Archiv der Kategorie: Allgemein

Büroarbeitsplätze in der WeltWerkstatt – Bewerbung bis 12.9.

Was: 2 Büroräume mit 12,9 qm und 22,9 qm, ca. 6 – 8 Arbeitsplätze sind möglich. Die Aufteilung wird mit den zukünftigen Nutzern besprochen.

Wo: Altes Waisenhaus, Charlottenplatz 17, Stuttgart, EG (Hochparterre), auf der Seite zur Planie

Wann: Mietbeginn ist voraussichtlich der 01. September 2014

Wer: Welthaus Stuttgart e.V. mietet die Räume von der Stadt an und vermietet einzelne Arbeitsplätze an zivilgesellschaftliche Gruppen weiter

Kosten: bitte anfragen

Ausstattung: Die Büros sind renoviert. WC und Teeküche zur Mitbenutzung sind vorhanden. Kabelkanäle für Telefon/Internet liegen bereits. Telefon/Internet-Provider wird mit den Nutzern geklärt.
Möblierung, Bürogeräte etc. muss jeder selbst mitbringen. Gemeinsamen Drucker/Kopierer klären wir noch.

Bewerbungsschluss: 12. September

Anfragen und Bewerbung an: Johannes Lauterbach (im Vorstand des Welthaus Stuttgart e.V.) j.lauterbach@initiative-colibri.org , Tel. 07071 255609
Bitte mit folgenden Angaben:
– Organisation/Gruppe
– Ansprechperson
– Bedarf Anzahl Arbeitsplätze
– Bedarf ca. Fläche / Möblierungsbedarf
– Bereitschaft die Arbeitsplätze mit anderen Gruppen zu teilen? Wie viele Stunden in der Woche wird der Platz genutzt?

WeltWerkstatt:
Wir wollen eine Büroarbeitsgemeinschaft und Servicestelle für zivilgesellschaftliche Gruppen einrichten. Die Ziele des Welthaus Stuttgart e.V. findet ihr auf der Webseite www.welthaus-stuttgart.de.

Wir sind bestrebt Arbeitsplätze auch zeitweise für Gruppen verfügbar zu machen, die kein ständiges Büro unterhalten können. Leider müssen wir die Plätze kostendeckend vermieten. Gruppen können sich zusammenschließen und gemeinsam einen Arbeitsplatz anmieten, oder ihren Platz außerhalb der eigenen Arbeitszeiten anderen Gruppen überlassen.

Die Mitgliederversammlung hat folgende Kriterien für die Vergabe beschlossen:
„Über die Untervermietung entscheidet der Vorstand nach folgenden Kriterien:
− Vorrang haben Mitglieder im Welthaus Stuttgart e.V.
− Es wird eine kostendeckende Miete bezahlt.
− MigrantInnen-Organisationen werden angemessen berücksichtigt.
− Vorrang haben Büroarbeitsplätze für Gemeinschaftsprojekte mehrerer Gruppen, Beratungs- und Servicestellen die Angebote für die Eine Welt Akteure machen, oder Netzwerke die Arbeitsplätze gemeinsam nutzen.“

Friedenspreis für Snowden
Was tun nach dem NSA-Skandal?

Seit 2013 werden Original-Dokumente veröffentlicht, die das Ausmaß und das System der digitalen Überwachung durch Geheimdienste beweisen. Daher haben die AnStifter den Stuttgarter Friedenspreis 2014 an Edward Snowden vergeben, und ihm und seiner Zivilcourage das „Menschel“ bei der Friedensgala am 23. November widmen. (Es ist nur Zufall, dass die Skulptur so gläsern ist, wie unsere Privatsphäre)

Was ist seit den Veröffentlichungen passiert, was hat sich geändert? Außer diplomatischen Gesprächen, ernsten Blicken und einem NSA-Untersuchungsausschuss, der mit einem Rücktritt  begann, nicht viel. Die Diskussion über die Vernehmung Snowdens in Deutschland steckt in der Sackgasse. Was tun also? Die Sache selbst in die Hand nehmen!

– Letzten Samstag, bei der Demo „Freiheit statt Angst“ in Berlin, waren 6500 Menschen auf der Straße, um gegen Massenüberwachung und für Grundrechte zu demonstrieren. Dennoch: letztes Jahr, kurz nach den ersten Enthüllungen durch Snowden waren es rund 15.000 Demonstranten.

– Das internationale literaturfestival Berlin ruft auf zu einer weltweiten Lesung unter dem Motto „Freiheit und Anerkennung für Edward Snowden“. Dabei werden Texte zum Thema Überwachung und Bürgerrechte vorgelesen werden. In Stuttgart gibt es die Snowden-Lesung am kommenden Montag, 8.9. im Galao.

Wie ist denn die Situation in Stuttgart überhaupt? Was passiert hier in Reaktion auf den NSA-Skandal? Und wo kann man sich hinwenden, um aktiv zu werden? Nachdem man für den Friedenspreis abgestimmt hat. Und die täglich schlechten Nachrichten darüber hört.

– Schon seit langem beschäftigt sich der Chaos Computer Club Stuttgart (CCCS) nicht nur mit den technischen Entwicklungen, sondern auch mit den damit zusammenhängenden gesellschaftlichen Fragen. Neben regelmäßigen „Cryptoparties“ in der Stadtbibliothek, bei denen grundlegende Verschlüsselungstechniken beigebracht werden. Als Teilnehmer kann man den eigenen Laptop oder das Smartphone mitbringen und von Experten lernen man wie Emails verschlüsselt und sicher im Internet surft. Es werden auch Vorträge zu verschiedenen Themenbereichen organisiert, z.B. eine Buchlesung über den NSA-Skandal oder Digitale Ethik.

– Das Prism Camp 2 findet am 10.-12. Oktober im Literaturhaus Stuttgart statt. Die Konferenz beschäftigt sich zweieinhalb Tage mit den Konsequenzen aus der Internet-Überwachung. Es sollen Vorträge, Workshops, etc. stattfinden. Aus dem selben Umfeld gingen Neue Stuttgarter Abendgespräche hervor. Das erste Abendgespräch am 1. Oktober führt der Journalist Peter Welchering unter dem Titel „Unsere tägliche Überwachung gebt uns heute – Warum Geheimdienste uns flächendeckend überwachen“.

 

Gutes Leben ohne Wirtschaftswachstum
Degrowth-Konferenz in Leipzig startet

Heute startet die fünftägige Degrowth-Konferenz in Leipzig. Bis Samstag werden in Vorträgen, Kleingruppen, Kunstaktionen neue Theorien der ökologischen Nachhaltigkeit und sozialen Gerechtigkeit diskutiert, Ansätze ausprobiert und mit einer Demo eingefordert.

Die Veranstalter schreiben: „Im Deutschen gibt es für “Degrowth” unterschiedliche Übersetzungen mit verschiedenen Bedeutungen: beispielsweise “Postwachstum”, “Schrumpfung”, “Wachstumswende” oder “Entwachstum”. Gemeinsam ist die Überzeugung, dass eine auf Wachstum basierende Gesellschaft keine Zukunft hat: Trotz technologischer Lösungsversuche für ein „Grünes Wachstum“ steigen Ungleichheit und Umweltverbrauch weiter an. Es ist an der Zeit, Formen von Wirtschaft und Gesellschaft aufzubauen, die unabhängig von Wirtschaftswachstum ein gutes Leben für alle ermöglichen!“

Von der Konferenz gibt es eine Live-Übertragung. Die Eröffnungvorträge für Einsteiger beginnen am heutigen Dienstag um 14.30 Uhr und 17.00 Uhr.

Der Medienpartner detektor.fm begleitet ebenfall die Konferenz als Themenwoche mit Radio-Beiträgen.

Commons – Wir schaffen die Gemeingüter von morgen!

Im Herbst werden wir uns dem Thema Commons nähern. Commonisch zu wirtschaften bedeutet, dass Menschen gemeinsam das herstellen, was sie zum Leben brauchen, und dabei über Verteilung und Regeln selbst bestimmen. Mit dem Einführungsvortrag über die Funktionsweise der Commons im September beginnt die Reihe, es folgen die Themen Creative Commons, Landwirtschaft, Open Source Ecology und Wohnen. Aber das Theoretische ist uns nicht genug: Wir wollen nicht nur Törtchen essen, sondern auch beim Backen mitmachen. Deswegen scannen wir Bücher mit dem Württembergischen Kunstverein, packen bei der Solidarischen Landwirtschaft in Stuttgart-Möhringen mit an und besuchen zwei Mietshäuser-Projekte in Tübingen.

Das Commons-Prinzip beginnt schon: Alle Veranstaltungen sind kostenlos, haben aber ihren Preis. Wir verlangen keinen Eintritt und bitten daher um Spenden, um die Kosten zu decken.
Außerdem wurde das angehängte Faltblatt mit Creative Commons-Lizenzen hergestellt und versehen. D.h. kopieren und verbreiten, abmalen und aushängen, ausdrucken und weitergeben ist sorgenfrei möglich und erwünscht.

Commons - Wir schaffen die Gemeingüter von morgen - Die Anstifter1Faltblatt zum Runterladen: Commons – Wir schaffen die Gemeingüter von morgen – Die Anstifter

Die Veranstaltungen der Anstifter finden Sie auch im Terminkalender unter dem Stichwort Commons.

Heute vor 70 Jahren
Im Gedenken an SS-Massaker im italienischen Sant‘Anna die Stazzema

Die geplanten Morde

Am 12. August 1944: Die Soldaten der 16. Panzergrenadierdivision »Reichsführer SS« trieben die Menschen aus ihren Häusern, schossen auf jeden, den sie sahen. Ihre Opfer waren vor allem Frauen, Kinder und Alte. Die Männer hatten sich zuvor in die Berge geflüchtet. Die Bewohner Sant’Annas gingen davon aus, dass die Soldaten in ihr Dorf kämen, um die Väter und Söhne nach Deutschland zur Zwangsarbeit zu verschleppen. Sie konnten nicht ahnen, mit welcher Grausamkeit fast alle von ihnen ermordet werden sollten. Die Deutschen schossen nicht nur um sich, sie warfen auch Handgranaten, zündeten Häuser und Ställe an. Schrecklicher Höhepunkt des Massakers war die Hinrichtung von 132 Menschen auf dem Kirchplatz des Ortes durch Maschinengewehrfeuer. Nach weniger als vier Stunden war alles vorbei.

»Das Massaker von Sant’Anna di Stazzema hat in unserem Land unauslöschliche Narben hinterlassen«, sagte Piero Grasso, Präsident der italienischen Senats. Bei der Feierstunde heute, an der mehrere hundert Menschen teilnahmen – unter ihnen Überlebende und Angehörige der Opfer, Regierungsvertreter, Parlamentarier und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Über eine- offizielle Vertretung aus Deutschland wurde bislang nichts bekannt – einzig eine Gruppe der Stuttgarter AnStifter ist seit Tagen in Sant’Anna bei einem Arbeitseinsatz. Das Bürgerprojekt hatte 2013 den Stuttgarter Friedenspreis an Enrico Pieri und Enio Mancini verliehen- stellvertretend für das Dorf in der Toscana.

Von vier Seiten stiegen damals 300 SS-Soldaten, teils geführt von italienischen Faschisten, in den Morgenstunden in das Bergdorf hinauf. Die Sonne schien, der Himmel war strahlend blau – so wie an diesem Gedenktag. Der 12. August 1944 sollte ein herrlicher Sommertag werden. Doch es war der Tag, an dem Sant’Anna vernichtet wurde.

Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft versuchte rund 10 Jahre lang an der Vorbereitung eines Prozesses – die Täter waren bekannt – und stellte im Herbst 2012 unter Protest von Überlebenden, Historikern und den AnStiftern ihre Ermittlungen ein. Der Justizminister des Landes, Stickelberger, stellte sich in dem Verfahren hinter den ermittelnden damaligen Oberstaatsanwalt Häußler. In Sant’Anna di Stazzema wurde einer Nachricht mit besonderer Freude aufgenommen: Das Oberlandesgericht Karlsruhe hat entschieden, dass zumindest gegen einen damaligen Kompanieführer doch Anklage erhoben werden kann.
»Dies ist ein weiterer Schritt vorwärts in der Suche nach der Wahrheit«, kommentierte Bildungsministerin Stefania Giannini die Karlsruher Entscheidung in Sant’Anna. Für Opfer,Hinterbliebene und Historiker steht die längst fest. »Sie ermordeten 560, so viele wie möglich, ohne Mitleid im Herzen«, steht auf der Gedenktafel am Ort des Verbrechens.

Plakatwettbewerb „Die Waffen nieder!“
Die Jury hat getagt

Herzlichen Dank allen Teilnehmenden am Plakatwettbewerb „100 Jahre erster Weltkrieg. Die Waffen nieder! Jetzt!“ Am Samstag, den 26. Juli 2014 tagte die Jury – bestehend aus Hans D. Christ, Prof. Marcus Wichmann, Peter Boehm und Fritz Mielert – und beriet über die Einsendungen.

Die Entscheidung fiel nicht leicht. Trotzdem hat sich in stundenlanger Debatte ein eindeutiger Favorit herauskristallisiert: Arms Race – Wettrüsten von Vincenzo Fagnani. Seinen bestechend klaren Entwurf belohnt die Jury mit 1.000 Euro.

Auf den zweiten Platz (600 Euro) kam ein Werk von Kathrin Wevering, dass das Leiden der schwächsten Kriegsopfer thematisiert.

Den dritten Platz (400 Euro) belegt Anne Kuper mit ihrer Arbeit „War is not…“, die die Jury durch ihren Mut, einen ganz anderen Ansatz zu verfolgen, überzeugte und mit ihrem Plakat den Versuchen entgegenwirkt, Krieg den Schrecken zu nehmen.

Die Plätze 4-8 (Burkhardt Hauke, Erik Bölscher, Sandra Gratz, Jan Heerlein & Anne Schäfer) belohnt die Jury mit Buchpreisen.

1. Platz

Vincenzo Fagnani
Vincenzo Fagnani

2. Platz

Kathrin Wevering
Kathrin Wevering

3. Platz

Anna Kuper
Anna Kuper

4.-8. Platz

burkhardthauke
burkhardthauke
Erik Bölscher
Erik Bölscher
Sandra Gratz
Sandra Gratz
Jan Heerlein
Jan Heerlein
Anne Schäfer
Anne Schäfer

Entwürfe in der engeren Wahl

Die Entwürfe aus der engeren Wahl werden voraussichtlich vom 9. November 2014 an im Theaterhaus Stuttgart ausgestellt.

mehr…

Volksverhetzung
Anzeige erstattet

Am Freitag, den 25. Juli waren verschiedene Personen aus dem Umfeld von AnStiftern und DFG-VK auf einer Demonstration zum Gaza-Konflikt auf dem Stuttgarter Schlossplatz. Mit Pace-Fahnen und Schildern, die einerseits die deutsche Verantwortung im Konflikt und andererseits den Wunsch nach Frieden zwischen Israel und Palästina thematisierten, wollten wir einen Beitrag zur Debatte leisten.

Die Veranstalter distanzierten sich mehrfach von der Bühne aus von Antisemitismus. Und so lief die Kundgebung lief einigermaßen problemlos ab, beinhaltete aber auch aufputschende Sprechchöre, die Gott huldigten oder gegen Israel gerichtet waren. Eine Frau mit israelischem Fähnchen stand am Rand, debattierte hin und wieder mit anderen Teilnehmern und wurde mit der Zeit immer stärker von Polizeikräften geschützt/abgeschirmt.

Gegen 17:30 Uhr brachen die Demonstrationsteilnehmenden langsam zu ihrem angekündigten Demozug auf. Gleichzeitig putschten zwei auf den Schultern weiterer Personen sitzender Männer die Menge mit allahu akbar-Rufen (bzw. einer wohl verkürzten Variante hiervon) auf. Unsere Gruppe bildete mit einem Transparent und einem Fahrrad eine kleine Absperrung zwischen der Masse der Demonstrierenden und dem Gebiet indem das Israelfähnchen zu sehen war. Die Menge wurde lauter und aggressiver. Auf der Treppe zum Kunstmuseum tauchten eine größere israelische Fahne und ein Plakat „Hamas ist das Problem“ auf. Direkt bei Peter Grohmann und mir hielten plötzlich zwei junge Männer zwei mutmaßlich volksverhetzende Plakate in die Höhe. Wir versuchten immer wieder, die Plakate mit einer Pace-Fahne bzw. mit einem Schild zu verdecken. Schließlich durchbrachen immer mehr Menschen aus der aufgeputschten Masse unsere kleine Absperrung woraufhin sich unsere Gruppe trennte.

Fotos der beiden grässlichen Plakate in unserer direkten Nachbarschaft habe ich erst heute Vormittag zu sehen bekommen und sofort über die Internetwache der baden-württembergischen Polizei Anzeige erstattet. Diese fokussiert sich auf eines der Plakate, da ich das andere auf der Demo nicht wirklich inhaltlich wahrgenommen habe.

Bildschirmfoto 2014-07-28 um 11.07.46
Screenshot: polizei-bw.de

Straßentheater in Stuttgart am 28.6.14 zum hundertsten Jahrestag des Attentats von Sarajevo
„Wie ein Krieg beginnt“

"Wie ein Krieg beginnt" - Straßentheater Stuttgart 28.6.2014

von Doris Berger

Auf die Frage, wie ein Krieg beginnt, haben in der Vergangenheit unzählige Historiker und Militärstrategen versucht eine Antwort zu finden. Doch trotz aller Erklärungen bleibt vieles rätselhaft. In unserer Arbeitsgruppe zum Thema „Erster Weltkrieg“ wollten wir mit Hilfe verschiedener Aktionen das Verstörende sichtbar machen. Im Rahmen des Aktionstags wurde das Theaterstück „Wie ein Krieg beginnt“ aufgeführt. Der größte Teil des Stücks besteht aus Briefen, die die Soldaten schrieben und den Antworten, die sie erhielten.
Zu Beginn wird am Beispiel von zwei jungen Männern gezeigt, welche Parolen damals so unwiderstehlich waren, dass man sich von der Straße weg zum Militärdienst verpflichten ließ. Doch dann verpuffte die Euphorie, der Feind war stärker als erwartet, der Gefechtslärm kaum zu ertragen. Es stank nach Schlamm, Schweiß und Kot.
Auch die Antwortbriefe aus der Heimat veränderten sich. Anfangs war von Stolz und Heldentum die Rede. Wenige Monate später hieß es: „Wichtig ist, dass du zurückkehrst.“
Trauriges Fazit in Gestalt eines Bankiers, der gleich nach Kriegsende wieder neue Geschäfte abschließt: So lange wie es Banken und Firmen gibt, die mit der Produktion von Waffen Geld verdienen, wird es immer Kriege geben.
Unser Dank gilt den beiden Schauspielern Hanni Schäfer und Hans-Martin Thill, den Schülern der Theater-AG „the movement“, den Trommlern Katja und Joshua Luft, und allen anderen, die geholfen haben, das Stück zu realisieren.

Herfried Münkler, der Anti-Pazifist

Der AnStifter Philippe Ressing schreibt auf seinem Blog Medienfresser über den Politikprofessor Herfried Münkler und dessen positive Haltung zu deutscher Kriegsbeteiligung und Dronen-Einsätzen. Aktueller Höhepunkt ist ein langes Interview in der Stuttgarter Zeitung, in dem Münkler sagt: „Dronen zu ächten, wäre absurd.“

Philippe Ressing kritisiert in seinem Artikel „Herfried Münkler – Germans to the front!“ die Argumentation Münklers und weist auf die Gefahren hin, die davon ausgehen:

Aktuell vesucht er Gegner der Flugdrohnen als „Stechschrittpazifisten“ (Stuttgarter Zeitung, 15. Juli 2014) zu dikreditierten. Er nutzt dabei die klassischen Tricks der Feind-Propaganda: Gegner lächerlich machen und moralisch abwerten. Wie wär´s mit ‚Friedens-Ajatollahs‘, ‚Fundi Pazifisten‘ oder ‚Anti-Kriegs-Hetzer‘?  
(…)

Unbekümmert von geschichtlichen Katastrophen werkelt die politische Jeunesse Dorée in Berlin an neuen Instrumenten, die im schlimmsten Fall einen erneuten „Griff zur Weltmacht“ heraufbeschwören könnten. Währenddessen steigt in den Ländern der Europäischen Union die Abneigung gegen die Dominanz Deutschlands. Und wir? Merken wieder mal nix! Hauptsache: „Wir sind Weltmeister“. Da fällt man beim Public-TV unangenehm auf, wenn die Nationalhymne nicht mitgesungen wird.

Albrecht Müller von den Nachdenkseiten behauptet sogar, dass manche Professoren Lobbyisten und Ideologen seien, denen der Titel entzogen werden und die Pension gekürzt werden sollte: „Bei Raffelhüschen, Sinn, Münkler und ähnlichen PR-Professoren sollte die Möglichkeit bestehen, Professorentitel und –gehalt zu entziehen“

Abschiebehaft
Etwas mehr Menschlichkeit?

Es gibt ein richtiges Leben im falschen. Nach diesem Motto hat der Europäische Gerichtshof heute geurteilt und Deutschland aufgefordert, Menschen die in Abschiebehaft sitzen, gesondert von „normalen“ Häftlingen unterzubringen. Wenn es im betreffenden Bundesland keine spezielle Einrichtung gäbe, seien die Flüchtlinge in ein anderes Bundesland zu bringen.
Zur Besserung unserer immer restriktiveren Flüchtlingspolitik trägt das Gericht mit seinem Urteil nicht bei, wohl aber entschärft es die individuelle Lage von Flüchtlingen.

Quelle: Deutschlandradio

Die Sicherheitspolitik der EU – Aufstandsbekämpfung im Fokus

Das Schweizer Radio hat eine sehr interessante Sendung über die Sicherheitspolitik der EU online gestellt, die aufzeigt, wie sich deren Schwerpunkt Richtung Aufstandsbekämpfung verschiebt.

2001 forderte der deutsche Innenminister Otto Schily in einem Interview den Aufbau einer internationalen Aufstandsbekämpfungspolizei. Mittlerweile existieren in der EU besondere Polizeieinheiten, die für diesen Zweck ausgebildet sind. Gedacht sind sie für Einsätze in Drittländern. Doch seit dem Vertrag von Lissabon hat die Europäische Union die Möglichkeit, paramilitärische Verbände wie die Gendarmerie und auch Armeeeinheiten in Mitgliedsländer zu entsenden. Angesichts des Unwillens gegen Wirtschaftskrise und die drastischen Folgen der Sparpolitik in südeuropäischen Ländern eine beunruhigende Perspektive.

Die Berliner Journalistin Aureliana Sorrento hat recherchiert, bei «EuroGendFor» im italienischen Vicenza, beim «Gefechtsübungszentrum Heer» (GüZ) nahe Magdeburg und bei Sicherheitspolitikern und Experten.

Einige AktivistInnen planen für Mitte August übrigens die Besetzung des GÜZ.

Florence Hervé lehnt Bundesverdienstkreuzes ab – mit lesenswerten Begründung

Wir dokumentieren den Originaltext von Florence Hervé

Betr.: Zuerkennung des Bundesverdienstkreuzes am Bande
Begründung meiner Verweigerung der Annahme

Monsieur le Président,*

laut Anfrage durch das Büro des Oberbürgermeisters in Düsseldorf vom 10. Juni 2014 soll mir das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen werden und die öffentliche Verleihung dieser Auszeichnung heute, am 2. Juli 2014, im Düsseldorfer Rathaus erfolgen.
Mit dieser Auszeichnung von Seiten des Herrn Bundespräsidenten soll meine langjährige ehrenamtliche Arbeit in Sachen Frauenpolitik, deutsch-französischer und internationaler Zusammenarbeit anerkannt und gewürdigt werden – ein Engagement, das sich häufig im Gegensatz zur Politik der jeweiligen Bundesregierung befindet.

Ich werde diese Auszeichnung nicht annehmen.
Wichtigsten Anliegen waren und sind mir die Emanzipation der Frau, Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit, der Frieden und die Solidarität mit den Völkern der Welt, die deutsch-französische Zusammenarbeit, auch im Sinne einer gründlichen Aufarbeitung der NS-Zeit. Dementsprechend habe ich versucht, mich in den vergangenen Jahrzehnten zu verhalten und einzubringen – zumeist gegen die vorherrschende politische Praxis. Das betraf mein Engagement gegen den § 218 ebenso wie den Einsatz gegen die von den damaligen Regierungen in Bonn praktizierten Duldungen der faschistischen Regime in Griechenland, Spanien, Portugal und 1973 auch Chile.

Es widerstrebt mir, eine Auszeichnung vom höchsten Repräsentanten eines Staates anzunehmen, dessen Regierungen selten den Eindruck erweckten, an der Beseitigung von Diskriminierung, sozialer Ungleichheit, an dauerhafter Abrüstung und einer friedensfördernden, gleichberechtigten Zusammenarbeit mit anderen Staaten interessiert zu sein. Derzeit nimmt indes beispielsweise die Frauenarmut wieder zu, an Kindereinrichtungen und Kinderbetreuung wird gespart, die Sorgearbeit wird nach wie vor überwiegend von Frauen geleistet, oft unter prekären Bedingungen und gering entlohnt. Kinder werden so zum „Armutsrisiko“ und Alter als „Problem“ bezeichnet. Zugleich orientiert sich die offizielle Politik in erster Linie an den „Top-Girls“ – und eben nicht an der Mehrheit der Frauen. Die wenigen Fortschritte mussten von Initiativen und Bürger/innen, von Basisbewegungen und Gewerkschaften erstritten werden

Als ich Mitte der sechziger Jahre als junge Mutter begann, mich zu engagieren, war es schwierig, Familie, Partnerschaft und Berufstätigkeit zu vereinbaren. Zwar wurden inzwischen einige Verbesserungen erzielt, doch entsprechen diese in keiner Weise dem Reichtum dieses Landes. Frauen stehen heute immer noch vor der Entscheidung „Kinder oder Beruf“. Das Erziehungsgehalt („Herdprämie“) fördert diese Erscheinung und führt zu sozialer Ausgrenzung vieler Kinder gerade aus einkommensschwachen Schichten.

Inzwischen werden Frauen zum Dienst in der Bundeswehr zugelassen, mit dem fadenscheinigen Gleichstellungsargument, was viele von uns – darunter auch ich – in den 1980er-Jahren entschieden kritisiert haben. Heute werden Frauen als Soldaten in Kriegsgebiete geschickt. Zudem sollen sie die Bundeswehr „weiblicher“ machen und sie „familienfreundlicher“ erscheinen lassen. Was haben Kampfeinsätze mit Familienfamilienfreundlichkeit zu tun, was mit Emanzipation? „Wir wollen keine Kriege lindern, sondern verhindern“, hieß es schon damals. Wir brauchen keine Bundeswehrsoldaten – auch nicht weibliche – im Schulunterricht, sondern eine konsequente Friedenserziehung.

Sogenannte humanitäre Interventionen, an denen auch die Bundeswehr beteiligt war und ist, haben sich längst als inhuman erwiesen. Erinnert sei nur an Kunduz und den Kosovo-Krieg. Die Opfer sind in besonderem Maße unbeteiligte Zivilisten, Frauen und Kinder. Die Zunahme des Rüstungsexports und die angekündigte stärkere, notfalls auch militärische Interventionspolitik stehen im Widerspruch zu einer Politik des Friedens. „Die Waffen nieder“ rief schon die österreichische Friedenskämpferin Bertha von Suttner vor 125 Jahren.
Der Waffenexport der Bundesrepublik – häufig sogar in Konfliktregionen – trägt nicht zum friedlichen Zusammenleben der Völker bei. Das stimmt für die Vergangenheit mit Lieferungen von Waffen an den NATO-Partner Türkei im Kampf gegen die Kurden ebenso wie für jetzt, da Panzer und andere Waffen in die Golf-Diktaturen Qatar und Saudi-Arabien verkauft werden. Das gilt auch für die Lieferung von atomwaffenfähigen U-Booten an Israel.

Sie, Monsieur le Président*, fordern ein stärkeres Engagement in Afrika – auch im Sinne militärischer Einsätze. Dies hat mit einem friedlichen Zusammenleben wenig zu tun. Vonnöten wäre dagegen eine Aufarbeitung der historischen Verantwortung für die anhaltende Ungleichheit und Ausbeutung der betroffenen Länder vor dem Hintergrund der deutschen Kolonialgeschichte. Zum Beispiel gegenüber dem heutigen Namibia: Es gab 2004 eine symbolische Geste der Entschuldigung für den 1904 begangenen Völkermord an den Hereros durch die damalige Ministerin für Entwicklung und Zusammenarbeit. Dabei blieb es bis heute. Weder Entschädigung noch Wiedergutmachung folgten.

Auch Ihre Geste in Oradour-sur-Glane im September 2013 – fast 70 Jahre nach dem Verbrechen gegen die Menschlichkeit durch die SS-Division „Das Reich“ – blieb leider nur symbolisch. In Ihrer Rede erklärten Sie, mit den Überlebenden und den Familien der Opfer die Bitterkeit darüber zu teilen, „dass die Mörder nicht zur Verantwortung gezogen wurden, dass schwerste Verbrechen ungesühnt bleiben“. Was folgte daraus? Eine tatsächliche Aufarbeitung der Verbrechen deutet sich nicht an. Am 10. Juni 2014 fand nicht einmal ein offizielles Gedenken statt. Auch wurde bisher wenig unternommen, an deutschen Schulen künftige Generationen über das Verbrechen von Oradour aufzuklären.

Eine unzureichende Aufarbeitung der Nazi-Vergangenheit, eine nicht konsequente Bekämpfung des offenen und latenten Neonazismus und Rassismus und eine unzureichende Anerkennung des antifaschistischen Widerstands – über den 20. Juli 1944 und die Weiße Rose hinaus – kennzeichnen leider weiterhin die Politik und das Geschichtsverständnis der Bundesrepublik. Würde ich die Auszeichnung annehmen, befände ich mich zudem in einer Reihe mit solchen früheren Preisträgern, die Nazis bzw. Nazitäter waren. Soweit mir bekannt ist, wurde bis auf eine Ausnahme keinem von ihnen nachträglich das Verdienstkreuz aberkannt. Das wäre im Übrigen ein leicht machbares Unterfangen, das zudem der Geschichtsaufarbeitung diente.

Schließlich möchte ich nicht den Eindruck vermitteln, ich hätte meinen Frieden mit dieser Politik geschlossen.

Zahlreiche Menschen haben sich dafür eingesetzt, dass ich diese Auszeichnung erhalte. Dafür bedanke ich mich ausdrücklich. Ich betrachte es als Ermutigung, auch künftig einzutreten für ein menschenwürdiges, gleichberechtigtes Leben von Frauen und Männern, gegen die Tolerierung von sexueller Ausbeutung und sozialer Ausgrenzung von Frauen, für ein friedliches Zusammenleben der Völker.

Ich verbinde meine Verweigerung der Annahme des Bundesverdienstkreuzes am Bande mit dem Wunsch, dass sich in der künftigen Politik dieses Staates die Ziele meines Engagements widerspiegeln.

Mit freundlichen Grüßen,

Florence Hervé

*Die Ansprache „Monsieur le Président“ wähle ich in Anlehnung an das antimilitaristische Gedicht und Chanson von Boris Vian „Le déserteur“ (1954), das zum zivilen Ungehorsam und zu gewaltloser Verweigerung des militärischen Einberufungsbefehl aufrief.

Straßentheater in Stuttgart am 28.6.14 zum hundertsten Jahrestag des Attentats von Sarajevo
Die Waffen nieder! Jetzt!

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Vor 100 Jahren, am 28. Juni 1914, erschoss der serbische Student Gavrilo Princip den österreichisch-ungarischen Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und dessen Ehefrau Sophie in Sarajevo. Dieses Attentat löste die Julikrise aus, in deren Verlauf Österreich-Ungarn und Deutschland aktiv mobilisierten und Österreich Serbien am 28. Juli den Krieg erklärte.

Das Stuttgarter Netzwerk “100 Jahre Erster Weltkrieg. Die Waffen nieder! Jetzt!”, nahm den Gedenktag zum Anlass, mit Straßenaktionen daran zu erinnern und darüber hinaus das Thema der Waffenproduktion und die Beteiligung der Bundeswehr an weltweiten, kriegerischen Auseinandersetzungen anzuprangern.

frieden2Das schwäbische Unternehmen Heckler & Koch aus Oberndorf am Neckar stellt das Sturmgewehr G3 her, 1959 als Standardgewehr in der Bundeswehr eingeführt, das weltweit millionenfach vertrieben wird. Die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFK-VK) wählte ein zerbrochenes G3-Gewehr als ihr Logo. Auf dem Stuttgarter Schlossplatz wurde dieses Gewehr symbolisch zertrümmert.

Die Waffen nieder - jetzt!

frieden3Ebenfalls auf dem Schlossplatz führte eine Theatergruppe Rekrutierungsszenen auf. Die anfängliche Begeisterung der jungen Soldaten und die überschwängliche Verabschiedung durch ihre Frauen schlug sehr schnell um, als die Armee in einen mörderischen Stellungskrieg verwickelt wurde. Dieses dramatisierte die Theatergruppe mit Hilfe von Briefen und Postkarten, aus denen die SchauspielerInnen eindrucksvoll vorlasen. Die Kriegsgewinnler und die Rüstungsindustrie kamen in dem kleinen Straßentheaterstück ebenso zur Sprache.

frieden4Einen weiteren Aktionsraum konnte man am Ende der Königsstraße entdecken. Wo die Königsstraße in die Eberhardstraße übergeht, erlebten die Passanten einen ganz anderen Übergang der Aktionskünstlerin Loubna Forer. Einen, der in eine dreckige, mit blutüberströmten Leichen ausgestattete Schützengrabeninstallation führte, aus der die Künstlerin die Passanten direkt über ein Megaphon ansprach. Ein Totentanz durfte dabei nicht fehlen.

Crosspost vom Elsternest

Noch ne Stelle im Welthaus
Koordinator/in Globales Klassenzimmer.

Momentan häufen sich wirklich die interessanten Stellen. Nicht nur, dass .ausgestrahlt, Campact und Mehr Demokratie spannende Ausschreibungen online haben, auch unser Stuttgarter Welthaus will mit zwei Hauptamtlichen im Herbst richtig durchstarten. Neben einer Stelle für allgemeine Koordination ist auch eine zur Koordination der Bildungseinrichtung Globales Klassenzimmer ausgeschrieben.

Für mich persönlich gleicht es immer noch einem Wunder, dass das Welthaus Wirklichkeit wird. Ohne den großartigen Einsatz insbesondere der Vorstandsmitglieder wäre es in so kurzer Zeit nie so weit gekommen.

PS: Die Stellen im Welthaus sind vergeben. Bitte keine Anfragen mehr.

Nach der Vorrunde
Alternativprogramm zur WM, Teil 2

Die deutschen Fußballfans jubeln, außer Franz Beckenbauer, der während der WM disqualifiziert wurde und nun nicht mehr mitspielen darf. Für 90 Tage wurde die „Lichtgestalt des deutschen Fußballs“ (Titanic-Magazin) vom Weltfußballverband FIFA gesperrt, weil er der Ethik-Kommision keine Auskunft erteilt hat. Selbst für deren Maßstäbe eine überraschend harte Vorgehensweise, die sich aber schon wieder in Luft aufgelöst hat.
Dass der „Kaiser“ sich selbst gut Urteile über die Menschenrechtslage in anderen Ländern bilden kann, hat er im November 2013 bewiesen – mit seinen legendären Sprüchen: „Also, ich habe noch nicht einen einzigen Sklaven in Katar gesehen.“ und „Ich glaube mein Bild ist realistischer.“

Der Franzl kennt si fei aus

Die FIFA präsentiert sich gern als Wohltätigkeitsverein, vor allem während der Fußball-WM. Dahinter steckt aber natürlich ganz viel Kommerz, Vetternwirtschaft und Korruption. Einen guten Überblick gibt der Spiegel Online-Artikel „Fußball-WM in Brasilien: Die Fifa gewinnt immer“. Das Kuriose daran ist, dass die FIFA wirklich ein Verein nach dem Schweizer Vereinsrecht ist, was hauptsächlich Steuererleichterungen zur Folge hat.

Nun also zum Alternativprogramm: Das Anstifter-Büro empfiehlt ins Freibad zu gehen. Dort gibt es während Deutschland-Spielen genügend Schatten- bzw. Sonne-Plätze, keine Schlange an der Rutsche und freie Bahn im Schwimmerbecken.
Ob Freibad oder Freidenken: viel Spass mit dem Alternativprogramm!

Statt Achtelfinale am Mo, 30.6., 22.00 Uhr:

Mo, 30. Juni 2014, 19:00 Uhr
Argumentationstraining gegen rechte Stammtisch-Parolen

Veranstalter: ver.di Stuttgart

ver.di Bezirk Stuttgart, Lautenschlagerstr. 20, Stuttgart

Mo, 30. Juni 2014, 19:30 Uhr
Peter Grohmann: Alles Lüge. Außer ich.
Anmeldung: 6494804 oder lorettapetti@aol.com
Veranstalter: Alimentari da Loretta

Alimentari da Loretta, Römerstraße 8, Stuttgart

Mo, 30. Juni 2014, 20:00 Uhr
Alles für Kohle?

Veranstalter: Blockadegruppe

Umweltzentrum, Rotebühlstr. 86/1, Stuttgart

Mo, 30. Juni 2014, 20:00 Uhr
Prof. Arnd Diringer: Was ist Scientology? Was will Scientology in der Region Stuttgart?
Arbeitstitel
Veranstalter: Die AnStifter & Arbeitsstelle für Weltanschauungsfragen der Ev. Kirche in Württemberg

Württembergischer Kunstverein (WKV), Schloßplatz 2, Stuttgart

Statt Viertelfinale am Fr, 4.7., 18.00 Uhr: Marienplatzfest vom 3.-6.Juli. Ein Fest für Ohren und Augen. Mit Livemusik + Urban Art + Kinderprogramm.

Für das Halbfinale am Di, 8.7., 22.00 Uhr und Finale am So, 13.7., 21.00 Uhr gibt es noch keine Anstifter-Veranstaltungen. Es gibt also noch Kapazitäten für spontane Ideen.

60qm für Photovoltaik in Stuttgart dringend gesucht

Dieser Hilferuf erreichte die AnStifter von der Genossenschaft BürgerEnergie Stuttgart:

Lieber Freunde einer Energiewende in Stuttgart,

die Bürgerenergiegenossenschaft Stuttgart errichtet PV-Anlagen auf kirchlichen, betrieblichen und privaten Dächer. Damit können wir Strom aus klimazerstörenden Braun- und Kohlekraftwerken und strahlenden Atomstrom ersetzen. Für diese PV-Anlagen suchen wir dringend Dächer in Stuttgart und Region.
Unser Idealdach wäre neu oder renoviert, ein Schrägdach, nach Süden ausgerichtet mit einer Mindestgröße von 60 m2 oder ein Flachdach mit einer Mindestgröße von 100m2.
Die Bürgerenergiegenossenschaft wird die Eignung und die Wirtschaftlichkeit prüfen.

Falls Sie die Bürgerenergiegenossenschaft nicht kennen sollten, finden Sie Informationen unter:

http://www.buergerenergie-stuttgart.de/

Wir freuen uns über Ihre Rückmeldung.
Wir bitten Sie, die Information an Interessierte weiterzuleiten.

Kontakt:
Manfred Niess
Kernerstr. 22B 70182 Stuttgart
Tel:0711/ 29 70 82 e-mail: MNiess@t-online.de

#Krautreporter
Neuer Online-Journalismus erfolgreich per Crowdfunding finanziert

Tagelang musste die Redaktion des neuen Online-Magazins zittern: 15.000 Abonnenten wollten sie zusammenbekommen, um ihre Idee, Menschen für guten Online-Journalismus zahlen zu lassen – und das ohne Paywall oder sonstige antiquierte Ideen der Zugangsbeschränkung. Lange stagnierten sie bei wenigen tausend Unterstützungszusagen, bis endlich die Sorge, das Projekt könnte scheitern, genügend Menschen hinter dem Ofen hervorbrachte und am heutigen letzten Tag den  Krautkrimi, wie das Netz ihn so schön nannte, erfolgreich beendete.

Damit könnte ein neues Konzept möglich werden: Gut recherchierte Hintergrundartikel aus verschiedenen Fachgebieten, die nicht auf Klickzahlen optimiert sind und ohne Werbung daherkommen, das versprechen uns die 25 Autorinnen und Autoren. Möglich wurde das Ganze nur durch die Vorabzusagen von 15.000 Menschen, die mindestens fünf Euro pro Monat in das Experiment investieren.

Wir dürfen sehr gespannt sein, was uns in den nächsten Wochen und Monaten auf krautreporter.de erwartet – egal ob in Fragen des Fokus, Stils oder der politischen Ausrichtung.

 

Stuttgart
Das Alternativprogramm zur Fußball-WM

Heute beginnt die Fußball-WM und manche Menschen fragen sich: Mitgrölen? Fähnchen schwenken? Oder versuchen dem Party-Nationalismus aus dem Weg zu gehen?

Wir haben drei Vorschläge, wie man die Fußballweltmeisterschaft kritisch begleiten kann.

1. Einfach was anderes machen

Der Stellenwert von Fußball zeigt sich auch daran, dass es kaum andere Veranstaltungen gibt, während die deutsche Nationalmannschaft spielt.

Statt Deutschland-Portugal am Mo, 16.06.2014:

  • 18.00 Uhr, Montagsdemo gegen S21, Marktplatz, Stuttgart.

Statt Deutschland-USA am Do, 26.06.2014:

Sollte die deutsche Nationalmannschaft Gruppenerster werden, spielt sie am Mo, 30.06.2014 um 22.00 Uhr. Da gibt es mehr Auswahl:

2. Sich kritisch mit Fußball und der FIFA auseinandersetzen

Über Fußball lässt sich ja viel sagen… auch dass die FIFA und Sepp Blatter korrupt sind; dass Fußball gar kein Spiel ist, sondern ein Geschäft; und auch dass Fußball und Politik nichts miteinander zu tun haben. Naja sagen, kann man letzteres schon, aber die Argumentation wird schwierig.
Hiermit kann man sich kritisch mit den verschiedenen Themen auseinandersetzen, vor, während oder nach den Deutschland-Spielen:

3. Schauen, was die Parlamente während der WM machen

Der Politik wird immer mal wieder vorgeworfen wichtige Entscheidungen während sportlichen Großereignissen zu beschließen, weil dann weniger Aufmerksamkeit und Opposition zu erwarten ist.
In Mexico sollen tiefgreifende Gesetzesänderungen für die Energie- und Ölwirtschaft, sowie den Telekommunikationssektor beschlossen werden. U.a. in einer Parlamentssitzung während des Spiels Brasilien-Mexico. Kritiker sehen darin eine Ablenkung von einer zivilgesellschaftlichen Debatte, da in den Gesetzesentwürfen die Gefahren von Zensur und den Ausverkauf von Ölkonzessionen an ausländische Firmen bestehen.
Deutschland hatte seinen Skandal im Juni 2012, als während des Europameisterschafts-Spiels Deutschland-Italien, das Meldegesetz in 57 Sekunden von ca. 30 Abgeordneten beschlossen wurde.
Dieses Jahr am 26./27.6. wird der Bundestag über den Bundeshaushalt und die Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetz abschließend beraten. Der Entwurf für den ausgeglichenen Bundeshaushalt wurde hingetrickst und das EEG soll geändert werden, um private Eigenstromproduzenten zu besteuern. (Petition von Campact!)