Jour fixe – zum Krieg in der Ukraine

Jour fixe am 2.4.22

Zum Krieg – Chancen, Frieden zu schaffen?
Die AnStifter, Die Humanisten und die Giordano-Bruno-Stiftung diskutieren über Chancen, Frieden zu schaffen. AnStifter_Jour-fixe_26-02-04_Krieg-Frieden-final


Demokratie und Sozialstaat bewahren – Keine Hochrüstung ins Grundgesetz!

Am 24. Februar überfiel Russland unter Präsident Wladimir Putin die Ukraine. Schon jetzt hat dieser Krieg Tausende Opfer gefordert und Hunderttausende die Heimat gekostet.
Dieser Krieg ist durch nichts zu rechtfertigen. Putin trägt die volle Verantwortung für die Toten und die Menschen auf der Flucht. Putins Begründungen für den Krieg sind Lügen und Propaganda…..

Wir fordern statt Entscheidungen, die quasi über Nacht und im kleinsten Kreis getroffen werden, die breite demokratische Diskussion über ein umfassendes Sicherheitskonzept, das die Sicherheit vor militärischen Angriffen genauso einschließt wie pandemische und ökologische Aspekte und dem das Konzept der Einheit von Sicherheit und gemeinsamer Entwicklung zugrunde liegt….

Wir sind konfrontiert mit Krieg und unendlichem Leid, mit Flucht, mit Armut und sozialer Unsicherheit, mit einer globalen Pandemie, die aufgezeigt hat, wie unsere Gesundheitssysteme auf Kante genäht sind, mit einer öffentlichen Infrastruktur, deren jahrzehntelange Vernachlässigung uns heute teuer zu stehen kommt, einer Kulturszene, die auf dem Zahnfleisch geht, und mit einer Klimakatastrophe, die genauso wenig vor Staatsgrenzen Halt macht und immense Investitionen in Zukunftstechnologien und soziale Abfederung erforderlich macht. Die auf Jahrzehnte geplante Hochrüstung beendet das Sterben in der Ukraine nicht, macht unsere Welt nicht friedlicher und nicht sicherer. Wir können sie uns im Namen der Zukunft nicht leisten.

Der Appell https://derappell.de/


11 friedenspädagogische Denkanstöße für den Umgang mit dem Ukraine-Krieg (Friedenspädagogik-Team Tübingen der Berghof Foundation)

https://berghof-foundation.org/news/friedenspaedagogische-denkanstoesse-fuer-den-umgang-mit-krieg


Uno straccio di pace: l’appello di EMERGENCY | EMERGENCY

„Am 24. Februar marschiert Russland in die Ukraine ein und bringt den Krieg zurück ins Herz Europas.

Die unmittelbare Reaktion unserer Regierenden besteht darin, Waffen in die Ukraine zu schicken. Wir sind der Meinung, dass das Entsenden von Waffen nicht der Wiederherstellung des Friedens dient, sondern nur dazu dient, die Gewalt und die Zahl der Opfer zu erhöhen.

Wieder einmal denken die Regierenden, dass Krieg die einzige Lösung ist.

Man sagt uns, dass Krieg „gerecht“, „notwendig“ und „unvermeidlich“ sein kann: Das ist nicht wahr, es gibt keine gerechten Kriege, Krieg erscheint nur denen unvermeidlich, die nichts getan haben, um ihn durch Verhandlungen und Diplomatie zu vermeiden.

Man sagt uns, dass Krieg „humanitär“ sein kann: Das stimmt nicht, Krieg bringt immer Tod und Zerstörung, er ist die Verneinung der Menschlichkeit.

Man sagt uns, dass Militärausgaben notwendig sind, um die Sicherheit aufrechtzuerhalten: Das ist nicht wahr, in den letzten 20 Jahren haben sie sich mehr als verdoppelt, aber wir leben nicht in einer sichereren Welt. Um auf eine bessere Zukunft zu hoffen, sollte dieses Geld in Krankenhäuser, Schulen, Jobs, Renten investiert werden.

Man sagt uns, dass Krieg dazu dient, Frieden zu schaffen: Das ist nicht wahr, nur die Ausübung der Menschenrechte kann Frieden schaffen.

Man sagt uns jedoch nie, dass Zivilisten die ersten Opfer eines Krieges sind, eines jeden Krieges.

Die Bürger der Welt wissen sehr wohl, dass Krieg das Problem ist, nicht die Lösung, aber sie haben oft keine Stimme.

Aus diesem Grund wollen wir denen eine Stimme geben, die keine haben: mit einem einfachen weißen Tuch, einem „Friedensfetzen“. Am Rucksack hängend, auf dem Balkon, angebunden an der Hundeleine, der Autoantenne, dem Kinderwagen, dem Schulranzen… eine einfache und unmittelbare Art, unsere Ablehnung von Krieg, Terrorismus, Gewalt zum Ausdruck zu bringen.“

Übersetzung Dorothea Schulze