Bürgerbrief 57

Liebe Bürgerinnen und Bürger,
in aller Frühe, um 5.29 h, ist sie am Samstag in Kufstein in den Zug gestiegen, unsere Bruckler Theresia, aufgestanden schon um drei, da hat’s noch an Lichtl braucht. Diesmal war der Zug pünktlich, auch ein Wunder, und sie ist gradwegs vom Oben-bleiben-Bahnhof ins Neuner, ins Mineralwasser eini, um halber Zehn für eine Stunde. Das mußte sein, nach- dem wir der Bäuerin und Wirtin aus Matrei (in den Hohen Tauern) soviel erzählt hatten vom gefährdeten Mineralwasser, von Stuttgart21, von der Absicht, die 300 Bäume zu kappen. Mit dem Rucksackl ist die Theresia nach dem Bad durch den Park spaziert, „den sie Euch stehlen wollen, s’ ist a Sünd!“, zu den Zelten gewandert, hat den „Buben“ ein großes Stück Speck dagelassen, aus den Bergen, ist zur Mahnwache, hat sich dort den Weg erklären lassen ins Literaturhaus, zum Demokratiekon- greß21. mehr…

Bürgerbrief 55

Liebe Bürgerinnen und Bürger,
Plogoff, Le Pellerin, Le Carnet: Massenweiser Protest des Volkes verhinderte in Frankreich diese drei Atomkraftwerke! Oder nehmen Sie Larzac. Die französische Regierung plante, und das Volk macht ihr einen Strich durch die Rechnung. Das seit 1905 bestehende Militär- gelände auf dem Larzac sollte ausgebaut wer- den – die auf dem Larzac lebenden Bauern sollten ihre Ländereien zu Spottpreisen an die Regierung verkaufen. „Andernfalls werdet Ihr enteignet!“ Da riefen die Bauern auf zum be- digungslosen, gewaltfreien Widerstand – und Zehntausende unterstützten den Kampf gegen die Militärbasis. Auf dem Larzac fanden Ver- sammlungen mit mehr als 100.000 Menschen statt. Geschichte wird gemacht! Der erfolg- reiche Kampf der Bauern dauerte 10 Jahre – von 1971 bis 1981.Die Französinnen verhin- derten auch Autobahnen, Hafenerweiterungen und Großflughäfen – Guérande, Donges Est, Notre Dame des Landes. Laßt bloß nicht nach in Eurem Widerstand, rufen sie uns zu, mêmes combats, mêmes victoires! mehr…

Bürgerbrief 56

Liebe Bürgerinnen und Bürger, Winfried Kretschmann kommt momentan ja total geknickt daher: Ich war ganz erschrok- ken! Ist er eingeknickt? Umgeknickt? Klar, wäre ich der erste grüne Ministerpräsident in Deutschland, würd’ ich auch gern das Heu einfahren. Aber wohin läßt er sich denn noch scheuchen von den Spezialdemokraten? Die rechte Riege macht doch Druck, das geht auf keine Kuhhaut mehr! Gottlob hab’ ich recht- zeitig vom heutigen Geheimtreffen zwischen SPD-Leuten und CDU erfahren und konnt’s der Presse stecken. Der SPD geht’s jetzt vor allem darum, den Grünen Angst zu machen: Wenn Du nicht guttust, Kretschi, kommt der schwarze Mann aus dem Keller und holt Dich! Und ich weiß: Die haben noch jede Menge Mapusse im Kartoffelkeller! mehr…

Philosophisches Café im Hegelhaus – Prof. Dr. Michael Schefczyk
J.S. Mills Theorie der modernen Welt

Mit John Stuart Mill verbindet man in Deutschland vor allem den Essay „Über die Freiheit“, eine äußert einflussreiche Entfaltung und Verteidigung des klassischen Liberalismus. Wenig bekannt ist hierzulande dagegen, dass Mills Freiheitsschrift in einen weiter ausgreifenden Theoriezusammenhang gehört, der auf die Begründung der „Prinzipien der modernen Welt“ ausgelegt ist, zu denen auch Gleichheit und demokratische Selbstbestimmung gehören.

Der Vortrag wird zeigen, dass sich Mills Theorie der Moderne in puncto Gedankenreichtum und Tiefe durchaus mit derjenigen Hegels messen kann.

Michael Schefczyk ist Professor für Praktische Philosophie an der Leuphana Universität Lüneburg. –Zuletzt erschien von ihm das Buch „John Stuart Mill zur Einführung“, Hamburg 2009 (Junius); im Herbst 2011 erscheint „Verantwortung für historisches Unrecht“, Berlin (De Gruyter).

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Philosophisches Café im Hegelhaus – Prof. Joachim Sommer
Naturwissenschaft – Esoterik – Religion

„Glauben heißt nicht wissen.“ – Es scheint, dass wir im 21. Jahrhundert zwischen der biblischen Schöpfungsgeschichte und der Urknalltheorie keine Wahl mehr haben. Doch so einfach ist die Sache nicht. Schon Galilei hatte bei seinem Inquisitionsprozess (1633) schmerzlich erkennen müssen, dass man die Wahrheit nicht einfach mit dem Fernrohr „sehen“ kann. Naturwissenschaftliche Theorien leisten zwar eine quantitativ befriedigende Übereinstimmung mit den beobachtbaren Fakten, aber ein letzter Beweis für die absolute Wahrheit der Erkenntnisse ist nicht möglich.

Noch problematischer zeigt sich die Lage bei den sogenannten Pseudowissenschaften (Esoterik): Astrologie, Kreationismus, Homöopathie, Erdstrahlen und Wünschelrute, Telepathie und Telekinese, Ufologie, Hohlweltlehre, Zahlenmystik usw. Wir werden an einzelnen Beispielen die Erfahrung machen, dass man „offensichtlichen Unsinn“ gar nicht so leicht widerlegen kann! – Bleibt bei der Gratwanderung zwischen Wissen und Glauben nur das Vertrauen auf den „gesunden Menschenverstand“?

Joachim Sommer ist Honorarprofessor für Wissenschaftstheorie an der Fachhochschule in Schwäbisch Hall. Er unterrichtet zudem Geschichte der Naturwissenschaften an verschiedenen Institutionen der Erwachsenenbildung.

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Philosophisches Café im Hegelhaus – Ralf Jandl
Inflation – Gespenst oder Frage des Datums?

Die Deutschen haben im 20. Jahrhundert nach den Kriegen zwei große Geldvernichtungen erlebt, weshalb bei den Älteren die Furcht vor Geldentwertung lebendiger und tiefgreifender ist als bei anderen Nationen.
Während ein Staatsbankrott dann entsteht, wenn die Einnahmen des Staates nicht mehr ausreichen, um seinen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen, gilt die Inflation (Geldaufblähung) als Mittel des Staates, seine Schulden loszuwerden.

Die derzeit desolate finanzpolitische Lage in Europa ist gekennzeichnet durch eine exorbitant hohe Verschuldung einzelner europäischer Länder, aber auch durch einen relativ stabilen Euro, vor allem aber durch ein unsägliches Geschwätz, hinter dem sich die unterschiedlichsten  Interessengruppen verbergen. Furcht vor einem großen Crash ist insofern nicht angebracht, als durch die vielgeschmähte Globalisierung Wirtschaft und Finanzen weltweit verflochten sind, und China kein Interesse  hat, den europäischen Hinterhof zu schädigen. Andererseits steht zu befürchten, dass im Unterschied zur Argentinien-Krise vor zwanzig Jahren nicht Kapitalanleger, sondern Rentner und Gehaltsempfänger die Zeche zahlen werden.

Ralf Jandl kam als Finanzbeamter 1975 in das Staatsministerium, als in Baden- Württemberg das erste Sparprogramm nach dem Zweiten Weltkrieg aufgelegt wurde, und hat dabei einschlägige Erfahrungen im staatlichen Sparen gesammelt.

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Philosophisches Café im Hegelhaus – Adrian Zielcke
Stirbt die freie Presse?

Dem Hegelhaus gegenüber steht der Tagblatt-Turm. Der Architekt Osswald sagte bei der Einweihung des Turms (1929): „Der Tagblatt-Turm soll als sichtbares Zeichen der wachsenden Macht und Bedeutung der Presse dienen.“ Heute, 80 Jahre später,  kämpfen viele Lokalzeitungen und überregionale Blätter schlicht ums Überleben. Die Anzeigen sind ins Internet gewandert, sie hatten einst zwei Drittel der Einnahmen ausgemacht, die jungen Leser sind statistisch kaum mehr messbar. Die Auflagen schrumpfen jährlich zwischen einem und drei Prozent. Die Verleger denken daran, Gehälter zu kürzen, die Redaktionen müssen eisern sparen, die Zahl der hauptamtlich beschäftigten Journalisten ist dramatisch gesunken. Die freie Presse gilt zu Recht als vierte Gewalt, aber wie lange kann sie ihre Kontrollaufgabe noch wahrnehmen – und welche Demagogen, Populisten erobern die Lufthoheit über den Stammtischen, wenn es das unverzichtbare Informationsorgan Zeitung nicht mehr geben sollte?

 

Adrian Zielcke war von 1970 bis 2010 Mitglied der Redaktion der Stuttgarter Zeitung, davon die letzten 20 Jahre als Ressortleiter Außenpolitik. – Die Leser der Stuttgarter Zeitung haben ihn vor einigen Jahren zu ihrem angesehensten Autoren gewählt. Heute schreibt er jede Woche eine Kolumne in Sonntag Aktuell.

 

Dem Hegelhaus gegenüber steht der Tagblatt-Turm. Der Architekt Osswald sagte bei der Einweihung des Turms (1929): „Der Tagblatt-Turm soll als sichtbares Zeichen der wachsenden Macht und Bedeutung der Presse dienen.“ Heute, 80 Jahre später,  kämpfen viele Lokalzeitungen und überregionale Blätter schlicht ums Überleben. Die Anzeigen sind ins Internet gewandert, sie hatten einst zwei Drittel der Einnahmen ausgemacht, die jungen Leser sind statistisch kaum mehr messbar. Die Auflagen schrumpfen jährlich zwischen einem und drei Prozent. Die Verleger denken daran, Gehälter zu kürzen, die Redaktionen müssen eisern sparen, die Zahl der hauptamtlich beschäftigten Journalisten ist dramatisch gesunken. Die freie Presse gilt zu Recht als vierte Gewalt, aber wie lange kann sie ihre Kontrollaufgabe noch wahrnehmen – und welche Demagogen, Populisten erobern die Lufthoheit über den Stammtischen, wenn es das unverzichtbare Informationsorgan Zeitung nicht mehr geben sollte?

 

Adrian Zielcke war von 1970 bis 2010 Mitglied der Redaktion der Stuttgarter Zeitung, davon die letzten 20 Jahre als Ressortleiter Außenpolitik. – Die Leser der Stuttgarter Zeitung haben ihn vor einigen Jahren zu ihrem angesehensten Autoren gewählt. Heute schreibt er jede Woche eine Kolumne in Sonntag Aktuell.

 

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Philosophisches Café im Hegelhaus – Adrian Zielcke
10 Jahre nach den Anschlägen vom 11. September 2001 – Versuch einer Bilanz

Vor zwanzig Jahren schrieb Francis Fukuyama über „das Ende der Geschichte“. Amerika schien nach dem Fall der Mauer, dem Zerfall der Sowjetunion auf dem Höhepunkt seiner Macht zu sein: Wir, die Guten, hatten auf der ganzen Linie gesiegt.
Der 11. September schien wiederum ein Jahrhundertereignis zu sein, welches das Saeculum prägen würde. Aber die Weltfinanz-, die Weltwirtschaftskrise hatten ihren Ursprung in dem ungezügelten Kapitalismus der USA, das Land fällt technologisch weit zurück, es kommt nicht aus der Krise hoch. Der eindeutige Gewinner heißt heute China, das auf zwei Billionen Dollars an Devisenreserven sitzt, sich in der ganzen Welt Bodenschätze und Wissen einkauft (Afrika, Volvo!). Die USA dagegen sind genauso überschuldet wie Griechenland: 14 Billionen Schulden. Die notwendigen öffentlichen Investitionen unterbleiben, die Universitäten können nicht mehr wie bisher Wissenschaftler und Know-how aus der ganzen Welt zusammenkaufen. Amerika ist im Niedergang, ein selbstverschuldeter Abstieg. Europa hangelt sich durch.

Adrian Zielcke (siehe auch 17. September) war von 1970 bis 2010 Mitglied der Redaktion der Stuttgarter Zeitung. Heute schreibt er jede Woche eine Kolumne in Sonntag Aktuell.

Kostenbeitrag: je 8 Euro incl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf

Bürgerbrief 54

Liebe Bürgerinnen und Bürger,
zuerst einmal danke ich Ihnen allen sehr herz- lich: Für Schulterklopfen und Händeschütten und Anerkennung, wenn ich, wenn wir den Bürgerbrief verteilen! Und dann für ebenso handfeste Gabe: für Mäuse, Knete, Geld, Pinunse, Euronen ins Kässle oder aufs Konto! Meistens drucken wir 3000 Bürgerbriefe, die immer schnell verteilt sind, auch wenn laut Polizei nur 2000 Leute bei der Demo waren. Auch das ein Wunder! Stiften Sie uns weiter an! Gern mit steuerlich absetzbarer Quittung. mehr…

Bürgerbrief 53

Liebe Bürgerinnen und Bürger, Bruckler Theresia läßt Sie alle ganz herzlich grüßen. Sie hat uns in Matrei in den Hohen Tauer 10 Tage lang bekocht, bodenständige Gerichte mit frischen Kräutern aus’m Gartln. Die Theresia ist 70. Sie weiß über Stuttgart21 und die Gründe unseres Widerstands mehr als die meisten Menschen hier, die glauben, daß mit S21 der Fortschritt, das Glück und die Zukunft gepachtet werden können.Die Naiven. mehr…

Bürgerbrief 51

Liebe Bürgerinnen und Bürger, Sie können mich von mir aus verkehrt herum am Rathausturm aufhängen – aber ich bleibe dabei: S21 ist ein Müllprojekt. Piepegal, was die so genannte Schlichtung und ein manipulierter Streßtessssst ergeben! Den Streit der Experten kann man sich schenken. Insofern wäre es mir auch vollkommen egal, ob im neuen U-Bahnhof drei Züge mehr oder zehne weniger fahren: Die Milliarden sind in den Wind geschossen!Völlig unabhängig von allen Zahlen gilt doch – erstens: Wenn auch nur die geringste Gefahr für’s Mineralwasser besteht, darf das Ding nicht gebaut werden, fertig. Und zweitens: Kein einziges Bahn- und Bauprojekt in den letzten mehr…

Bürgerbrief 50

Liebe Bürgerinnen und Bürger, na, alles gut im Griff? Da sind Sie ja besser als die Bahn! Eine tolle Woche war’s: Mo + Di Streß“test-Debatte, Mi Festival der Kulturen (ja, das sind wir auch!), Fr Promi-Blockade, So Jubelfest für die Mahnwache: Ein Jahr bei Wind + Wetter: Danke an alle, die mahnen und wach bleiben. Bei der Aktionskonferenz am 11. Juli im engagierten Württ. Kunstverein offerierte uns Alexander Käck sensationelle Zahlen.Verblüffend: Die sind keineswegs geheim, dürfen aber unter keinen Umständen bekannt werden – denn sie beweisen die aktuelle Leistung des Kopfbahnhofs heute. Laut Fahrplan vom 12. 12.2010 – 28.4.2011 (Stunde 7-8, Mo-Fr) können heute schon 44 Züge den Kopfbahnhof passieren. Für den so genannten Streßtest aber wurde diese Zahl 44 auf 37 heruntergemogelt – es merkte aber keiner – nicht Boris und nicht Heiner! 30% mehr Leistung? Bitte! Bei 37 Zügen wären das 48 Züge. Das könnte sogar die SMA ausrechnen (wenn das Honorar stimmt). Geht man aber von 44 Zügen aus, die heute schon fahren (wie der Bahn-Plan beweist), dann sehen die S21-Rechner ganz, ganz alt aus: 44 plus 30% ergibt nach Adam Grube nämlich 13 Züge mehr – also 57. Das schafft die Bahn auch dann nicht, wenn das Jahr 465 Tage hätte und sie noch ein paar Stockwerke tiefer sinkt mit ihrer Moral.
Denn das, was wir uns momentan von dem Konzern bieten lassen, geht auf keine Kuh- haut! Daß wir, Sie, ich, die Bürgerinnen und Bürger, nach Strich und Faden verarscht werden, ist nicht unbedingt neu – und sei es als Kunde. Aber daß die Bahn (im Einverneh- men mit den Christlichen Demokraten) Zahlen zu den Kosten nach allen Regeln der Kunst verheimlicht – das grenzt schon an Betrug. Schlimm, wenn sie das mit uns machen – katastrophal aber für die Demokratie, für die Spielregeln, nach denen unser Land funktio- niert, wenn Volksvertreter für dumm verkauft
werden, wenn ganze Parlamente wie der Ochse am Nasenring durch die Manage geführt werden. Die Medien klatschen. Und was Verträge angeht, liebe Bahn: Ent- scheidend im juristischen Sinne ist, was Ihr als Leistungszuwachs vor Unterzeichnung des Rahmenvertrages vom 7.11.95 versprochen habt – das ist Geschäftsgrundlage, die man nicht ausgehebeln kann.Im übrigen wollen wir mal festhalten: Wir haben den pünktlichsten Fernbahnhof Deutschland, Ätschegäbele!
Die StZ heute zeigt, wie topp Planer und Bauherren wirklich sind: „Ein Tunnel nach Absurdistan“ (S 3) kostet fast doppelt so viel wie kalkuliert. OK, in Leipzig, sagen Sie? Dann schaun Sie nach Neckargemünd! Orts- umgehung + Tunnel: 30 Mio. Jetzt sind’s 60. Nehmt’s mir nicht übel: Aber ich traue Euch nicht mehr über den Weg!
Und mit Euch meine ich auch Herrn Fricke, heute Bahn-Konzernbeauftragter für BaWü. Der gibt am 4.Juni 2003 quasi den Befehl: „Bis zur endgültigen Verabschiedung dürfen daher keine neuen Baukosten kommuniziert werden…“. Aha!
O Auch die heute in der StZ veröffentlichten Protokollauszüge belegen: Schon 2008 war bekannt, dass im Tunnelbau mit deutlich höheren Kosten zu rechnen ist. Aha!
O Wenn Sie Anstand haben, Herr Fricke, dann nehmen Sie jetzt Ihren Hut! Und auch alle anderen, die von diesem Volks- und Parlamentsbetrug gewußt haben….
O Herr Schuster und Ihr Christ + Sozialdemo- kraten: Ihr seid blauäugig gewesen. Das kommt vor. Aber spätestens jetzt könnt Ihr die Notbremse ziehen. Denn das ganze Projekt ist ein unseriöses Machwerk – Ihr habt auf Grund manipulierter und falscher Zahlen entschieden! Jetzt wißt Ihr Bescheid – treibt’s nicht zu weit. Ich spreche Euch hiermit mein tiefstes Mißtrauen aus.
Und Ihnen allen, den aufrechten und auf- müpfigen Bürgerinnen und Bürger, ein herzliches Danke! Ihr Peter Grohmann

Bürgerbrief 48

Liebe Bürgerinnen und Bürger,
oh oh oh, diese Woche kommt’s für die Bahn ganz, ganz dicke! Heute der Bericht im Spiegel, der uns zeigt, wie die Bahn nicht nur uns mit falschen Zahlen manipuliert (das wär’ ja nichts Neues), sondern auch die Entscheider – MdB, MdL’s, Minister, ja ganze Regierungen! Die Bahn treibt uns alle vor sich her wie eine Schaf- herde, gleichgültig, ob schwarz-gelb oder rot- grüne Schafe. Entscheidungen freilich müssen, das gebieten Verfassung und Haushaltsrecht, auf der Basis überprüfbarer, also harter Fakten getroffen werden, sonst schimpft erstens der Verfassungsschutz und es gibt zweitens gar eine mehr…

Worüber darf ich mich diese Woche aufregen?

Über die paar hundert deutschen Fußballfans in Wien, die die Innenstadt auseinandernehmen und Heil Hitler brüllen? Oder über die deutschen Stimmen für den Tagdieb Joseph Blatter? Vielleicht über die Tepco-Mafia, die Regierung und Presse gekauft hat und Obdachlose als Reinigungskolonne in den strahlenden Tod schickt? Daß die Portugiesen Cholera statt Pest gewählt haben? Daß die Bundeswehr mit Kindern Krieg spielt? Oder sollte ich lieber mal wieder an aufregende Kreuzfahrten erinnern, in Flüchtlingslager in Nordafrika, in denen die Menschen ausgeraubt werden? Da ist mir doch der Kachelmann wichtiger, meint Ihr Peter Grohmann

Japans Nuklearsklaven Das furchtbare Geheimnis der Atomkraftwerksbetreiber

von DAVID JIMÉNEZ, 1. Juni 2011 Japanische Unternehmen stellen seit Jahrzehnten Bedürftige ein, um Atomanlagen zu reinigen. Viele sterben an Krebs. Im Jahr 2003 schrieb David Jiménez über diesen unglaublichen Skandal den nachstehenden Artikel für die Zeitschrift Crónica, die Sonntagsbeilage von El Mundo, der zweitgrößten spanischen Tageszeitung. Leider hat er an Aktualität nichts eingebüßt.

Im Reaktorblock 1 in Fukushima gibt es für Menschen, die nichts mehr zu verlieren haben, immer einen Arbeitsplatz.

Matsushita schlief gerade in den vier Kartons, die in einem Park in Tokio sein Zuhause geworden waren, als sich zwei Männer näherten, um ihm einen Job in Fukushima anzubieten. mehr…

Bundeswehr spielt mit Kindern Krieg

„Die Bundeswehr schlägt bei ihrer Nachwuchswerbung nicht nur die Grenzen des guten Geschmacks, sondern sie tritt auch Kinderrechte mit Füßen, erklärt die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE Ulla Jelpke. Anlass sind Werbemethoden der Bundeswehr in Bad Reichenhall, auf die jetzt ein antifaschistisches Bündnis aus Oberbayern aufmerksam gemacht hat. Jelpke weiter:

„Beim Tag der offenen Tür in der Kaserne Bad Reichenhall hat die Bundeswehr im Rahmen ihres „Kinderprogramms“ eine Art Schlachtfeld präsentiert, auf dem Kinder mit Schusswaffen den Straßenkampf üben konnten. Die Kinder, an Hand der Fotos zu urteilen kaum über zehn Jahre alt, konnten unter einem Tarnnetz liegend ein Miniaturdorf ins Visier nehmen. Die Szenerie ähnelte jener von Modelleisenbahn-Landschaften. Die Häuser wiesen Kampfspuren und Beschädigungen auf. Nur Leichen fehlten.

Die Krönung bestand darin, das Miniaturdorf mit dem Namen Klein-Mitrovica zu bezeichnen. Diese heute im Kosovo liegende Stadt war bereits von der Wehrmacht unter Beschuss genommen worden. Seit 1999 sind dort wieder deutsche Soldaten stationiert. Im gleichen Jahr kam es zu Pogromen gegen Roma.

Es zeugt von unglaublicher Geschichtsvergessenheit, wenn die Bundeswehr Kinder „zum Spaß“ diese Stadt angreifen lässt, und sei es nur als Simulation, und sei es nur mit Waffen-Attrappen. Es ist unverantwortlich, Kindern auf diese Art und Weise zu vermitteln, dass Krieg spaßig sei und sie so für einen Job in der Bundeswehr zu interessieren. Während die Bundesregierung das Schicksal von Kindersoldaten woanders auf der Welt anprangert, macht sie aus dieser Form des Kindesmissbrauchs selbst einen schlechten Freizeitspaß.

Roland Ostertag
Tatort der Stuttgarter Geschichte: Der Fall Silber

DerFallSilberDokumentation der Dorotheenstr. 10 in Stuttgart, in der zwischen 1937 und 1945 die Gestapo-Leitsteppe saß.

10 Euro
Peter-Grohmann-Verlag
ISBN 978-3-927340-94-7

100 Gedanken und Aussprüche
Kant, Goethe, Schiller und Hegel

SchuberSchuber mit vier Heftchen mit jeweils 100 Gedanken und Aussprüchen

Ausgewählt und eingeleitet von Frank Ackermann

25 Euro
Peter-Grohmann-Verlag
ISBN 978-3-944-137-02-5

100 Gedanken und Aussprüche
Hegel

HegelAusgewählt und eingeleitet von Frank Ackermann

7 Euro
Peter-Grohmann-Verlag
ISBN 978-3-927-340-98-5

100 Gedanken und Aussprüche
Goethe

GoetheAusgewählt und eingeleitet von Frank Ackermann

7 Euro
Peter-Grohmann-Verlag
ISBN 978-3-927-340-04-6