer und Uli Hoeness, Merkels ziemlich beste Freunde. Komisch – in Stuttgart demonstrieren sie gegen den nagelneuen Bahnhof mit anständigen Klos, ja, die undankbaren Leute sind nicht mal mit einer neuen Regierung zufrieden – und in Brasilien demonstriert eine fußballwilde Welt gegen den Fußball, sagt sich die Schickeria.. Die Wahrheit ist einfacher, und sie macht klar, was diese Proteste verbindet. In Brasilien demonstrieren Millionen gegen ein korruptes Fußball-Geschäft, Gigantismus, die unglaubliche Verschleuderung von Steuermitteln für den Bau völlig überdimensionierter Arenen, die nach der Sause, ob nu’ nach der Fußball-WM 2014 oder den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro, kaum mehr vernünftig genutzt werden können. Gigantismus und Verschleuderung von Milliarden: Das werfen wir ja auch den Befürwortern von Stuttgart 21 vor, die immer wieder fast dummdreist etwas vom Kostendackel daherquatschen. Wider besseres Wissen? Das würd’ zeigen, wie Politik funktioniert. Oder aber, weil sie keine Ahnung haben und immer noch an den Weihnachtsmann glauben? Auch das würd’ zeigen, wie Politik funktioniert: Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen. Kontext vom Wochenende untertreibt gewaltig – dort ist vom „10 000-Millionen-Euro-Projekt“ die Rede. Ich setz’ dagegen und leg noch 6 Milliarden drauf! Aber was tun gegen Ignoranz, Verweigerung, die Abstinenz gegenüber Argumenten? In Brasilien demonstrieren die Millionen auch gegen die „White Elephants“ genannten sportiven Investruinen – und damit direkt gegen die Fifa und deren Pflichtenhefte. Gegen Sepp Blatters engste Freunde + Geschäftspartner: die kriminellen Cartolas, Brasiliens Fußballfunktionärsclique, die seit Jahrzehnten den Lauf der Dinge bestimmt.

Und? Was hat das mit uns zu tun? Am Samstag demonstrierten auf dem Marktplatz rund 250 Brasilianerinnen und Brasilianer in Solidarität mit ihren Landsleuten zu Hause. Mit uns riefen sie: Wessen Straßen? Unsre Straßen! Wessen Welt? Unsre Welt. Wir verstehen uns.

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Eben legt die Alpinebau GmbH, tief verstrickt in S 21 und Neubaustrecke, die größte Pleite der österreichischen Nachkriegsgeschichte hin. Alpinebau ist Tochter der Alpine Holding, die ebenfalls vor der Pleite steht. Der ganze Laden gehört FCC, der drittgrößten der berüchtigten spanischen Spekulations-Immobilienfirmen – wir sehen, Stuttgart21 ist überall. FCC ist mit 7.2 Mrd € verschuldet und wackelt beträchtlich. Wer baut weiter? Porr, der zweite in S 21 engagierte österreichische Baumulti, hat abgewunken – „am Auslandsgeschäft von Alpine – etwa in Deutschland mit Großaufträgen für Stuttgart 21“ bestehe „kein Interesse“. Dort steckten „zu viele Altlasten“ (Der Standard am 20.6.2013). Bliebe noch Hochtief, der Konsortialführer, der eigentlich die Lücke schließen sollte. Viel Spaß! Hochtief zockt gerade nach allen Regeln der Kunst im Fall der Hamburger Elbphilharmonie den Steuerzahler ab, wo Olaf Scholz eben den Wowereit macht. Hochtief gehört mehrheitlich ACS, Branchenprimus im aufgeblähten spanischen Immobilienmarkt und ist auch hoch verschuldet (2 Mrd.€ Nettoverlust 2012),so Werner Sauerborn. Man sieht – eins hängt am anderen, und der letzte hängt sich auf.
Unsinnredner Ingenhoven, der Architekt der Macht, hält die Entwicklung der Kostenberechnungen für akzeptabel. Kein Wunder! Denn rein theoretisch gilt in der Branche: Je teurer ein Bau wird, umso höher ist das Honorar. Jajaja, nur rein theorerisch! Denn Stuttgart 21 wird ja vermutlich auch nur rein theoretisch gebaut. Unruhe ist die erste Aufgabe aller Radikalen, die die Verfassung der Freiheit lieben. Unruhe verlangt eine Allianz unabhängiger Geister, Vielfalt, Freude, Fantasie, Ausdauer. Auch deshalb sind wir hier. Ihr Peter Grohmann

Bürgerbrief 73

Liebe Bürgerinnen und Bürger, hiermit erkläre ich den Juchtenkäfer zum Tier des Jahres, dicht gefolgt vom Fledermäusle Südflügeli. Fledermäuse und Juchtenkäfer wissen: Es ist noch längst nicht aller Tage Abend! 9 000 Polizisten scharren mit den Füßen, sie wollen endlich wissen: Sind sie zu Ostern wieder daheim oder noch in den alten Notunterkünften der Zuffenhausener Gast- arbeiter aus den 50er Jahren? So mancher bemützte oder behelmte Kollege, ob nun aus Gotha oder Niederbayern, steht auf unserer Seite, darf’s aber, wie Hildegard oder Sabine, nicht so direkt sagen, sonst kriegt er was auf die (Dienst-)Mütze: Polizisten haben Rede- und Buttonverbot sowie Schweigepflicht und durften zu Weihnachten nicht einmal ein Schokolädle von den lieben Parkschützern annehmen. Schad drum, na hab’ ich’s halt noch reingestopft. S’ hätt’ Haschisch drin sein können, meinte der Einsatzleiter.
Gesten versammelten sich meine Freunde rund um die Staatsoper und ließen die Totenglöckchen für die FDP erklingen. Ein feiner Klang an diesem Dreikönigstag, auch wenn Hildegard Hamm-Brücher und Sabine Leutheusser-Schnarrenberger mit uns sympathisieren, aber nicht können, wie sie wollen.
Wann wohl das Totenglöckchen für S 21 läutet? Wenn der erste Zug im Tunnel stecken bleibt oder dem Neuner das Wasser ausgeht? 900 Milliarden Euro fehlen der EU in diesem Jahr: Die Zentralbank läßt einfach neues Geld drucken, und schon ist der Kittel geflickt. Der Stuttgarter Kostendeckel jedenfalls ist aus Wellpappe, und nenn’ Sie mir einen, der dran glaubt! Da ist ja Christian Wulff glaubwürdiger. Vielleicht legt ja die LB BW was drauf. Die gibt die Knete per Handschlag (nur für die Designer-Klamotten muß der Modemacher in den Palast kommen). Bei allem Liebreiz, den das Präsentenpaar ausstrahlt:Vergessen Sie nich, daß der schöne Christian politisch immer ein Schwarzer war – Asylgesetze, HartzIV, Atom- kraft, Afghanistankrieg, Polizeigesetze, Überwachungsstaat – er war Merkels Mann in guten wie in schlechten Zeiten. Jajaja, ich mein’ ja nur. Und meinen Darlehenswunsch hat die LBBW angelehnt.
Apropos Polizei. Mit 20 Kameras wird rund um den Bahnhof überwacht, vom Nordflügel bis zum Schloßgarten. Erfreulicherweise warnen Schilder die Passanten. Eine derart exzessive Observation soll natürlich die Leute davon abhalten, sich einzumischen und zu demon- strieren. Freunde, das ist rechtswidrig! Dazu kommen Gewahrsamscontainer nicht nur auf dem Wasen (!!!) und das Verbot, den Schloß- gartens zu betreten. Putin läßt grüßen. Wie schön, daß da die Polizei (nur) für Mitglieder der Landespresse-Konferenz kostenlose Hotelbetten zur Verfügung stellt, wenn’s mal losgeht. Eingebetteter Journalismus. Die bissigen Journalisten müssen draußen bleiben – willkommen im Zeltdorf!
Ich wünsche Ihnen allen ein gesundes Neues Jahr! Die bisherigen 72 Bürgerbriefe will ich als Broschüre veröffentlichen – und vorher mal hören, ob Sie Interesse haben. Schreiben Sie peter-grohmann@die-anstifter.de

Bürgerbrief 68

Liebe Bürgerinnen und Bürger,der Hass ist groß, der uns nun vielen Seiten entgegenschlägt, viel Anonymes, Drohanrufe, Schadenfreude nach der verlorenen Volksab- stimmung. Man mag nun hadern, mit Recht, daß wir gute Argumente hatten – und schlechte Karten, was die Chancengleichheit so einer Wahl angeht. Und darob rieb sich so mancher Empfänger dieser Botschaft verwundert die Augen: Wie ich denn dazu käme, eine noch nicht vollzogene Wahl anzuzweifeln? Ja, und wie man denn beim Nichterreichen der Ziele weiter zu Ungehorsam und Verweigerung auffordern könne? „Da ist mein Demokratie- verständnis am Ende“, schreibt mir Iris. mehr…

Bürgerbrief 66

Liebe Bürgerinnen und Bürger, „Ich schwöre, daß ich meine Kraft dem Wohle des Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, Verfassung und Recht wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde…“
Soweit die Theorie. Noch Fragen? Wer an der Volksabstimmung teilnimmt – ich hoffe: viele – sollte eines wissen: Es müssen neben Ihnen wenigstens 2,5 Mill. Bürgerinnen und Bürger mit Ja stimmen, andernfalls ist das Kündigungsgesetz gescheitert. Bei der Landtagswahl 2011 erhielt Grün-Rot ca. 2,3 Mio Stimmen. So einfach kann Wahrheit sein.
In www.kontext-wochenzeitung.de stellt Arno Luik fest, daß schon die Geißler’sche Schlichtung eine Parodie auf echte Bürgerbeteiligung war – und die Volksbefragung eine Entmündigung des politisch engagierten Bürgers. Schon Oettinger wußte um die Mehrkosten, so heut in der StZ. „Das Verhalten der Bahn läßt sich zwischen Dienst nach Vorschrift und Obstruktion einordnen.“ Mal ganz unter uns: In jeder normalen Firma hätte man solche Leute fristlos entlassen. Heute kriegen die Versager vom Dienst noch eine Millionenabfindung, schreiben ihre Memoiren und verkaufen dann ihr Insiderwissen der Konkurrenz. Saubande. (Entschuldigung). Sie tricksen auf Teufel komm’ raus, und der Teufel trickst mit. mehr…

Bürgerbrief 65

Liebe Bürgerinnen und Bürger, „noch 5 Minuten, dann kommen die Täubchen zum Aschenputtel“. Im Ludwigsburger Märchengarten sind selbst die Tauben pünktlich und flattern von überall her zu Aschenputtels Futterteller, wenn sie diese Aufforderung über die versteckten Lautsprecher hören. Dressiert, gedopt, gut gezogen wie Pawlowsche Hunde. Zielsicher picken die Täubchen dann die Guten raus, fürs Kröpfchen – und lassen die Schlechten liegen – fürs Töpfchen der Habenichtste. Was dachten Sie denn? mehr…

Bürgerbrief 64

Liebe Bürgerinnen und Bürger, ein Jasager trifft einen Neinsager. „Sag mal“, sagt der Jasager zum Neinsager, „sagst Du immer noch dauernd nein?“- „Nein“, antwortet der Neinsager. „Diesmal sagt ich JA “
Ich war dieser Tage in Buttenhausen und in Schwäbisch Hall, in Baindt und Freudenstadt, hab’ gestreichelt, gestichelt, gemeckert und gelobt. Manchmal ernst und manchmal heiter, was Einundzwanzig angeht, wie mir der Sinn stand. „Ihr seid viel zu kompliziert bei Euren Argumenten“, hörte ich immer wieder. Warum wir’s denn nicht oifacher machten? Warum wir immer wieder auf die Experten schwören und nicht auf Leut wie Du und ich?.
Einfacher geht zum Beispiel so: mehr…

Bürgerbrief 63

Liebe Bürgerinnen und Bürger,wenn man gegen den Strom schwimmt, kann man nicht erwarten, daß der Strom deswegen seine Richtung ändert, meinte meine Oma, wenn ich mich bei ihr über Ungerechtigkeiten in der Schule oder auf der Lehrstelle ausließ. In diesen Wochen, Monaten praktizieren wir direkte Demokratie. Aber die haben wir nicht von den Parteien gelernt, nicht in der Schule, die haben wir uns selber beigebracht. Und ein paar Grundweisheiten dazu: Dass die Straße uns gehört, der Bahnhof, die Stadt, das Land! Das haben wir begriffen, wir, der Souverän. Kaum jemand wird sich Illusionen darüber machen, wie weit der Weg noch ist: Fast 60 Jahre hat’s gedauert, bis die allein seligmachende Einparteienherrschaft ihr Ende fand.

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Bürgerbrief 62

Liebe Bürgerinnen und Bürger,wir verkaufen unser Oma ihr klein Häuschen und die zweite und die dritte Hypothek? Unterstehn Sie sich! Nehmen Sie meinen Rat an, investieren Sie Ihr Geld in Immobilien. Wir suchen auch was. Und wenn was übrig bleibt, überweisen Sie’s einfach der 21einundzwanzig. Konto folgt.
Wer die Medien in diesen Tagen verfolgt und n’ bissel was auf der hohen Kante hat, kriegt das kalte Grausen, ganz unabhängig, ob man nu Griechenland,Ackerland oder Deutschland retten will.Der Rettungsschirm ist vor allem für die Banken da – oder dachten Sie etwa, für Leute Sie und mich? Fangen Sie jetzt bloß nicht wieder mit der Frage an, ‚Grohmann,was hat denn das alles mit der Bahn zu tun’? mehr…

Bürgerbrief 61

liebe Bürgerinnen und Bürger, noch nie erhielt ich soviel Pro + Contra auf meinen Bürgerbrief wie auf den mit der Nr. 59. Dabei ging’s nur um 2-3 Sätze! Ich hatte das Polit- Magazin Panorama über die wichtigste Abstimmung der Legislaturperiode zitiert, bei der der Euro-Krisenfonds mit großer Mehrheit abgenickt wurde. U.a. wurden fünf SPD-MdBs befragt,ob sie den wüßten,wie hoch das finan- zielle Risiko des Schirms sein, der in Wahrheit die Steuerzahler den Banken ausliefert. Die Genossen Özuguz, Gloser, Fograscher und Hacker patzten: Wenig Ahnung von nix. mehr…

Bürgerbrief 60

Im Namen des Volkes ergeht hiermit am 10. 10. 2011 folgendes Urteil gegen

  • Mappus, Stefan
  • Stächele, Willi sowie
  • bekannte Mitläufer

wg. Verfassungsbruch, div. rechtswidriger Geschäfte, Untreue und weiterer Untaten zu Lasten der Bürgerinnen und Bürger des Landes Baden-Württemberg
Das Land hatte im Dezember 2010 für 4,7 Milliarden Euro ein 45 %-Aktienpaket an der EnBW übernommen. Dafür nahmen Stächele und Mappus ein Notbewilligungsrecht wahr, um den Landtag austricksen zu können.
Wie Ober-Staatsawalt Berhard Häußler in einem ungewöhnlich scharfen Plädoyer fest- stellte, besuchte der Hauptangeklagte Stefan Mappus bis 1976 die Grundschule in Enzberg. Bei seiner Ausbildung zum Industriekaufmann bei SEL habe der „heilige“ Stefan genauso oft daneben gezielt wie beim Grundwehrdienst bei der 12.Panzerdivision in Philippsburg. „Mit solchen Leuten kann ich im Ernstfall natürlich kein Scheißhaus stürmen“, wird OSta Häußler von Claus Schmiedel in unserer Bild-Zeitung zitiert. Häußler soll vor Wut gezittert haben, als Mappus nach dem Urteil sinngemäß sagte, wenn es das Wohl des Landes erfordere, wür- de er die Landesverfassung jederzeit wieder brechen. Auch Willi Stächele gibt sich als Ver- fassungsbrecher cool: „Wer die Verfassung nicht ehrt, ist den Amtseid nicht wert“, sagte er gegenüber seine Mutter Frieda Stächele (93). mehr…

Bürgerbrief 57

Liebe Bürgerinnen und Bürger,
in aller Frühe, um 5.29 h, ist sie am Samstag in Kufstein in den Zug gestiegen, unsere Bruckler Theresia, aufgestanden schon um drei, da hat’s noch an Lichtl braucht. Diesmal war der Zug pünktlich, auch ein Wunder, und sie ist gradwegs vom Oben-bleiben-Bahnhof ins Neuner, ins Mineralwasser eini, um halber Zehn für eine Stunde. Das mußte sein, nach- dem wir der Bäuerin und Wirtin aus Matrei (in den Hohen Tauern) soviel erzählt hatten vom gefährdeten Mineralwasser, von Stuttgart21, von der Absicht, die 300 Bäume zu kappen. Mit dem Rucksackl ist die Theresia nach dem Bad durch den Park spaziert, „den sie Euch stehlen wollen, s’ ist a Sünd!“, zu den Zelten gewandert, hat den „Buben“ ein großes Stück Speck dagelassen, aus den Bergen, ist zur Mahnwache, hat sich dort den Weg erklären lassen ins Literaturhaus, zum Demokratiekon- greß21. mehr…

Bürgerbrief 55

Liebe Bürgerinnen und Bürger,
Plogoff, Le Pellerin, Le Carnet: Massenweiser Protest des Volkes verhinderte in Frankreich diese drei Atomkraftwerke! Oder nehmen Sie Larzac. Die französische Regierung plante, und das Volk macht ihr einen Strich durch die Rechnung. Das seit 1905 bestehende Militär- gelände auf dem Larzac sollte ausgebaut wer- den – die auf dem Larzac lebenden Bauern sollten ihre Ländereien zu Spottpreisen an die Regierung verkaufen. „Andernfalls werdet Ihr enteignet!“ Da riefen die Bauern auf zum be- digungslosen, gewaltfreien Widerstand – und Zehntausende unterstützten den Kampf gegen die Militärbasis. Auf dem Larzac fanden Ver- sammlungen mit mehr als 100.000 Menschen statt. Geschichte wird gemacht! Der erfolg- reiche Kampf der Bauern dauerte 10 Jahre – von 1971 bis 1981.Die Französinnen verhin- derten auch Autobahnen, Hafenerweiterungen und Großflughäfen – Guérande, Donges Est, Notre Dame des Landes. Laßt bloß nicht nach in Eurem Widerstand, rufen sie uns zu, mêmes combats, mêmes victoires! mehr…

Bürgerbrief 56

Liebe Bürgerinnen und Bürger, Winfried Kretschmann kommt momentan ja total geknickt daher: Ich war ganz erschrok- ken! Ist er eingeknickt? Umgeknickt? Klar, wäre ich der erste grüne Ministerpräsident in Deutschland, würd’ ich auch gern das Heu einfahren. Aber wohin läßt er sich denn noch scheuchen von den Spezialdemokraten? Die rechte Riege macht doch Druck, das geht auf keine Kuhhaut mehr! Gottlob hab’ ich recht- zeitig vom heutigen Geheimtreffen zwischen SPD-Leuten und CDU erfahren und konnt’s der Presse stecken. Der SPD geht’s jetzt vor allem darum, den Grünen Angst zu machen: Wenn Du nicht guttust, Kretschi, kommt der schwarze Mann aus dem Keller und holt Dich! Und ich weiß: Die haben noch jede Menge Mapusse im Kartoffelkeller! mehr…

Bürgerbrief 54

Liebe Bürgerinnen und Bürger,
zuerst einmal danke ich Ihnen allen sehr herz- lich: Für Schulterklopfen und Händeschütten und Anerkennung, wenn ich, wenn wir den Bürgerbrief verteilen! Und dann für ebenso handfeste Gabe: für Mäuse, Knete, Geld, Pinunse, Euronen ins Kässle oder aufs Konto! Meistens drucken wir 3000 Bürgerbriefe, die immer schnell verteilt sind, auch wenn laut Polizei nur 2000 Leute bei der Demo waren. Auch das ein Wunder! Stiften Sie uns weiter an! Gern mit steuerlich absetzbarer Quittung. mehr…

Bürgerbrief 53

Liebe Bürgerinnen und Bürger, Bruckler Theresia läßt Sie alle ganz herzlich grüßen. Sie hat uns in Matrei in den Hohen Tauer 10 Tage lang bekocht, bodenständige Gerichte mit frischen Kräutern aus’m Gartln. Die Theresia ist 70. Sie weiß über Stuttgart21 und die Gründe unseres Widerstands mehr als die meisten Menschen hier, die glauben, daß mit S21 der Fortschritt, das Glück und die Zukunft gepachtet werden können.Die Naiven. mehr…

Bürgerbrief 51

Liebe Bürgerinnen und Bürger, Sie können mich von mir aus verkehrt herum am Rathausturm aufhängen – aber ich bleibe dabei: S21 ist ein Müllprojekt. Piepegal, was die so genannte Schlichtung und ein manipulierter Streßtessssst ergeben! Den Streit der Experten kann man sich schenken. Insofern wäre es mir auch vollkommen egal, ob im neuen U-Bahnhof drei Züge mehr oder zehne weniger fahren: Die Milliarden sind in den Wind geschossen!Völlig unabhängig von allen Zahlen gilt doch – erstens: Wenn auch nur die geringste Gefahr für’s Mineralwasser besteht, darf das Ding nicht gebaut werden, fertig. Und zweitens: Kein einziges Bahn- und Bauprojekt in den letzten mehr…

Bürgerbrief 50

Liebe Bürgerinnen und Bürger, na, alles gut im Griff? Da sind Sie ja besser als die Bahn! Eine tolle Woche war’s: Mo + Di Streß“test-Debatte, Mi Festival der Kulturen (ja, das sind wir auch!), Fr Promi-Blockade, So Jubelfest für die Mahnwache: Ein Jahr bei Wind + Wetter: Danke an alle, die mahnen und wach bleiben. Bei der Aktionskonferenz am 11. Juli im engagierten Württ. Kunstverein offerierte uns Alexander Käck sensationelle Zahlen.Verblüffend: Die sind keineswegs geheim, dürfen aber unter keinen Umständen bekannt werden – denn sie beweisen die aktuelle Leistung des Kopfbahnhofs heute. Laut Fahrplan vom 12. 12.2010 – 28.4.2011 (Stunde 7-8, Mo-Fr) können heute schon 44 Züge den Kopfbahnhof passieren. Für den so genannten Streßtest aber wurde diese Zahl 44 auf 37 heruntergemogelt – es merkte aber keiner – nicht Boris und nicht Heiner! 30% mehr Leistung? Bitte! Bei 37 Zügen wären das 48 Züge. Das könnte sogar die SMA ausrechnen (wenn das Honorar stimmt). Geht man aber von 44 Zügen aus, die heute schon fahren (wie der Bahn-Plan beweist), dann sehen die S21-Rechner ganz, ganz alt aus: 44 plus 30% ergibt nach Adam Grube nämlich 13 Züge mehr – also 57. Das schafft die Bahn auch dann nicht, wenn das Jahr 465 Tage hätte und sie noch ein paar Stockwerke tiefer sinkt mit ihrer Moral.
Denn das, was wir uns momentan von dem Konzern bieten lassen, geht auf keine Kuh- haut! Daß wir, Sie, ich, die Bürgerinnen und Bürger, nach Strich und Faden verarscht werden, ist nicht unbedingt neu – und sei es als Kunde. Aber daß die Bahn (im Einverneh- men mit den Christlichen Demokraten) Zahlen zu den Kosten nach allen Regeln der Kunst verheimlicht – das grenzt schon an Betrug. Schlimm, wenn sie das mit uns machen – katastrophal aber für die Demokratie, für die Spielregeln, nach denen unser Land funktio- niert, wenn Volksvertreter für dumm verkauft
werden, wenn ganze Parlamente wie der Ochse am Nasenring durch die Manage geführt werden. Die Medien klatschen. Und was Verträge angeht, liebe Bahn: Ent- scheidend im juristischen Sinne ist, was Ihr als Leistungszuwachs vor Unterzeichnung des Rahmenvertrages vom 7.11.95 versprochen habt – das ist Geschäftsgrundlage, die man nicht ausgehebeln kann.Im übrigen wollen wir mal festhalten: Wir haben den pünktlichsten Fernbahnhof Deutschland, Ätschegäbele!
Die StZ heute zeigt, wie topp Planer und Bauherren wirklich sind: „Ein Tunnel nach Absurdistan“ (S 3) kostet fast doppelt so viel wie kalkuliert. OK, in Leipzig, sagen Sie? Dann schaun Sie nach Neckargemünd! Orts- umgehung + Tunnel: 30 Mio. Jetzt sind’s 60. Nehmt’s mir nicht übel: Aber ich traue Euch nicht mehr über den Weg!
Und mit Euch meine ich auch Herrn Fricke, heute Bahn-Konzernbeauftragter für BaWü. Der gibt am 4.Juni 2003 quasi den Befehl: „Bis zur endgültigen Verabschiedung dürfen daher keine neuen Baukosten kommuniziert werden…“. Aha!
O Auch die heute in der StZ veröffentlichten Protokollauszüge belegen: Schon 2008 war bekannt, dass im Tunnelbau mit deutlich höheren Kosten zu rechnen ist. Aha!
O Wenn Sie Anstand haben, Herr Fricke, dann nehmen Sie jetzt Ihren Hut! Und auch alle anderen, die von diesem Volks- und Parlamentsbetrug gewußt haben….
O Herr Schuster und Ihr Christ + Sozialdemo- kraten: Ihr seid blauäugig gewesen. Das kommt vor. Aber spätestens jetzt könnt Ihr die Notbremse ziehen. Denn das ganze Projekt ist ein unseriöses Machwerk – Ihr habt auf Grund manipulierter und falscher Zahlen entschieden! Jetzt wißt Ihr Bescheid – treibt’s nicht zu weit. Ich spreche Euch hiermit mein tiefstes Mißtrauen aus.
Und Ihnen allen, den aufrechten und auf- müpfigen Bürgerinnen und Bürger, ein herzliches Danke! Ihr Peter Grohmann

Bürgerbrief 48

Liebe Bürgerinnen und Bürger,
oh oh oh, diese Woche kommt’s für die Bahn ganz, ganz dicke! Heute der Bericht im Spiegel, der uns zeigt, wie die Bahn nicht nur uns mit falschen Zahlen manipuliert (das wär’ ja nichts Neues), sondern auch die Entscheider – MdB, MdL’s, Minister, ja ganze Regierungen! Die Bahn treibt uns alle vor sich her wie eine Schaf- herde, gleichgültig, ob schwarz-gelb oder rot- grüne Schafe. Entscheidungen freilich müssen, das gebieten Verfassung und Haushaltsrecht, auf der Basis überprüfbarer, also harter Fakten getroffen werden, sonst schimpft erstens der Verfassungsschutz und es gibt zweitens gar eine mehr…