Archiv der Kategorie: Allgemein

Reiches Erbe aus der Nazizeit

Peter Grohmann zu einem Artikel von Thomas Borgmann in der StZ am 15.5.09 (als Leserbrief)

„Das Erbe aus der Nazizeit“ ist ein gemeinsames, ein gesellschaftliches Erbe – und es ist vor allem nicht mit einem „eigenen großen Kapitel“ in einem Stadtmuseum abzuhandeln. Dazu ist das Stadtmuseum einfach viel zu klein. Thomas Borgmann unterstellt, es hätte ja sechzig Jahre lang niemand ein Dokumentationszentrum gefordert – um Himmels Willen, warum kommt denn da die demokratische Öffentlichkeit nicht drauf, samt Medienmachern, Rathaus, Land, Archivaren? Die bringen’s ja nicht einmal fertig , eine ordentliche Gedenktafel am Folterort anzubringen, – nein, sie müssen das Gedenken innen verstecken! Wissen Sie eigentlich, wie langwierig der Kampf war, bis eine mehr als bescheidene Inschrift am Landgericht ans Fallbeil und die rund 500 geköpften Menschen erinnerte? mehr…

Über Geschichte stolpern

Der Kölner Künstler Gunter Demnig hat mittlerweile in Deutschland, aber auch im benachbarten Ausland wie Ungarn, Tschechien oder Polen, weit über 18.000 Stolpersteine eigenhändig verlegt, mit denen an Opfer des Nationalsozialismus, an Juden, politisch Andersdenkende, Behinderte, Zeugen Jehova, Homosexuelle und Sinti erinnert wird.

Am Dienstag und Mittwoch, 19. / 20. Mai, kommt Gunter Demnig erneut nach Stuttgart, um in den Innenstadtbezirken sowie in Obertürkheim, Cannstatt, Zuffenhausen, Stammheim, Feuerbach und erstmals auch in Weilimdorf weitere 53 Stolpersteine bündig in öffentliche Gehwege einzubringen. In Stuttgart werden damit insgesamt rund 450 dieser 10x10cm großen Kleindenkmale dort an Mitbürgerinnen und Mitbürger erinnern, wo sie gewohnt haben, bevor sie dem Wahn des Dritten Reiches zum Opfer fielen. Die Namen sowie Lebens- und Schicksalsdaten, welche auf die Messingplatte an der Oberseite der Stolpersteine eingraviert sind, wurden von den ehrenamtlichen Stolpersteininitiativen, die es mittlerweile flächendeckend für alle Stadtbezirke gibt, oft aufwändig erforscht. Weil dies in allen 438 Orten, in denen Demnig bisher Stolpersteine verlegt hat, so geschieht, hat er mit seinem Kunstprojekt auch das Wissen um die Geschichte des Dritten Reiches in weiten Teilen der Bevölkerung vermehrt.< Am Dienstag, 19. Mai, wird um 19:30 Uhr im Bürgerhaus Rot, Auricher Str. 34 A, der Dokumentarfilm "Stolperstein" von Dörte Franke gezeigt. Gunter Demnig wird bei der anschließenden Diskussion anwesend sein. Am Sonntag, 24. Mai, ist der Film um 20:00 im Generationenhaus Heslach, Gebrüder-Schmid-Weg 13, zu sehen. Dort trifft man sich bereits um 18:00 Uhr zu einem Stadtteilspaziergang "Stolpersteine im Stuttgarter Süden", den Siegfried Bassler leiten wird. ps. Stolpersteine sind Spuren für übermorgen, damit sich die Kinder unserer Kinder an die alten Zeiten erinnerrn. Peter Grohmann

Mit Ihnen möcht' ich mal panaschieren

Das baden-wüttembergische Kommunalwahlgesetz ist eine wahrhaft demokratische Angelegenheit. Es bietet im Gegensatz zu den manipulierten Listen bei den meisten anderen Wahlen den WählerInnen die Möglichkeit, den Parteiführungen einen kräftigen Strich durch ihre Rechnungen zu machen. Erstens kann man beliebig viele Listen „mischen“, also Kandidaten anderer Listen auf „seinen“ Stimmzettel handschriftlich übertragen (panaschieren) und man kann Kandidaten 1, 2 oder 3 Stimmen geben und ihnen damit mehr Chancen auf ein Mandat einräumen. Wichtig: In Stuttgart zB,. hat man 60 Stimmen – vergibt man auch nur eine mehr, ist der Stimmzettel ungültig! Eine exakte Anleitung, wie man’s richtig macht, steht auf den Wahlzetteln, die dieser Tage allen Wahlberechtigten zugestellt werden. Auf diese Weise kann man bereits vor dem Wahltag (7. Juni) überlegen, wen und wie man wählt. Und Sie wissen ja: Wahltag ist Zahltag, meint Peter Grohmann

Pippo Pollina – eine tolle Premiere

Pippo Pollina, seine Kollegen aus Sizilien, das Rundfunksinfonieorchester und Schauspieler des Theaterhauses zu erleben: Ultimo volto – Der letzte Flug erzählt die bis heute ungeklärte Geschichte eines Flugzeugabsturzes, der ein „Abschuss“ war und bei dem 81 Menschen, darunter viele Kinder, ums Leben kamen.

Musikalisch, politisch, literarisch war’s ein tolles Erlebnis – und ein aufkläerrischer Abend der AnStifter! Danke ans Theaterhaus!
Und schaut im Netz nach, wo Pollina demnächst zu sehen ist.

Großkundgebung gegen Stussgart 21
Bild nennt Zahlen

Die Bild-Zeitung schreibt am 14.5.2009 um 07:57 Uhr) auf ihrer Website, dass bei der Großkundgebung gegen Stuttgart 21, 5000 Gegner erwartet werden. Das Stuttgarter Wochenblatt veröffentlicht aus dem selben Anlass einen ausführlicheren Text über Gangolf Stocker (64), an dem man bei der Auseinandersetzung mit Stuttgart 21 nicht vorbeikommt und der die Perspektive des Widerstands in die Worte fasst: „Wir werden nicht lockerlassen“. Stocker ist in einer Eisenbahnersiedlung neben dem Rangierbahnhof in Offenburg groß geworden. Widerstand gegen Stuttgart 21 leistet er seit 13 Jahren, so das Wochenblatt. Mit Stuttgart 21 verbindet Stocker drei weitere, von vielen Stuttgarter Politikern vernachlässigte Themen: Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und Demokratie.B.

Kino
Das Herz von Jenin

Gegenwärtig läuft im Delphi der Film „Das Herz von Jenin“ (Buch und  Regie: Lior Geller, Markus Vetter). Der Dokumentarfilm erzählt die  Geschichte eines palestinensischen Vaters, dessen Kind von  israelischen Soldaten getötet wird. Die Eltern erklären sich bereit,  die Organe ihres Sohnes zu spenden, um dadurch das Leben von sechs  israelischen Kindern zu retten. 3 Jahre später besucht der Vater die  Kinder und deren Familien. Unter Mitwirkung des Tübingers Marcus Vetter ist ein sehenswerter Film entstanden, dessen ergreifende  Menschlichkeit auf mich stärker wirkte als der etwas holprig  daherkommende, politische Anspruch. Burkhard.

Das Delphi gehört zu Arthaus und Arthaus ist AnStifter-Partner

Willi Hoss zum 80. Geburtstag

Mo, 27. April 09
17.30 – 21 h
Theaterhaus Stuttgart

Am 27. April wäre Willi Hoss 80 Jahre alt geworden. Er hat mit seinem Engagement die Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit verändert und war ein Bindeglied zur grünen Bewegung. Nach dem Balkan-Krieg hat Hoss die Grünen unter Protest verlassen. Er gehört zu den Mitbegründern der AnStifter. Seine Biografie „Komm ins Offene, Freund“ ist bei den AnStifter zu haben (Hrg. von Peter Kammerer). mehr…