Archiv der Kategorie: Allgemein

Veranstaltungsreihe im Planetarium Stuttgart
Filme, die Geschichte machen

Unsere neue Filmreihe stellt im Wechsel internationale Filme vor. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Produktionen, „die Geschichte machen“: Streifen, die der Zensur an- heimfielen, filmgeschichtlich interessante oder solche, die sich elementaren Menschenrechten widmen, historische Ereignisse aufgreifen oder zur Auseinandersetzung einladen.
Die Filme werden eingeführt, besprochen oder diskutiert.

Zu den Veranstaltungen gibt es in der Regel und im Wechsel Sonntagsfrühstücke oder Kostproben, Musik oder Literatur. Die Filmreihe verfolgt keine kommerziellen Interessen. Zur Mitarbeit in einer Projektgruppe, die die Reihe begleitet, laden wir, d.h. das Theater am Olgaeck und Die AnStifter, herzlich ein.

Kinoeintritt: 7,50 Euro, Verzehr kostet extra.

Alle Termine auf einen Blick.

Bis 1997 zeigte das Kommunale Kino im Planetarium Filme, zog dann aber aus und machte an anderer Stelle noch einige Jahre weiter. 2008 schließlich schloss es seine Pforten und schuf damit ein neues Stuttgarter Alleinstellungsmerkmal, wenn auch ein negatives: Die Die baden-württembergische Landeshauptstadt ist die einzige deutsche Großstadt ohne Kommunales Kino.

Mit unserer Initiative wollen weder wir noch das die Reihe fördernde Kulturamt der Stadt Stuttgart ein Kommunales Kino, wie es z.B. der Verein Neues Kommunales Kino fordert, ersetzen. Wir wollen aber trotzdem eine Plattform schaffen, auf der Film nicht nur konsumiert, sondern auch diskutiert wird.

Wettern der Woche
Gaucken

"Gaucken" – Peter Grohmann's "Wettern" vom 11.6.2014

Gauck hat in Oradour gesprochen. Gauck hat in Sant’Anna di Stazzema gesprochen, Gauck hat in Ligiades gesprochen – sagt mir nichts, werden die meisten sagen. Gaucks Spreche ist auch ein Weilchen her – das trifft erst recht für die Verbrechen der deutschen Wehrmacht zu, die in diesen Tagen 70 Jahre alt werden und ungesühnt bleiben. Der Pastor, der Prediger war mal wieder auf der Kanzel, spotten sie ostwärts, westwärts, die Einheitsfront all jener, die Gaucks Moralpredigten nicht mögen, die sich nicht erinnern lassen wollen, die sich noch nie erinnert haben, die sich mehr Schärfe, Härte, Zorn wünschen und 70 Jahre lang drauf verzichtet haben. Nie hatte in diesem unserem schönen Lande jemand Anlass, sich über einen Kanzler, einen Minister, einen Bundespräsidenten zu beschweren, weil der vielleicht zu spät dran oder zu lasch war in Auschwitz oder Gernica, in Coventry, Terezin, Tulle, Simferopol, Kraljevo. Nein, sie waren nie dort, tauchten da 70 Jahre lang nicht auf.

Oder nehmen Sie Köln! 10 Jahre nach dem Nagelbombenattentat (die Presse: Döner-Morde) versammelten sich eben jetzt ein paar Zehntausend Kölner aus aller Herren Länder, hören BAB, verdammt lang her, und Pastor Gauck, hören Maffei und die Kulturkonsorten. Andernorts kriegt man den Arsch nicht noch, da wie dort bleibt der Schwarze Block ganz unter sich, eingekesselt vom Verfassungsschutz und vermummten Hundertschaften, und würde gern den Protest gegen die Mörder und ihre Helfershelfer gestern und heute zeigen, loswerden, losbrüllen, aber die Obrigkeit weiss das zu verhindern. Statt aufzuklären, zu recherchieren, den Rechtsstaat und die Verfassung beim Wort, also ernst zu nehmen, mokiert sich die Intelligenzia samt Mitläufern beim Stammtisch-Feuilleton über zu salbungsvolle Reden des Präsidenten.

Die Schily und Co KG, arrogante Besserwessis, haben seinerzeit – vor 10 Jahren – jede Kritik an den Ermittlungen und ihren (!) Ermittlern heruntergebügelt. Die haben dann, 10 Jahre lang bis heute, die Neonazis gepampert und angeleitet und anschließend die Akten verbrannt. Da ist mir ein Joachim Gauck tausendmal lieber als all jene, die das Maul und sich raushalten, auch wenn Joachim die Nazis als Spinner verniedlicht. Hinzulernen kann jeder.

Peter Grohmann schreibt und spricht sein Wettern der Woche für die Wochenzeitung Kontext – für lau.

Für jeden Stadtteil ein Reparaturcafé! Für jedes Reparaturcafé ein Spezialschraubenzieher!

Die Idee des Reperaturcafés kommt aus den Niederlanden, wo es mittlerweile in jeder größeren Stadt ein Repair Café gibt. In Amsterdam gibt es sogar in jedem Stadtteil Treffen, die teilweise mehrmals monatlich stattfinden.
Stuttgart hat nun auch zwei Reparaturmöglichkeiten in West und Wangen und weitere Initiativen in Vaihingen, Untertürkheim und Hallschlag können Unterstützung gebrauchen.
Vom letzten Treffen im westQuartier gibt es ein schönes Video, bei dem die Organisatoren erklären um was es geht und wie es abläuft.

Das Stuttgarter Repair Cafe war nun auch schon Schauplatz für Video-Aufnahmen für einen ARD-Beitrag über die Reparaturanfälligkeit von Tablet-Computern und Smartphones.

Vorgestellt wird auch die Firma ifixit, die spezielle Reparatursets für diese Geräte verkauft. Nun muss angemerkt werden, dass es kaum sinnvoll, ressourcenschonend und nachhaltig ist, wenn jede Person sich ein Reparaturset fürs Smartphone kauft. Besser ist es ein Repair Cafe zu gründen, und so die Spezialschraubenzieher vielen Leuten zugänglich zu machen. Nichtsdestotrotz bietet ifixit auf der Homepage kostenlos Anleitungen zum Reparieren von iPads, Kühlschränken oder Nähmaschinen an. Außerdem kann sich jeder daran beteiligen Anleitungen zu schreiben oder zu verbessern.

Es ist eine Möglichkeit kaputte Gegenstände zu reparieren, aus alt wieder neu machen. Genauso könnte man alte Gewohnheiten wieder neu aufleben lassen und erweitern, bei denen es um die Produktion von Gütern geht. Das Verständnis von Gemeingütern, Allmende und Commons geht davon aus, dass eine lokale, institutionalisierte Kooperation bessere und nachhaltige Lösungen im Zusammenleben schafft als die staatliche und marktwirtschaftlich Organisationsform. Im Herbst werden die AnStifter diesen Themenkomplex in einer Veranstaltungsreihe beleuchten. Zunächst wird es eine generelle Einführung in das Konzept Gemeingüter und Commons geben, um dann die Bereiche Landwirtschaft, Wohnen und Creative Commons näher zu betrachten.

Wow! 426 Plakate gegen Krieg und Gewalt!

Der Plakatwettbewerb „100 Jahre Erster Weltkrieg: Die Waffen nieder! Jetzt!“ des gleichnamigen Bündnisses stieß auf eine enorme Resonanz: 5,7 Gigabyte in Form von 426 kamen am Ende zusammen. Von Stempeltechniken über Collagen bis hin zu reiner Typografie und Malerei war alles vertreten.

In den nächsten Wochen wird eine Jury eine Auswahl treffen, die vom 9. November bis zur FriedensGala im Stuttgarter Theaterhaus zu sehen sein wird, und die besten Plakate und deren MacherInnen auszeichnen.

Crosspost von waffen-nieder.de.

Das Repair Café steckt an

Jetzt gings wirklich los: Nach dem Probelauf des Repair Cafés im Stuttgarter Westen öffnete es am vergangenen Samstag zum ersten Mal für alle. 30 Leute kamen zum Reparieren, noch mehr um sich mal umzuschauen, einige um sich zu informieren und vernetzen. Interesse an der Idee Repair Café gibt es nun auch in Untertürkheim, Vaihingen und Hallschlag. Um eines zu eröffnen braucht man auch nicht viel: einen Raum, einen Tisch, Werkzeug und Menschen die Spass haben am Reparieren und keine Lust auf Verschwendung, geplante Obsoleszenz oder Müllberge.

Im Repair Café im Westen konnten daher auch einige Erfolgserlebnisse gefeiert werden. Am häufigsten gehen wohl Kaffeemaschinen und Föhne kaputt, können aber auch am häufigsten repariert werden. Große Freude im Raum löste der reparierte Mixer aus – nach drei Stunden Frickelei. Mit Fingerspitzengefühl und einem Klebestreifen konnte eine VHS-Kassette mit privaten Erinnerungen repariert werden, bei der der Film gerissen war. Ansonsten wurde eine Jeans genäht, ein Stuhl geschraubt und ein Auspuff am Auto notdürftig montiert. Das größte Erfolgserlebnis für die Reparaturlaien und -experten ist aber, dass die Leute zufrieden und glücklich sind, wenn der Gegenstand wieder funktioniert.
Natürlich war nicht alles erfolgreich. Der kaputte Beamer ist nicht so leicht zu öffnen, ein Föhn vielleicht gar nicht, weil er verklebt statt verschraubt ist.

Stefan Schridde von „Murks? Nein danke!“ ruft daher auch die Konsumenten auf, sich beim Einkauf die Produkte genauer anzusehen und beantwortet die Frage, was wir gegen geplante Obsoleszenz tun können und was die Politik tun sollte.

Was ist geplante Obsoleszenz? Was können wir dagegen tun?

Das Repair Café motiviert jedenfalls nicht nur zum reparieren lassen. Mich hat es motiviert meinen kaputten Drucker zu reparieren, und gerissene Jeans zum Schneider um die Ecke zu bringen. Ich hatte die Gelegenheit ein paar Kabel zu löten und habe noch ein paar Brötchen mitnehmen dürfen, die übrig waren. Das war sozusagen Drittverwertung, weil die Verpflegung des Tages von der Initiative „Lebensmittel retten“ üppig gesichert wurde, die verderbliche Lebensmittel von Bäckereien und Einzelhandel einsammelt, um sie zu verwenden oder zu verteilen anstatt sie wegzuwerfen.

Wie gesagt, für ein Repair Café braucht es nicht viel. Der Bedarf und das Engagement der Leute ist groß, die Unterstützung ist da: Untertürkheim, Vaihingen, Hallschlag, ihr seid dran!

Wettbewerb
Deutschland deine Schwaben – Einsendeschluss 30.5.!

Menschen vom Kulturverein ’s Dudelsäcke baten uns, diesen Wettbewerb zu veröffentlichen:

Wer wir sind und wie wir uns fühlen.
Wir wollen es wissen und Sie werden es uns schon zeigen.

Der Dichter Thaddäus Troll, einer der berühmtesten Söhne Bad Cannstatts, wäre 2014 hundert Jahre alt geworden. Um sein Erbe zu ehren lädt der Kulturverein ’s Dudelsäckle e.V. zu einem Gestaltungswettbewerb ein. Unterstützt wird er hierbei von der Stadtteilbücherei Bad Cannstatt und der Cannstatter Zeitung.

1967 erschien Trolls wohl bekanntestes Werk „ Deutschland deine Schwaben.“ In sowohl liebevoller als auch humorvoller Weise beschrieb er hierbei typisch schwäbische menschliche Eigenschaften und prägte damit das Bild der Schwaben im übrigen Deutschland. Inzwischen sind 47 Jahre vergangen und somit ist das Jubiläumsjahr des Autors willkommener Anlass das Bild der Schwaben einem update zu unterziehen.

  • Wer ist eigentlich Schwabe oder fühlt sich als solcher?
  • Wie sehen sich Schwaben heute selber?
  • Wie werden sie von anderen gesehen?
  • Wie integriert sind die hinzugezogenen Einwohner und welchen Einfluss hat ein Ausländeranteil von 24 % auf das Lebensgefühl und die kulturelle Identität seiner Bewohner?

Wir suchen Antworten auf diese Fragen in Form von Texten und Bildern.

Zugelassen sind Aufsätze und Gedichte von der maximalen Länge zweier DIN A 4 Seiten. Die Texte können bis 30. Mai 2014 postalisch (Kulturverein `s Dudelsäckle e. V., Lüglensheidestr. 11, 70378 Stuttgart) oder per E-mail wettbewerb@dudelsaeckle.de eingereicht werden.
Bilder und Zeichnungen können bei der Stadtteilbücherei Bad Cannstatt, Überkingerstr. 15 in 70372 Stuttgart abgegeben werden.
Anfang Juni schlägt eine fünfköpfige Jury pro Mitglied einen persönlichen Favoriten vor.

Diese fünf Beiträge werden Mitte Juni in der Cannstatter Zeitung vorgestellt. Der endgültige Preisträger wird durch Leser der CZ und den Besuchern des Thaddäus Troll Wochenendes 27./28./29. Juni 2014 ermittelt.

Weitere Infos direkt beim Dudelsäckle

Friedensbewegung
Montagsdemos / Montagsmahnwachen & was sich in Berlin tut

Im Neuen Deutschland findet sich ein lesenswerter Debattenbeitrag von Prinz Chaos II. zur Frage, welche Möglichkeiten sich zum Umgang mit den Montagsdemos bieten und welche Folgen welche Handlungsoption haben könnte. Sein Vorschlag, aktiv den Diskurs zu suchen, Einstellungen zu hinterfragen und die Menschen von Humanismus zu überzeugen, ist der Ansatz, der in Stuttgart bisher ganz gut funktioniert hat.

Neben dem Abwägen der Argumente scheinen mir folgende Zeilen besonders wichtig:

Bin ich mir zu 100 Prozent sicher, das Richtige zu tun? Nein!

Wir leben, in der Tat in gefährlichen Zeiten! Jede Handlungsoption birgt große Chancen und Risiken.

Der Prinz verweist in seinem Artikel auf einen Text, den Pedram Shahyar am 5. Mai im Neuen Deutschland schrieb. Auch darin finden sich treffende Aussagen wie diese, die das gesammelte Misstrauen, dem ich bei meiner Einmischung in Stuttgart begegnete, zusammenfasst:

Es ist ein immer wiederkehrendes Problem organisierter Linker, Anschluss an spontane Mobilisierungen zu finden, die nicht aus ihrem Milieu entstanden sind.

Ortwin Renn & die AnStifter

Uns erreichen Nachfragen, warum wir Ortwin Renn: Das Risikoparadox – warum wir uns vor dem Falschen fürchten als Termin in unserer Liste haben.

Ich nehme Prof. Renn und sein IFOK-Institut als für die Zivilgesellschaft sehr gefährlich war, da sie mit ihrem Konzept der Bürgerbeteiligung oder strategischen Einbindung im Auftrag von Entscheidungsträgern systematisch versuchen, Protestbewegungen ihre Energie zu nehmen und sie zu spalten – ohne ihnen im Gegenzug echte Entscheidungsmöglichkeiten zu bieten. (Interessant wird hierzu sicherlich die Lesung und Diskussion mit Michael Wilk am 28.5.)

Trotzdem oder gerade deshalb verbreiten wir einen solchen Termin im Stuttgarter Rathaus. Er bietet einerseits die Chance, sich ein Bild von Renn und seinem Tätigkeitsfeldes zu bilden und andererseits auch den sicherlich anwesenden PolitikerInnen z.B. durch kritische Nachfragen zu zeigen, dass seine Ansichten nicht unumstritten sind.

SWR-Berichte über die Kunstausstellung Underground

Sowohl SWR 2 als auch die SWR Landesschau berichteten in den letzten Tagen über die Eröffnung trinationalen Kunstausstellung Underground im Elsaß.

Beide Berichte sind sehens- bzw. hörenswert und vermitteln einen guten Einblick in die Ausstellung. Im Skript der Hörfunksendung heißt es:

„Wir wollten nichts, was jetzt irgendwie sehr platt oder sehr direkt oder sehr unmittelbar einfach mit dem Krieg sich auseinandersetzt, sondern schon eher kluge, auch hintersinnige, auch humorvolle Dinge.“ Raimund Menges

[…]

Ein Rundgang durch die komplette Ausstellung, die sich in den Gängen über viele Kilometer erstreckt, dauert über drei Stunden. Eine körperliche und auch psychische Belastungsprobe – die tiefe Eindrücke hinterlässt!

Zur Ausstellung mit Werken von über 30 Kunstschaffenden organisieren die AnStifter bis Ende September monatliche Exkursionen. Die erste Exkursion findet am Samstag, den 31. Mai statt.

Wettern der Woche
Krimskoye

Nastrovje! – Peter Grohmann's "Wettern" vom 7.5.2014

Wahre Werte sind zeitlos, das wußte schon meine Omi Glimbzsch aus Zittau, wenn sie zum Internationalen Frauentag bei den Kundgebungen laut „Nastrovje!“ rief. Das war immer am 8. März, nicht am 8. Mai, da war was anderes. Sie kippte dann ein-zwei Fläschchen Krimsekt mit der Brigade auf den damals noch real existierenden sogenannten Sozialismus. Klar, der 8. Mai wäre ein ebenso würdiger Anlass zum Feiern gewesen – oder ist’s gar noch. Allerdings – Sieg oder Niederlage, 1945, da trennen sich die Geister. Der eine sagt so, der andere so.

Im Frühjahr ’45 weigerten sich Hitler und Co, die Truppen der Wehrmacht von der Krim zu evakuieren. Sewastopol wurde zur Festung erklärt, aber das half auch nichts. Angeblich ertranken allein vom 3. bis zum 13. Mai 42.000 Deutsche im Schwarzen Meer und hunderttausende an den Fronten. Das ist fast 70 Jahre her, aber wer lernt schon gerne?

„Bild“ und das krude Schwesternblatt „B.Z“ – beide mehr als streng riechend – hauen in diesen Zeiten wieder mal so richtig auf die Pauke. Sie tun so, als sei Putin der Kommunist von gestern, was viele Kommunisten hierzulande ja auch gern glauben. Seriöse Kommentatoren schieben in derlei Debatten dann ihre Recherchen rein: Die russischen Panzer von heute taugten nicht viel. Reparaturanfällig. Und viel zu hoher Spritverbrauch. Umweltschädlich, wie alle Panzer. Immerhin sind fast 20 % der Deutschen der Meinung, wenn je einmarschiert werdern muss, sollten wir nicht abseits stehen. Aber ist dann noch was zu holen? Denn momentan heißt das Zauberwort in der Ukraine Land Grabbing und niht Menschenrechte. Libyen war zuerst da, dann die Russen. Der Rubel rollt. Die Volksrepublik China kaufte und zahlte vorab für 90 Millionen Tonnen Getreide 3 Milliarden US-Dollar. Der US-Investmentfonds New Century Holdings erwarb 450 000 Hektarbestes Ackerland. Die USA helfen allerdings auch, u.a. beim Uran-Abbau. In Nowokonstantinowka lagern mehr als 90000 Tonnen, ein Vorkommen, das in den nächsten zwei Jahren erschlossen werden soll.

Was ist wahr, was ist Lüge, wem soll man in diesen Zeiten noch glauben? Gottlob gibt es unabhängige Medien. Nehmen wir etwa die private Ukrainische Unabhängige Informationsagentur (UNIAN). Sie wird von dem Oligarchen Ihor Kolomojskyj kontrolliert. Oder das Ukrainian Crisis Media Center (UCMC. Das ist ein internationales PR-Netzwerk und wird vor allem von George Soros finanziert. Soros ist ein Spekulant, aber auch ein Philanthrop. Passt.

Peter Grohmann erstellt sein Wettern der Woche für die Wochenzeitung Kontext.

„Friedensbewegung Stuttgart“ & die „alte“ Friedensbewegung

Meine ersten Erlebnisse mit den Vorgängen rund um neue Stuttgarter Akteure in Sachen Frieden hatte ich ja schon an anderer Stelle ausführlich beschrieben. Seit diesem Bericht vom 31. März hat sich eine Menge getan: „Friedensbewegung Stuttgart“, wie sich die OrganisatorInnen der hiesigen Demos nennen, hat sich von der bundesweiten, von einer Gruppe aus Aachen gesteuerten, „Friedensbewegung 2014“ (genannt Management) wegen deren Nähe zu rechtem Gedankengut und Verschwörungstheorien distanziert. Anschließend distanzierten sich wiederum die bundesweiten Organisatoren von den den Stuttgartern und strichen deren Veranstaltung aus ihrem Terminkalender.

Auf der trotzdem erfolgreichen Demonstration am 12. April auf dem Stuttgarter Kleinen Schlossplatz redeten dann neben den VeranstalterInnen VertreterInnen von Mehr Demokratie, Ohne Rüstung Leben, Piraten und anderen Organisationen vor 600-1.000 Menschen. Am 23. April setzten sich dann zwei Vertreter der „Friedensbewegung Stuttgart“ mit der DFG-VK, Ohne Rüstung Leben und meiner Wenigkeit in der DenkMacherei zusammen, um zurück und vor allem nach vorn zu blicken. Themen waren der Umgang mit Distanzierungen (welche sind notwendig, welche nicht), die Zensur von Flyern am 12.4., Demotechnik, Finanzen und eine mögliche Zusammenarbeit hinsichtlich weiterer Demos in Stuttgart.

Ich denke, dass es der richtige Schritt war, die neuen Aktiven nicht auszugrenzen oder mit für sie undurchschau- und unerfüllbaren Erwartungen zu überfordern  sondern aktiv einzugreifen und sie auf ihrem Weg zu begleiten. Ein ähnlicher Schulterschluss zwischen neuer und alter Friedensbewegung – und ein entsprechender Diskussionsprozess – fand anscheinend neben Stuttgart nur in Ingolstadt (in Bezug auf die dortigen Montagsdemos) und Aachen statt, weshalb Otmar Steinbicker, Herausgeber des Aachener Friedensmagazins aixpaix.de und Mitglied des Kooperationsrates der Kooperation für den Frieden, zu einer der nächsten Demos nach Stuttgart eingeladen wurde. .

Dass sich die „alte“ Friedensbewegung sich bundesweit nicht weiter einbringt, ist umso bedauerlicher, als dass von ihr auch sonst extrem wenig zur Ukraine zu hören und zu sehen ist – weder in Talkshows noch in den meinungsführenden Blättern oder in Form eigener Demos. Insbesondere, da die Lage in Osteuropa immer brenzliger wird, die Regierung in Kiew schon offen von Krieg redet, die NATO ihre Forderung nach höheren Rüstungsetats unterstreicht und Schweden als nicht-NATO-Mitglied dem Wunsch schon nachkommt, ist es höchste Zeit, dass die Friedensbewegung wieder zu alter Stärke gelangt und das Thema nicht der rechten Ecke überlässt. In diesem Sinne hoffe ich, dass die Demo der „Friedensbewegung Stuttgart“ am kommenden Samstag ein voller Erfolg wird, auch wenn sie leider parallel zu etlichen anderen spannenden Veranstaltungen stattfindet.

Unterstützt wird die Demo übrigens offiziell von DFG-VK und der ökumenischen Organisation „Ohne Rüstung Leben“. Für Reden haben sich Martin Zeis (attac), Paul Russmann (Ohne Rüstung Leben) und Jens Loewe angekündigt. Außerdem sollen  von Henning Zierock (Gesellschaft Kultur des Friedens), Aziz Fall (afrikanischer Politikwissenschaftler), Jahel Matri (Solidaritätsbrücke Stuttgart – Tunesien) Friedensbotschaften verlesen werden.

Hannes Wader
Es ist an der Zeit

Die Lage in der Ukraine wird immer brenzliger und fast alles, was Ost und West unternehmen wirkt eher eskalierend als deeskalierend. Lasst uns deshalb im Sinne Hannes Waders für den Frieden kämpfen!

Hannes Wader Es ist an der Zeit

Es blieb nur das Kreuz als die einzige Spur
Von deinem Leben, doch hör‘ meinen Schwur
Für den Frieden zu kämpfen und wachsam zu sein:
Fällt die Menschheit noch einmal auf Lügen herein
Dann kann es gescheh’n, daß bald niemand mehr lebt
Niemand, der die Milliarden von Toten begräbt
Doch finden sich mehr und mehr Menschen bereit
Diesen Krieg zu verhindern, es ist an der Zeit

Underground
Die Kunstausstellung im Bunker

Ob Aton und Amen wohl auch ausreichend für ihren Einsatz im Werk von Daniel Glaser und Magdalena Kunz entlohnt werden? Wer den beiden Gestalten in ihren Öljacken (Bootsflüchtlinge? Obdachlose?) in den Katakomben der Festung Schoenenbourg so beim Philosophieren zuhört, kann auf so eine Frage kommen, lenkt sie doch von den fundamentalen Themen ab, mit denen die beiden Schwarzen den Raum füllen. Doch die zwei sind nur eine animierte Kunstinstallation im Rahmen der Ausstellung „Underground“, die am 1. Mai im Elsaß eröffnet wurde.

Glaser Kunz - CH -Zürich - CH - Aton & Amen | Foto: Kontur Stuttgart
Glaser/Kunz – CH -Zürich – CH – Aton & Amen | Foto: Kontur Stuttgart

Den Ort, den sich Kontur Stuttgart für seine Ausstellung mit Werken internationaler Künstler ausgesucht hat, hätte nicht besser sein können. Unter einem Buchenwald versteckt sich als Teil der Maginot-Linie in bis zu 30 Metern Tiefe eine riesige Bunkeranlage, mit denen sich Frankreich im Zweiten Weltkrieg gegen Deutschland verteidigte.

An diesem Ort, der durch seine Enge, Kälte und Feuchtigkeit, seine Abschottung von der Außenwelt, seine Geschichte die BesucherInnen auch schon bei einem normalen Besuch emotional berührt, wirken die Werke, die den Schrecken von Krieg und Vertreibung thematisieren, viel stärker als es in einer anonymen Galerie möglich gewesen wäre.

So lässt eine schwarze, mehrfach geknickte Linie an der Wand (Herzklopfen von Margarete Rebmann) im Kopf parallel Bombeneinschläge, Sirenengeheul und ein Gefühl von Herzrasen entstehen.

Joelle Allet - Sirnach - CH - Flieg, Vogel, Flieg! | Foto: Kontur Stuttgart
Joelle Allet – Sirnach – CH – Flieg, Vogel, Flieg! | Foto: Kontur Stuttgart

Einige Meter weiter verweisen die überdimensionalen Schleuderguss-Rohlinge, von Joëlle Allet auf an Förderbänder erinnernde Konsolen in einem hunderte Meter langen Tunnel auf die Industrialisierung des Krieges, erinnern durch ihren Titel Flieg, Vogel, Flieg! an den friedlichen Wald über der Bunkeranlage und gleichzeitig an die unbedarfte Begeisterung, die vor Kriegen immer wieder herrschte – und heute im Modellbau weiterlebt, wo man sich mithilfe dutzender Firmen als Teil einer großen Fangemeinde jegliches Kriegsgerät originalgetreu, nur etwas verkleinert, nachbauen kann.

Zu dieser bewegenden Ausstellung mit Werken von über 30 Kunstschaffenden organisieren die AnStifter bis Ende September monatliche Exkursionen (Die Ausstellung selbst endet am 3. Oktober 2014). Die erste Exkursion findet am Samstag, den 31. Mai statt.

Wer es nicht zur Ausstellung selbst schafft: Einen hochwertigen Katalog gibt’s für 19 Euro bei Kontur.

 

Baustelle öffentliches Leben 2

Stuttgart im April 2014: An jeder Ecke in der Innenstadt ist eine Baustelle, Bauzäune, Straßensperrungen, Verkehrsschilder, mobile Ampelanlagen, Durchfahrtsverbote. Neben den Baustellen an öffentlichen Gebäuden ist aber hauptsächlich der öffentliche Raum betroffen: Gehwege, Fahrradwege, Straßen.
Stuttgart war schon immer eine Baustellenstadt. In diesem Jahr erreicht sie ein neuen Rekord. Angeblich bis zu 18.000 Baustellen sollen dieses Jahr in Stuttgart errichtet werden.

Was macht das mit den Menschen? Was bedeutet es, wenn man von jedem x-beliebigen Punkt in Stuttgart höchstens drei Minuten Fußweg zur nächsten Baustelle benötigt? Was heißt es, wenn auf einer fünfminütigen Fahrradstrecke bis zu zehn Baustellen umkurvt werden müssen?
Als Passant fragt man sich manchmal, was hier wieder gemacht werden muss. Als Anwohner fragt man sich, warum das mitten in der Nacht gemacht werden muss. mehr…

Reparieren, Frickeln, Basteln – Probelauf des Repair Cafés im Stuttgarter Westen

Reparieren, Frickeln, Basteln – das Repair Café im Stuttgarter Westen hat den Probelauf bestanden und sich selbst für den Alltag zugelassen. Am Sonntag waren ca. 25 Personen im WestQuartier und trafen sich erstmals unter praktischen Bedingungen. Dabei wurden unter anderem Stühle, Wasserkocher und ein Tisch repariert und Tipps für die Reparatur eines Laptops gegeben. Die Reparatur einer Nähmaschine, womit Kleidung ausgebessert werden könnte, scheiterte leider. Dass es genügend Bedarf gibt, zeigte sich auch daran, dass schon eine To-Do-Liste der Gegenstände für das nächste Mal erstellt wurde. Dann gibt es auch wieder an mehreren Stationen die Möglichkeit, Alltagsgegenstände reparieren zu lassen. Experten und Laien im Bereich Holz, Elektronik, Mechatronik und (hoffentlich) Textil stehen dann zur Verfügung, reparieren selbst oder geben Tipps.
Genauso arbeitet auch das zweite Repair Café in Stuttgart. Dort liegt der Schwerpunkt mehr auf elektronischen Geräten und findet alle drei Monate sonntags im shackspace in Wangen statt.

Die Idee des Repair Cafés kommt aus Amsterdam, wo es 2009 zum ersten Mal durchgeführt wurde, und sich schnell in den Niederlanden und in der ganzen Welt ausbreitete. Dahinter stecken hauptsächlich Umwelt- und Nachhaltigkeitsgedanken. Außerdem soll zur Selbsthilfe und Nachbarschaftshilfe animieren.
Anschluss an den Gedanken einer Änderung der gesamten Produktionsweise gibt es durch das Konzept der Postwachstumsökonomie (siehe Vortrag von Niko Paech in Stuttgart).
Insbesondere das Problem der geplanten Obsoleszenz führt dazu, dass immer mehr Dinge weggeworfen werden, weil es sich angeblich nicht lohnt, sie zu reparieren. D.h. vor allem elektronische Geräte werden absichtlich so gebaut, dass sie nach einer bestimmten Zeit kaputt gehen und evtl. schwierig zu reparieren sind, da Spezialwerkzeug benötigt wird oder das Gerät verklebt statt verschraubt wurde. Eine Studie spricht sogar von jährlich 100 Mrd. Euro wirtschaftlichem Schaden durch geplante Obsoleszenz.

Wie auch immer: Geräte gehen früher oder später kaputt und in anderen Kulturkreisen ist völlig selbstverständlich, dass Gegenstände repariert werden. In gewisser Weise geht es auch darum zurück zu einer neuen Normalität zu kommen – oder vorwärts zu alten Gewohnheiten, je nachdem ob Fortschritt bedeutet, immer das neueste Modell eines Rasierapparats besitzen zu wollen oder einfach die Klingen auszuwechseln.

Ob Weltveränderer, Konsumkritiker oder Bastelfreak – beteiligen kann sich jede und jeder, zum Reparieren, Organisieren, Vernetzen oder Nachbarn kennenlernen. Alles ist selbstorganisiert, freiwillig, nicht-kommerziell und spendenbasiert. Als nächstes Ziel soll ein Vorrat an Schrauben und Verbrauchsmaterial angeschafft werden. Man kann also nicht nur Reparaturgegenstände, sondern auch Sachspenden und Bargeld mitbringen.
Die nächsten Termine sind am Samstag, 5. Juli und am 2. August, jeweils 10-14.30 Uhr im WestQuartier am Bismarckplatz, Elisabethenstr. 26, Stuttgart-West.

„Thank you for your great partnership“ – und was sagt Kuhn?

General Breedlove trägt sich ins bei OB Kuhn ins Goldene Buch ein. (Foto: Martin Lorenz)
General Breedlove trägt sich ins bei OB Kuhn ins Goldene Buch ein. (Foto: Martin Lorenz für die Stadt Stuttgart)

Fast ein Jahr ist jetzt der aktuelle Kommandeur des amerikanischen Europakommandos (EUCOM) schon im Amt. Gestern dann kam er nun von Vaihingen in die Stadt herunter, um sich von Oberbürgermeister Fritz Kuhn empfangen zu lassen und sich ins goldene Buch der Stadt einzutragen. „Thank you for your great partnership“, schrieb der hochdekorierte General Breedlove.

Wie sieht nun wohl so eine tolle Partnerschaft aus? Eine Partnerschaft zwischen der Kommandozentrale, die für die in Europa stationierten US-Atomwaffen zuständig ist und einem Oberbürgermeister, der Mitglied der Mayors for Peace und damit bei den momentan 413 Bürgermeister hierzulande ist, die sich explizit gegen Atomwaffen aussprechen? Gut, Kuhn hat seine Mitgliedschaft nur von seinem Vorgänger geerbt. Aber wäre es denn zu viel verlangt gewesen, wenigstens ein klitzekleines kritisches Wörtchen in der Pressemitteilung unterzubringen?

Schließlich forderten 100 Bürgermeister für den Frieden – unter Ihnen Fritz Kuhn – noch im November 2013, dass die jetzige Bundesregierung sich für einen Abzug der in Deutschland m Rahmen der nuklearen Teilhabe der NATO verbliebenen Atomwaffen einsetzen solle.

 

Heiner Geißler
Anmerkungen zur Rassismus-Debatte

In Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ 13–14/2014) – Rassismus und Diskriminierung wurde der folgende, lesenswerte Text von Heiner Geißler unter einer Creative Commons Lizenz (CC-BY-NC-ND) veröffentlicht:

In Adolf Hitlers „Mein Kampf“ steht: „Die begrenzte Form der Fortpflanzung ist ein ehernes Gesetz. Jedes Tier paart sich nur mit Genossen der gleichen Art. Meise geht zu Meise, Fink zu Fink, der Storch zur Störchin, Feldmaus zur Feldmaus, Hausmaus zu Hausmaus, der Wolf zur Wölfin.“ Die Logik dieser Trivialzoologie wäre gewesen, dass der „Mensch zum Menschen“ gehe, aber seit wann ist der Rassismus logisch? „Für Hunde und Juden verboten“, stand auf den Schildern im nazibesetzten Frankreich, wie die französische Jüdin Denise Holstein berichtete. Das Nürnberger Blutschutzgesetz bestrafte Geschlechtsverkehr zwischen Deutschen und Juden mit Zuchthaus, später mit dem Tod, als „Rassenschande“, gewissermaßen als Sodomie mit Untermenschen. Diese „Leitkultur“ diskriminierte die Menschen aufgrund ihrer biologischen Verschiedenheit. Sie rechtfertigte die Versklavung von Millionen von „Negern“ durch Araber, Europäer und US-Amerikaner mit der angeblichen Minderwertigkeit dieser Menschen. Sie begründete die Unterdrückung durch die Weißen in Südafrika oder den Ku-Klux-Klan in den Südstaaten der USA ebenso wie den Genozid an den indigenen Völkern in Nord- und Südamerika. Und auf sie stützten sich die Nazis, als sie ihren massenmörderischen Rassismus als biologischen Imperativ verbrämten.

Heute, wo die USA erstmals von einem schwarzen Präsidenten regiert werden, wähnen wir uns davon Äonen entfernt. Aber in Wirklichkeit haben sich nur die Subjekte verändert. Im Iran und in anderen islamistischen Staaten wird der Geschlechtsverkehr zwischen einem Christen und einer Muslimin mit dem Tod bedroht, nicht dagegen der Geschlechtsverkehr eines Muslims mit einer Christin. Was unterscheidet also in diesem Punkt die Ajatollahs von den Nazis? Doch wohl nur, dass das Kriterium für die Minderwertigkeit eines Menschen nicht mehr das „Blut“, sondern der Glaube und das Geschlecht ist.

mehr…

Ostermarsch
Bus fährt nicht zum AFRICOM

Nachricht der Deutschen Friedensgesellschaft:

Bitte beachten wegen Anreise Ostermarsch. Der Bus 73 ab degerloch haelt nicht an Africom, bitte nutzt die U5 und U6 ab Hauptbahnhof bis moehringen und anschließend die U3 bis Landhaus. Dann noch 10 min. Fußweg. Sagt es allen weiter.

Vom Hbf fährt um 10:47 eine U6 nach Möhringen. Um 11:11 geht’s weiter mit der U3 nach Landhaus.

#TTIP
Versetzt Campact die USA in Angst und Schrecken?

Die USA verweigern der Campact-Campaignerin Maritta Strasser ein Visum. Dieses bräuchte sie dringend, um im Mai an einem Treffen internationaler Umwelt-, Bürgerrechts- und Verbraucherschutzorganisationen teilzunehmen, die in den Vereinigten Staaten ihren Widerstand gegen das transatlantische „Freihandelsabkommen“ TTIP vernetzen wollen.

“Die USA versuchen offenbar jetzt schon mit Einreiseverboten, den Widerstand der Zivilgesellschaft gegen das Freihandelsabkommen zu brechen und mit Schikanen Aktivisten einzuschüchtern. Damit greift das Mutterland der Demokratie zu Methoden, wie sie sonst nur autokratische Staaten kennen. Jetzt muss sich Außenminister Steinmeier einschalten, das Vorgehen der Amerikanischen Botschaft verurteilen und die Erteilung des Visums erwirken”, lässt sich Felix Kolb, Geschäftsführer von Campact, zu dem Fall in einer Pressemitteilung zitieren.

Häufig wünscht man sich in der politischen Arbeit gerade einen solchen Fall: Der Gegner reagiert mit unverhältnismäßiger Härte, baut das Schema David gegen Goliath plakativ auf und sorgt so für eine Mobilisierung. Hoffen wir mal, dass es in diesem Fall genau so läuft und wir alle zusammen das unmögliche Abkommen noch verhindern können.

Disclaimer: Der Autor war selbst Campaigner bei Campact.