Hegelhaus – Prof. Dr. Ulrich Gaier
Höhere Aufklärung

Dienstag, 5. April 19.30h; Hegelhaus, Eberhardstr. 53

Die Dialektik der Frühaufklärung liegt im Besserwissen der aufgeklärten Machthaber, die im Bewusstsein ihrer Wahrheiten die weitere Suche nach Wahrheit und Aufklärung verhinderten – Friedrich II. erzwang bei der Berliner Akademie der Wissenschaften die Ausschreibung der Preisfrage, ob es nützlich sei, das Volk dumm zu halten. Protest gegen diese Bevormundung erhob vor allem Johann Georg Hamann: Johann Gottfried Herder stimmte bei, während Kant als bestallter Professor unter Friedrich II. zwar den „Ausgang aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit“ forderte, aber freie Meinungsäußerung nur im Gelehrtengespräch zuließ. Hölderlin forderte „höhere Aufklärung“ statt der „eisernen Begriffe“ und „arroganten Moral“ und begründete die „Welt für ein moralisches Wesen“ genauer als Hegels Ältestes Systemprogramm des Deutschen Idealismus.

Ulrich Gaier (geb. 1935 in Stuttgart) war bis zu seiner Emeritierung von 1968-2000 o. Prof. für Deutsche Literatur und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz. – Zahlreiche Gastprofessuren (u.a. in Houston/Texas, Gainesville/Florida, Pisa, Zürich). – Buchveröffentlichungen u.a. über Sebastian Brant, Herder, Goethe, Hölderlin, Novalis, Droste-Hülshoff. – Von 2006-2010 Präsident der Hölderlin Gesellschaft.

Eintritt: 8 Euro. – Im Veranstaltungspreis ist je Person ein Glas (0,1l) Hegel-Wein enthalten.

Eine Veranstaltung der AnStifter in Kooperation mit dem Planungsstab Stadtmuseum

Heimlich, still und leise…

Heimlich, still und leise hat die EU Kommission die neuen Katastrophengrenzwerte für Lebensmittel in Kraft gesetzt: Nahrungsmittel dürfen jetzt deutlich höher radioaktiv belastet sein als im Normalfall. Die Grenzwerte für Cäsium wurden zum Teil verdoppelt, für Lebensmittel wie Fischöl und Gewürze sogar verzwanzigfacht. Eine gewisse Ilse Aigner verweist seit Tagen auf „verstärkte Kontrollmaßnahmen“ und „spezielle Schutzstandards“ – sie informiert die Öffentlichkeit jedoch nicht darüber, dass die EU-weit geltenden Grenzwerte für die radioaktive Belastung von Lebensmitteln aus den betroffenen Regionen Japans am Wochenende deutlich erhöht wurden. Prost Mahlzeit, meint Ihr Peter Grohmann

Stuttgart 21
Volker Lösch: "60 Lügen in 10 Minuten"

Volker Lösch: 60 Lügen in 10 Minuten - Stuttgart 21

Lüge 1:
S21 bringt ein Drittel mehr Leistung.

Wahr ist: in der entscheidenden rush-hour bringen
die acht Gleise im Keller mindestens 30 Prozent weniger, als die 17 oder 18 Gleise oben !

Lüge 2:
Der geplante Bahnhof entspricht der Bauordnung.

Wahr ist: Bahnsteige und Gleise im Kellerbahnhof haben 15 Promille Gefälle, vier mal mehr als gestattet !
S21 müsste S15 – „Schrägbahnhof 15 Promille“ – heißen !
mehr…

Hölderlin zu Besuch bei Hegel
Walle Sayer zu Besuch bei Hegel

Dienstag, 29. März 19.30h; Hegelhaus, Eberhardstr. 53

Bei der Veranstaltungsreihe „Hölderlin zu Besuch bei Hegel“ bietet es sich an, einmal eine Dichterlesung im Hegelhaus zu machen – und wer liegt da näher als Walle Sayer, ausgezeichnet u.a. mit dem Thaddäus-Troll- und dem Hölderlin-Förderpreis? mehr…

Hölderlin zu Besuch bei Hegel
Peter Härtling über Hölderlin

Mittwoch 23.3. 2011 19.30h, Theaterhaus T3, Siemensstr. 11

„Ich schreibe keine Biographie. Ich schreibe vielleicht eine Annäherung“ – Dies sind die ersten Sätze von Peter Härtlings Hölderlin-Buch, durch das viele (ungezählt viele!) dankbar einen Zugang zu dem großen Dichter gewannen. Und in der Tat machte Härtlings Buch, im Jahr 1976 erschienen, Epoche; es schrieb Literaturgeschichte – und ist doch noch immer jung und jugendfrisch. mehr…

Hölderlin zu Besuch bei Hegel
Hölderlin-Geburtstag in der Raffschen Scheuer

Sonntag, 20. März 11h; Raffsche Scheuer, Karl-Pfaff-Str. 2, Degerloch

Mit Hölderlins Geburtstag am 20. März –„wenn gleich ist Nacht und Tag“, wie es seinem Gedicht „Andenken“ heißt – beginnt die Veranstaltungsreihe „Hölderlin zu Besuch bei Hegel“, ein Projekt der AnStifter. mehr…

Laufzeitverlängerung nähert sich Halbwertzeit

Die CDU möchte die Laufzeit von „Kernkraftwerken“ an die Halbwertzeit von Atomabfällen angleichen und geht dabei behutsam vor. Ihre erste Forderung beschränkt sich auf eine Laufzeit von nur 60 Jahren. Genug Zeit, um darüber nachzudenken, welcher Unionspolitiker die Laufzeitverlängerung dann auf 600  und schließlich auf 6000 Jahre wird argumentativ vertreten können. Dass man hierzu schrittweise lediglich eine Null bräuchte, erleichtert die Union, denn aus ihren Reihen ist bereits zu hören: „Davon haben wir ja genug“. (bkh)

Mitschnitte
Demokratiekongress 21

Einladung

Pressekonferenz

Interview mit Peter Grohmann

Interview mit Jens Löwe

Prof. Peter Grottian: Einführung

Hannes Rockenbauch: Einführung

Peter Grohmann: Abschluss

Hans D. Christ: Schlusswort

Diskussion rund um den Kongress

Erlebnisberichte

Mitschnitte von fluegel.tv

Wertgeschätzte Freunde des Freiherrn, wenn es keine Fälschung wäre…

(Bild fälscht immer), sind auch unter 10 Lesenden dieses Newsletter wenigstens sechs, die Fünfe gerade sein lassen wollen, was den Doktorhut des Herrn Verteidigungsministers angeht. Die anderen vier würden eher argumentieren, dass sich Guttenberg an seinen Ansprüchen messen lassen müsse – als Christ an der Mahnung, möglichst nicht zu töten, und wenn, dann nicht persönlich, als Abgeordneter, alles zum Wohle der Republik und seiner Bürgerinnen zu tun (den Schwur machen ja alle gern, woll!) und als Minister, das Grundgesetz zu achten, speziell natürlich den Artikel 87a. Ach Gottchen, was beteuert und verspricht und beschwört man in seinem Leben nicht alles! Ich finde, wir sollten’s nicht so ganz genau nehmen. In diesem Sinne herzlich bis zum Aschermittwoch im Theaterhaus ganz Ihr sehr erhabener Prof. Dr. Peter Grohmann

Fahrlässige Tötung

Fahrlässige Tötung. Deutschlands schmutzigste Kreuzung ist das Neckartor. Hier ist die Feinstaub-Belastung so hoch, daß mit tödlicher Sicherheit Menschen krank werden. Fast genauso mies leben die Menschen am Arnulf-Klett-Platz, in der Waiblinger und der Hohenheimer Straße. Politik, Verwaltung, Behörden nehmen seit Jahren billigend in Kauf, daß die Menschen, die hier leben oder arbeiten müssen, an Lungenkrebs erkranken. Die Gifte und Pestizide nennt man vornehm: Feinstaub. Allen ist bekannt, dass z. B. allein in der Schweiz jedes Jahr 3 700 Menschen an den Folgen der Luftverschmutzung sterben. Ein wenig Schutz bieten den Menschen im Stuttgarter Kessel die etwa 300 großen, alten Bäume im Schloßgarten, die abgehackt werden sollen. Man müsste etwa 35 000 neue Bäume im Schloßgarten pflanzen, um diesen Verlust auszugleichen, meint Ihr Peter Grohmann

Sarkozy, Berlusconi und Merkel gehen,…

… wie sollte es anders sein, mit jedem und mit jeder ins Bett, politisch betrachtet. Wenn die Interessen des christlichen Abendlands auf dem Spiel stehen, ist das Händeabhacken das geringste Problem – ein Händeschütteln mit den Opfern gibt es eh’ nicht, das könnte die Wirtschaftsbeziehungen stören. Ob Tunesien, Algerien, Ägypten, Syrien oder wo auch immer auf der Welt: Wenn das Volk seine Despoten endlich zum Teufel jagt, warnt man hierzulande vor Blutvergießen und mahnt zur Verunft – beides war bei unseren Herrschern, egal welcher Coleur, jahrelang nie ein Thema. Die Messer, in Kairo gewetzt, wurden im Westen geschmiedet. Peter Grohmann

Die LB BW soll geächtet werden,….

…fordert Klaus Töpfer – allerdings nur indirekt. Der Vizepräsident der Welthungerhilfe hat aber freilich die Staatengemeinschaft aufgefordert, Nahrungsmittel-Spekulanten das Handwerk zu legen. „Die gesellschaftliche Ächtung aller Börsenspekulationen auf Nahrungsmittel ist unerlässlich“, sagte der frühere CDU-Spitzenpolitiker in Berlin. Hintergrund sind massive Preissteigerungen, die vor allem Menschen in ärmeren Ländern treffen. Töpfer sprach sich angesichts von Fehlentwicklungen in armen und reichen Ländern für einen Paradigmenwechsel hin zu nachhaltiger Ernährung und Landwirtschaft aus. Mein Fazit: Unmoralisch, Schweinerei, Sünde, unverantwortlich. Dazu nun aus der Webseite der LB BW: „Nicht nur am Frühstückstisch ein voller Erfolg … sondern auch in Ihrem Depot sorgen Weizen & Co für die extra Power. Denn auf dem Agrarsektor spricht nicht nur die wachsende Weltbevölkerung für eine langfristige Preissteigerung, sondern auch die Gefährdung der Angebotsseite durch die erwarteten klimatischen Veränderungen. Davon können Sie mit der LBBW Agrar Safe-Anleihe mit Cap profitieren. Denn sie bietet 100,00 % Partizipation an einem Anstieg des S&P GSCI™ Agriculture Index ER bis zu einer festgelegten Obergrenze. Gleichzeitig sorgt der 100%ige Kapitalschutz bei Endfälligkeit dafür, dass Sie auch einer negativen Entwicklung an den Agrarmärkten gelassen entgegenschauen können…“. Also, dann ächten wir mal, meint Ihr Peter Grohmann:
Die AnStifter, GLS Konto 801 296 4700, BLZ 430 609 67. Friedenspreis 2011

Deutschlands Bel Ami

Ben Ali hat rübergemacht, nach Saudi Arabien. Der Dieb muß aufpassen, denn dort hackt man den Leuten, die geklaut haben, noch die Hände ab. Eine frühchristliche Sitte, die hier lediglich bis zum Mittelalter galt. Die Äxte lieferten wir. Und was die Waffenlieferungen angeht: Die beliebteste Waffe der Geheimpolizei in Tunis ist eine Mauser. Irgendwann, ganz früher, 2010, als die Schmerzensschreie der Gefolterten bis hin zum Strand zu hören waren und sich deutsche Gäste darüber beklagten, meinte Staatssekretär Dr. Pfaffenbach: „Die deutsch-tunesischen Wirtschafts-beziehungen sind traditionell gut und ohne Probleme.“ Deutschlands bester Freund im Maghreb saß nicht im Knast, sondern auf dem Thron. Unsere Freunde sitzen übrigens immer auf dem Thron, sonst wären sie nicht unsere Freunde, meint Ihr    Peter Grohmann.

Philosophisches Café
Prof. Petra von Morstein: Drei Erkenntnisarten und intellektuelle Liebe – Nachdenken mit Spinoza

Sa. 12. März 2011, 10.30 – 12h, Hegelhaus

Spinoza hatte einen ungeheuren Einfluss auf das Denken von Lessing und Goethe, Hölderlin und Hegel, um nur diese zu nennen. In seinem Hauptwerk „Die Ethik in geometrischer Ordnung dargestellt“ folgt er rigoros den Mustern Euklidischen Denkens. In diesem Rahmen entwickelt er Einsichten zu den Möglichkeiten menschlicher Erkenntnis, die uns unmittelbar angehen: Wie hängen sinnliche Wahrnehmung, wissenschaftliches Verstehen und Einsicht zusammen? Die adäquate Erkenntnis eines Dinges wie einer Person überschreitet die Grenzen von Identität und Begriffen und setzt diese zugleich voraus. Es ist Erkenntnis des Einzelnen im Zusammenhang der gesamten Wirklichkeit, die Spinoza mit Gott gleich setzt. Es ist Erkenntnis durch intellektuelle Liebe zur Gesamtwirklichkeit. Was bedeutet das für unser moralisches und politisches Bewusstsein? Wie kann Spinozas Denken in unserer Lebenswelt wirksam werden?

Petra von Morstein hat viele Jahre an der Universität von Calgary (Kanada) Philosophie gelehrt. 1987 gründete sie in Calgary die Apeiron Society for the Practice of Philosophy. Sie lebt jetzt in Berlin und lehrt dort an der Freien Universität Philosophie und Lebenspraxis.

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Philosophisches Café
Abendveranstaltung im Hegelhaus – Prof. Dr. Robert Spaemann: Menschliche Würde und menschliche Natur

Di. 1. März 2011, 19.30 – 21h, Hegelhaus

Es ist eine herrschende Vorstellung, dass die Reklamation menschlicher Würde ausschließlich begründet sei in dem Charakter des Menschen als eines Freiheitssubjekts, und dass die Würde auch nur verletzt werden kann durch Handlungen, die gegen den Willen des Betroffenen ausgeführt werden. Die Natur des Menschen steht dabei zur unbegrenzten Disposition des Freiheitssubjekts. Dieser Auffassung wird widersprochen. Es gibt einen engen Zusammenhang zwischen der Natur des Menschen und seiner Würde.

Dr. Dr. h.c. mult Robert Spaemann, Prof. emerit. für Philosophie an der Ludwig-Maximilian-Universität München, zuvor an der Technischen Hochschule Stuttgart und an der Universität Heidelberg. Geboren 1927.

Für diese Veranstaltung ist eine verbindliche Anmeldung erforderlich im Hegelhaus: Tel. 0711-216 6733.

Philosophisches Café
Dr. Angelika Kreß und Frank Ackermann: „Was vernünftig ist, das ist wirklich.“ – Über einige Aphorismen und Aussprüche Hegels

Sa. 26. Februar 2011, 10.30 – 12h, Hegelhaus

Hegel war der Überzeugung, dass das Wahre nur als Ganzes, nur im System dargestellt und begriffen werden könne. Konsequenterweise sprach er sich deshalb gegen ein Philosophieren aus, das sich in Aphorismen und geistreichen Gedankenblitzen bewegt. Aber in seine Notizbücher trug Hegel selber Aphorismen ein, die klar und scharf, glänzend und bisweilen sogar witzig sind. Auch gelang es ihm, seine ganze Philosophie der Weltgeschichte in einem einzigen Satz auszudrücken: „Die Weltgeschichte ist der Fortschritt im Bewußtsein der Freiheit.“
Wir werden einige dieser Aphorismen vorstellen und kommentieren, interpretieren und diskutieren.

Angelika Kreß wurde mit einer Arbeit über Hegels Begriff der Subjektivität promoviert. Nach beruflichen Stationen am baden-württembergischen Wissenschaftsministerium und an der Akademie für Technikfolgenabschätzung lehrt sie heute Philosophie an der Universität Tübingen. – Frank Ackermann leitet das „Philosophische Café im Hegelhaus“.

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Philosophisches Café
Dr. Annette Ohme-Reinicke und Prof. Dr. Michael Weingarten: Fortschritt als Katastrophe – zum Streit um technische Großprojekte

Sa. 19. Februar 2011, 10.30 – 12h, Hegelhaus

„Aufstand der Schwaben“, „Massenproteste in Stuttgart“, „Stuttgart steht Kopf“ – die Erwartungen an die Protestbewegung gegen „Stuttgart 21“ sind hoch. Worin aber liegt das gesellschaftsverändernde Potential der Bewegung? Werden tatsächlich grundlegende Strukturen der modernen Wirtschaftsform tangiert oder handelt es sich vor allem um eine Bewegung, die den Status Quo sichern möchte? Diesen Fragen geht der Vortrag nach. Dazu wird die Geschichte der Protestbewegungen gegen technische Großprojekte seit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert beleuchtet und deren konservative sowie sozialkritische Protestmotive rekonstruiert.
Es zeigen sich spannende Analogien, die ein neues Licht auf die aktuelle Protestbewegung werfen können.

Annette Ohme-Reinicke, promovierte Soziologin, forschte über den Technikbegriff sozialer Bewegungen und ist derzeit Lehrbeauftragte und Dozentin an der Universität Stuttgart. – Michael Weingarten (siehe auch Abendveranstaltung vom 11.1.) lehrt Philosophie an den Universitäten Stuttgart und Marburg.

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Philosophisches Café
Dr. Eckhart Arnold und M. A. Dirk Lenz: Ein Streitgespräch über die „Dialektik der Aufklärung“

Sa. 12. Februar 2011, 10.30 – 12h, Hegelhaus

Max Horkheimer ist neben Hegel der wohl berühmteste Stuttgarter Philosoph. Er wurde am 14. Februar 1895 in Zuffenhausen geboren (Schwieberdingerstr. 58) und besuchte das Dillmann-Gymnasium.
Zusammen mit seinem Freund Adorno schrieb er die „Dialektik der Aufklärung“ (1947) – ein Werk, das von den einen zur erlösenden Offenbarungsschrift stilisiert wurde, während andere es für unlesbar und unbedeutend halten.
Diese gegensätzlichen Bewertungen ergeben sich hauptsächlich aus der Rekonstruktion des Begriffs „Aufklärung“ bei Horkheimer und Adorno selbst. Muss dieser empirisch verstanden werden und sich dann dem Vorwurf stellen, an der Wirklichkeit vorbei konstruiert zu sein? Oder ist er rein formal gekennzeichnet und setzt sich damit dem Problem aus, die empirische Wirklichkeit überhaupt nicht fassen zu können?
In diesem Spannungsfeld bewegen sich die beiden bewusst gegensätzlichen Vorträge, die zur anschließenden kontroversen Diskussion anregen sollen.

Eckhart Arnold und Dirk Lenz studierten Philosophie mit unterschiedlichen Schwerpunkten; beide sind wissenschaftliche Mitarbeiter am Institut für Philosophie der Universität Stuttgart.

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Philosophisches Café
Abendveranstaltung im Hegelhaus – Prof. Dr. Lutz Wingert: Wiederaneignung der Demokratie? – Zur Legitimation in der Demokratie zwischen Investorenhoheit und bürgerschaftlicher Souveränität

Di. 8. Februar 2011, 19.30 – 21h, Hegelhaus

Demokratie ist Regieren für das Volk durch das Volk. Aber wer ist das Volk? Alle, die wählen gehen? Alle, die in großer Zahl demonstrieren gehen? Oder sind die gewählten Abgeordneten zum Beispiel im Stuttgarter Landtag die legitimen Sprecher des Volkes? Wer darf zu Recht sagen, er repräsentiere das Volk?
In vielen westlichen Ländern mehren sich die Zweifel, ob die Stimmen der einfachen Bürger überhaupt noch durchdringen zu den Regierenden und den herrschenden Eliten der Wirtschaft. Die Idee der Demokratie als gemeinwohlorientierte Selbstbestimmung des Volkes scheint verlorengegangen zu sein. Stimmt das? Und was könnte diese Idee zu Beginn des 21. Jahrhundert besagen?

Lutz Wingert ist Professor für Philosophie an der Eidgenössischen Technischen Universität (ETH) Zürich und Mitglied des dortigen Zentrums für Geschichte des Wissens. Er befasst sich unter anderem mit Fragen der Ethik, der politischen Philosophie und der Erkenntnistheorie und schreibt regelmäßig für Die Zeit, die Süddeutschen Zeitung und die Frankfurter Rundschau.

Für diese Veranstaltung ist eine verbindliche Anmeldung erforderlich im Hegelhaus: Tel. 0711-216 6733.
Im Veranstaltungspreis von 8 € ist je Person ein Glas (0,1l) Hegel-Wein enthalten.

Philosophisches Café
Adrian Zielcke: Nachdenken über Aufstieg und Abstieg von Gesellschaften

Sa. 29. Januar 2011, 10:30 – 12h, Hegelhaus

Wir erleben Chinas Aufstieg und parallel dazu den Niedergang Amerikas, das im Denken des 19. Jahrhunderts, in einer militaristischen Doktrin befangen bleibt und sich der Zukunftsvorsorge, dem Umweltschutz verweigert – der Westen verliert so seinen moralischen Kredit.
Dies wirft die Frage auf: Können autoritär geleitete Gesellschaften am Ende die Herausforderungen der Zukunft besser meistern als unsere Wohlstandsdemokratien?

Adrian Zielcke war von 1970 bis 2010 Mitglied der Redaktion der Stuttgarter Zeitung, davon die letzten 20 Jahre als Ressortleiter Außenpolitik. – Die Leser der Stuttgarter Zeitung haben ihn vor einigen Jahren zu ihrem angesehensten Autoren gewählt. Heute schreibt er jede Woche eine Kolumne in Sonntag Aktuell.

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf